Social Bondage: Textnummer 295 |
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Autoreninterview
Ein Blogbeitrag von Tek Wolf
Jona Mondlicht interviewte Tek Wolf am 23.07.2003.
Tek Wolf, in welcher Stadt bist Du aufgewachsen? Was gefällt Dir dort besonders?
Ich habe meine Kinder- und Jugendzeit in einer Reihe von Städten verbracht. Zum Teil auch um meine echten Wurzeln zu finden. Jetzt lebe ich in München und habe es zu meiner Wahlheimat erklärt. Mir gefallen die Offenheit der Leute und ihre Vielfalt. München ist in gewisser Weise das größte Dorf Deutschlands und seine Außenbezirke scheinen sich in alle Winkel der Welt zu erstrecken. Spricht man hier einen Afrikaner an, so kann man nie wissen ob er einem in Suaheli antwortet oder im breitestem Niederbayerisch. Genau das mag ich an diesem Ort. Hier kann dir zu jeder Stunde alles passieren.
Wann hast Du Deine Neigungen zu BDSM entdeckt und seit wann hast Du sie zugelassen oder lebst Du sie aus?
Die Ursprünge meiner Neigung reichen weit in meine Kindheit zurück und ich bin erstaunt, dass sie sich heute immer noch verändern. Allerdings war die Entdeckung meiner Sexualität eine holprige Straße und sie zu akzeptieren fällt mir manchmal immer noch schwer. Am Anfang stand allerdings meine allererste Freundin, der ich noch heute zu großem Dank verpflichtet bin. Sie war ein Supergirl, von dem man nie wusste, ob sie im nächsten Moment einen Lastwagen hochhebt oder anfängt zu heulen und um Trost bittet. Von ihr habe ich gelernt, der Vernünftige in der Beziehung zu sein, doch ein bisschen von ihrer Verrücktheit hat auch auf mich abgefärbt. Seit dem hatte ich einige Freundinnen, alle im SM-Bereich. Und von jeder habe ich ein klein bisschen Weisheit geerbt. Wer weiß, wo dieser Prozess enden mag?!
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Lieber Tek-Wolf
Das Interview hätte ich mal eher lesen sollen. Gerade hatte ich einen Aha-Effekt und weiß jetzt, was mir an deinen Geschichten so vertraut erschien. Es ist diese liebevolle Distanz zu den Figuren, eine freundliche, beinahe fürsorgliche Ironie. Das ist wie ... sorry, ich muss jetzt ein bisschen mit Sachkenntnis prahlen ..., also wie der Tod im Kostüm vom Schneevater, oder wie Feucht von Lipwig, der nach mühevoller Arbeit endlich den großen Stein aus der Kerkerwand ziehen kann, um dahinter einen neuen Löffel zu finden und die Anerkennung der Wache zu ernten.
Oder eben der gute böse Meister und vor allem seine Freundin, die genau zu wissen glaubt, was sie will und sich trotzdem in ihren Wünschen verirrt, um von ihm konsequent und fürsorglich nach Hause gebracht zu werden. Oder die kleine braue Maus mit ihren schönen schlimmen Fantasien. Helden die gerade durch ihre Schwächen so liebenswert sind.
Der unvoreingenommene Blick auf die Helden der Geschichten lässt auf einen Menschen schließen, der auch im wahren Leben interessiert und ohne Vorurteile seine Mitmenschen wahrnimmt.
Jetzt hätten wir also mal klar herausgearbeitet, was mir an deinen Geschichten so außerordentlich gefällt.
hanne
Danke für dieses interessante Interview mit dem Schöpfer von Mark und Tiger.
Sehr schöne und nachdenkliche Antworten und sehr gut nachgefragt.
Danke Euch Beiden!
Angenehm unprätentiös, bescheiden, selbstkritisch ohne sich selbst aber zu zerfleischen, realitätsbezogen. Ich persönlich schmeckte auch eine leise Note von Melancholie heraus ...
30.10.2006 um 00:34 Uhr
geändert am 30.10.2006 um 00:36 Uhr
Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.
Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.
