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Blackwater & Toy: Die japanische Folter (Teil 2)

Henrietta steht keine gemütliche Bondage-Session bevor, in der sie sich nur einzuwickeln lassen braucht. Im Gegenteil, ihre Herrin hält einige Herausforderungen und eine besonders hinterhältige Überraschung für sie bereit.

Eine Bondage-Geschichte von Tek Wolf.

Mit wild pochendem Herzen, bange in der Brust und doch voll Spannung und Vorfreude eilte ich voraus. Ich humpelte noch leicht, denn ich musste fürchten, ein paar Haare meiner Intimzone auf dem klebrigen Frotteeüberzug zurückgelassen zu haben. Meine Herrin folgte mir etwas bedächtiger und als sie mich ungeduldiges Geschöpf endlich erreichte, trug sie wieder ihre alte, überlegene Ruhe zur Schau.

Andächtig und, wie ich fand, mit grausamer Langsamkeit, führte sie ihr Einstiegsritual durch. Sie schloss sorgfältig die Vorhänge und widmete sich dann ruhig und konzentriert jeder Einzelnen der vielen Kerzen im Raum. Schließlich - für mich waren inzwischen subjektive Stunden vergangen - kam sie zum letzten Punkt auf ihrer Liste, der leisen Hintergrundmusik. Die Wahl fiel heute nicht auf etwas Klassisches, sondern ein japanisches Saiteninstrument hüllte uns mit seinen ungewohnt wehmütigen Klängen ein.

Sie waren wunderschön, komplettierten die Atmosphäre auf besondere Weise und berührten mich tief. Ich glaubte fast, den Regen zu hören, der jenseits von papierenen Wänden in den Teich unter einer elegant geschwungenen Bogenbrücke plätscherte. In meiner Vorstellung war sein Ufer gesäumt von Rot-Ahorn und moosbewachsenen Steinlaternen. Für einen Moment schien ich, fortgetragen von diesem Bild, aus der Zeit gefallen zu sein, denn als ich den Blick wieder in die Gegenwart lenkte, wartete meine Herrin geduldig auf mich. Sie warf mir ein kleines, feines und andeutungsweise gemeines Lächeln zu, als wollte sie sich meiner ganzen Aufmerksamkeit versichern.

Die hatte sie natürlich sofort und wandte sich, verfolgt von meinen Blicken, einem mit asiatischen Schnitzereien versehenen Kästchen zu. Gespannt reckte ich den Hals, als sie es öffnete. Es enthielt Seile in verschiedenen Längen und Stärken, sorgsam zu kleinen, kunstvollen Bündeln verschnürt.

Gespannt darauf, wie es weitergeht?

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Tek Wolf

Autor. Förderer.

05.12.2025 um 12:26 Uhr

Danke, lieber Cid für deine lange und sehr schmeichelhafte Kritik. An dieser Geschichte habe ich über ein Jahr gearbeitet und unglaublich viel Herzblut hineingesteckt. Daher ist es um so schöner zu hören, wie gut sie ankommt. Ich wünsche dir viel Freude am letzten Teil

Zu diesem Beitrag im Forum.

Cid

04.12.2025 um 22:44 Uhr

Ein sehr schöner gefühlvoller Anfang, mit einem Ritual, das seines gleichen wohl sucht und sowohl die Meisterschaft von Lillith, als auch das Vertrauen,die Dankbarbeit und die Demut von Henrietta belegt.

 

Im darauf folgenden Teil der Oberkörperfesselung schaffst du es auf unfassbare Weise Bilder in meinem Kopf zu erzeugen, ohne dass du eine genaue Anleitung schreibst, sondern man durch das Wiederspiegeln von Henriettas Empfindungen das Gefühl hat unmittelbar dabei zu sein. Dies führt bei mir bis zu Scham über das vermeintlich eigene Können, Neid auf diese Art der Perfektion und Ansporn besser werden zu wollen.

Die im folgenden beschriebene Steigerung ihrer Lust steht in absolutem Einklang mit dem Begehren, dass auch in Lillith hervortritt und ergänzt sich somit wunderbar in einem Spiel aus Kontrolle und Kontrollverlust.

Das anschließende Verschnüren des Becken- und Schambereichs und den daraus resultierenden Regungen ist faszinierend zu lesen.

Danach schaffst du es, zumindest bei mir, Mitgefühl und Sorge um Henrietta zu wecken, als sie an den Rand des erträglichen kommt, darüber hinwegschreitet und plötzlich ALLEINE gelassen wird. 

Ich weiß zwar, dass der dritte Teil noch folgt, aber am Ende dieses Teils bin ich etwas schockiert.

 

Großartig und fesselnd geschrieben!

Genau meine Kinks getroffen!

Zum Nachdenken gebracht!

Zum Mitfühlen gebracht!

 

Ganz großes Kino mit Suchtfaktor, aber ich mussjetzt leider schlafen.

 

Vielen lieben Dank und morgen den nächsten Teil. 

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18.03.2025 um 04:40 Uhr

Herje, diese Spannung......

Als wäre man ein stiller Beobachter, sehe ich die kleine Henrietta -

die dünnen , kräftigen Seile sich wie fließendes Wasser um ihren Körper legen.

 

Lady Lilith wie sie so diabolisch und süffisant lächelt.

 

Ich bin gefesselt wie Du das alles beschrieben hast.

 

Danke schön das Du mich ein kleines Stück auf der Reise von Henrietta mitgenommen hast.

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Tek Wolf

Autor. Förderer.

26.06.2022 um 10:06 Uhr

Danke für dein Lob, auch auch finde diese Geschichte eine der gelungensten von mir

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25.06.2022 um 23:08 Uhr

ehr sehr gut und schön beschrieben. das macht Lust auf mehr

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11.06.2021 um 00:17 Uhr

ich bin einfach nur neidisch und würde gerne auch so gefesselt werden... so schön und "gefühlsecht" beschrieben... dankeschön

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famulus severus

Förderer.

27.02.2021 um 22:23 Uhr

Durch die "fesselnde" Darstellung wurde ich förmlich in den Strudel dieser sinnlichen Erfahrung mitgerissen.

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23853

Gelöscht.

17.05.2020 um 04:42 Uhr

Ich hätte niemals gedacht, das man die Fesselung eines Menschen und die daraus entstehende Lust auf eine so wortgewaltige Art und Weise zu Papier bringen kann. Und das dann auch noch mit einem solchen Gefühl der Spannung. Bisher wäre ich bei dieser Handlung von langweilig ausgegangen, doch ich habe mich mit freudiger mitgerissenheit gerne eines besseren belehren lassen. Hut ab! Respekt!

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23534

Gelöscht.

24.04.2020 um 23:38 Uhr

Faszinierend detailliert formuliert, ebenso ein Kunstwerk wie die beschriebene Szenerie. Mein Kompliment dafür.

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

09.07.2019 um 22:13 Uhr

Freiheit durch Beschränkung.

Die kleine schüchterne Henriette lernt in der Beschränkung mehr über sich kennen als vorher und, lieber Tek Wolf, du zeigst sehr schön, dass die Fesseln der Konventionen, die sie gerade abwirft, viel hinderlicher waren, als es jede japanische Folter sein könnte.

 

Danke für genussvoll gemein

hanne

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