Ich frage mich, ob der Ring wirklich das einzige Erkennungszeichen ist, durch das sich Gleichgesinnte erkennen können. Natürlich gibt es die Möglichkeit, sich gezielt an Orte zu begeben, die von Leuten mit gleicher Gesinnung besucht werden. Aber wie ist es im Alltag? Gibt es geheime Signale, die eine dominant oder submissiv veranlagte Person ausstrahlt?
„Und an dem Ring erkennt man das?“
„Ja, je nachdem, an welcher Hand man ihn trägt, kann man auch noch erkennen, ob jemand Sklave oder Herr ist.“
Diesen Gesprächsfetzen schnappe ich auf, als ich gerade im Zwischengeschoss zwischen U-Bahn und Oberfläche auf einen Ausgang zusteuern will, um ein wenig in der Innenstadt einzukaufen. Neugierig folge ich unbemerkt der Gruppe junger Erwachsener, auch wenn es einen kleinen Umweg für mich bedeutet. Sie erzählen sich von einer Freundin, die ihnen erzählt hatte, dass sie auf SM steht und auch gerne in Fetischklamotten herum läuft. „Find ich stark“ meint eine der Gruppe. „Ja, ist cool.“
Ich muss lächeln und freue mich auch ein wenig über diese Reaktion. Mittlerweile stehe ich hinter ihnen auf einer Rolltreppe. Unwillkürlich muss ich auf meine Hand blicken, die auf dem Treppengeländer liegt. Auf die Stelle, an der sich auch ein Ring, dieser Ring der O, befinden könnte. An meiner rechten Hand, die Seite, die anzeigt, dass ich die passive, die submissive Seite bevorzuge. Aber ich trage keinen Ring, habe es bisher nicht für nötig befunden. Ich will ja gar nicht erkannt werden, brauche kein Zeichen.
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05.11.2018 um 20:42 Uhr
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