Stimmt, ein Kleinod mit ein paar Jährchen auf dem "Buckel". Kann ich nur zustimmen. Wie kommt man dazu? Was ist, das einem die Augen öffnet oder einen zumindest etwas Dämmern verschafft, welches letztlich ausreichend Neugier geriert? Wird viele Auslöser geben. Vermutlich so viele, wie BDSMer existieren.
Das endgültig zu klären, wird wohl nie gelingen. Logischerweise verfiel ich bei diesem Beitrag in eine Art Grübeln. Unabhängig davon bin ich schon öfter in meine persönliche Vergangenheit gereist, um über die Frage, wie und wann es bei mir "geschah", zu sinnieren.
Ergebnis? Es lässt sich nicht genau bestimmen oder gar exakt terminisieren. In Berührung gekommen mit dem Thema bin ich bereits sehr früh - schon bei erstem "schüchternen" Entdecken der Liebe selbst. Bewusst war es mir damals aber nicht. Wer sprach schon Anfang/Mitte der 70er des vergangenen Jahrhunderts von BDSM? Damals war nicht nur BDSM, sondern sogar die Frage nach diesbezüglichen Dingen pervers, wenn nicht gar aktive Vorbereitung eines Staatsstreichs. Ja, ich weiß, dass ich es überspitzt formuliere. Aber imgrunde ist das mit dem heutigen Abstand die Quintessenz gewesen.
Erstmals wirklich bewusst und aktiver Lebensbestandteil wurde es rund 10 Jahre später, also Mitte der 80er. Nicht meiner, sondern auch des vorigen Jahrhunderts. Aber auch damals eher mehr unbewusst als bewusst. Es war eine Form, Dinge zu verarbeiten. Also eher Mittel zum Zweck, weniger Zweck selbst.
Ein Dutzend Jahre später wurde es so langsam bewusst, was jedoch in mir kurioserweise eine Art Abwehr produzierte. Nicht die erwartbare Befreiung und Erlösung. Vielleicht, weil es vergleichbare Begleitumstände gab. Menschlichen Verlust.
Es brauchte noch einige Jahre mehr, die mir offenbarten, dass jedem Verlust auch immer eine andere Seite der Medaille eigen ist. Ein Gewinn. Kurioserweise bewirkte das in meinem damaligen persönlichen Umfeld das genaue Gegenteil. Das alles hat mich sehr verändert.
Im Rückblick von heute kann ich nur positiv bewerten, dass ich Bilanz zog und, um im betreffenden Sprachgebrauch zu bleiben, entsprechend bereinigte. Es war für alle Seiten gut so. Win-win sozusagen.
Das einzige Fazit, welches bislang auf diesem Weg noch ein Minus als Vorzeichen trägt, sind die Jahre an Zahl. Wird aber durch das Plus an Erfahrung/Erfahrungen und Erlebnissen mehr als ausgeglichen. Und das Wichtigste dabei: die Menschen, welche mich auf der bislang letzten Etappe begleiteten, waren und sind ausschließlich ein Gewinn.