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Fünf Tage im Spätsommer (Teil 1)

Eine BDSM-Geschichte von misery und Captain Orange.

Vorlesen

Captain Orange schreibt:

 

Zu einem anderen Zeitpunkt hätte ich gesagt, die Wohnung liegt in tiefem Frieden da. Es ist still. So still, dass die Stille fast greifbar ist. Nach dem Trubel der letzten paar Stunden eine wahre Erholung. Die Gäste sind gegangen und mit ihnen die aufgeheizte Atmosphäre, die immer entsteht, wenn eine Party gefeiert wird. Gedämpft und unterschwellig klingt aus der Küche trotz der vorgerückten Uhrzeit das Brummen der Geschirrspülmaschine herüber. Ich mag es eben einfach nicht. Am Morgen nach so einer Party aufzustehen und den Tag mit dem Anblick des hinterlassenen Chaos zu beginnen. Wie gesagt, auf den ersten Blick wirkt alles friedlich und ruhig. Doch das täuscht. Das Licht in der Küche erhellt den Rest der Wohnung nur wenig. Gerade genug, um sich orientieren zu können. Ansonsten liegt die Wohnung in tiefem Dunkel. Langsam und bedächtig gehe ich im Wohnzimmer auf und ab. Jeder meiner Schritte klingt vernehmlich auf dem Parkett wie die Schläge eines Metronoms. Eines Metronoms, dessen langsamer Takt aber keine Ruhe verbreitet, sondern Spannung. Die gerade Linie meiner Schritte brennt förmlich eine lodernde Spur in den Raum. Abrupt bleibe ich genau auf der Mitte zwischen den beiden Endpunkten der Linie stehen. Die Stille lastet jetzt wirklich greifbar im Raum, zumal die Spülmaschine inzwischen das Programm offensichtlich abgearbeitet hat. Sieben Kerzen direkt vor mir bilden ein halbes Oval auf dem Fußboden. Der Schein der Kerzen taucht den Raum in ein goldenes Licht von einem ganz besonderen Schimmer. Nicht nur wegen des Zorns in mir ist die Gesamtatmosphäre jedoch absolut nicht friedlich. Der Grund für meinen Zorn befindet sich im Oval der Kerzen. Dort kniet Anna. Entgegen der vorherigen Absprache hatte sie keinen Finger gerührt, um sich an der Versorgung der Gäste zu beteiligen. Ihrer Gäste. Meine Aufforderungen hat sie keck und schnippisch ignoriert; im Gegenteil sogar angefangen zu Nörgeln und besserwisserische Kommentare zu erteilen. Falls sie dazu mal Zeit fand neben den Gesprächen mit den Gästen. Das alles wäre unter Umständen noch angegangen, aber je länger der Abend dauerte, desto mehr Spaß schien sie daran zu finden, mich vor den Gästen bloß zustellen. Bis zu diesem Moment war ich davon überzeugt gewesen, dass dieses Verhalten nach den anfänglichen Fehlgriffen zu Beginn unserer Beziehung nicht wieder auftauchen würde. Dieser Abend belehrte mich eines Besseren. Noch ein intensiver Blick auf Anna; dann nehme ich die Wanderung wieder auf. Im Auf und Abgehen kehrt schrittweise meine Erinnerung an die Zeit vor der Stille zurück.

 

Kaum hatte sich die Tür hinter den Gästen geschlossen, wollte sie ins Bad schlüpfen. Gerade noch rechtzeitig erwischte ich sie am Arm und hielt sie zurück. "Au. Lass mich doch los! Ich muss erst noch aufs Klo!" An ihrem Blick war eindeutig abzulesen, dass sie sich durchaus ihrer Schuld bewusst war. Verzweifelt, aber ergebnislos versuchte sie sich zu befreien. Noch bevor irgendein weiterer Satz ihren Mund verlassen konnte, angelte ich mit der freien Hand die Handschellen aus der Gesäßtasche und ließ die Reifen hinter ihrem Rücken um Annas Handgelenke einrasten. Noch an Ort und Stelle zerrte ich ihr vehement das Kleid vom Leib. Dass die dünnen Spaghettiträger dabei zerrissen, störte mich in diesem Moment genauso wenig wie ihre anklagende Schimpfkanonade. Nicht mal zwei Minuten später lag auch der Rest ihrer Bekleidung in einem unordentlichen Häufchen auf dem Boden neben ihr.

Jetzt wird die Geschichte heiß!

Natürlich ist die Geschichte nicht an dieser Stelle zuende. Im Gegenteil: Ab hier geht es zur Sache. Darum dürfen wir dir die weitere Handlung im Moment nicht frei zugänglich machen. Wir bitten dich um Verständnis, dass wir den Jugendschutz ernst nehmen.

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Dieser Text ist Teil einer Reihe.

Folgender Teil: »Fünf Tage im Spätsommer (Teil 2)«.

 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Efstratia Schober

Profil unsichtbar.

23.09.2022 um 02:33 Uhr

Wow echt gut

Meister Y

Autor. Förderer.

20.07.2018 um 13:42 Uhr

geändert am 20.07.2018 um 13:44 Uhr

Liebe misery, lieber Captain Orange,

 

oft liest man ja in Geschichten das etwas passiert, selten aber, warum etwas passiert. Dieser Einstieg, diese zwei Darstellungen ihrer mehr oder weniger gewollten "Verfehlungen" hat mir wirklich gut gefallen. 

Was dann folgt ist ein Akt der Bestrafung der zuallererst Lust auf mehr macht.

Das was passiert aus zwei Blickwinkeln, aus seiner und aus ihrer Sichtweise zu erzählen ist eine tolle Idee. Mir aber, das muss ich anmerken, liegen die beiden Darstellungen zu eng beeinander. Ohne das es den Wert der Geschichte schmälert, hätte mehr Individualität jedem Erzählstrang gut getan.

Definitiv bin ich gespannt wie es weiter geht und wie sich das Spiel zwischen den Beiden entwickelt.

Danke für diese Zeilen. 

Rote Sonne

Profil unsichtbar.

01.11.2013 um 20:31 Uhr

Schöner Anfang für einen Mehrteiler,

macht neugierig auf den nächsten Teil,

ich mochte auch, dass die Gefühle und Gedanken

aus den einzelnen Perspektiven erzählt wurden.

 

Danke

hexlein

Autorin.

04.09.2011 um 21:44 Uhr

heißer Einstieg in den Mehrteiler.

Vor allem die Beweggründe sind klar geschildert.

Das gefällt mir.

 

Sesemie

Autorin.

20.06.2011 um 03:35 Uhr

Bin gespannt, wie's weitergeht^^

Gelöscht.

16.11.2008 um 23:01 Uhr

hallo

 

interessant

 

gleichmal weiterlesen

 

gruß

 

xenja

Gryphon

Autor.

10.10.2007 um 20:24 Uhr

Sicherlich recht gut geschrieben, aber die beiden Sichtweisen sind mir zu dicht beieinander, sodass ich im Prinzip

zweimal das Gleiche mit leichten Variationen gelesen habe. Etwas mehr Innen- als Außensicht fände ich schöner

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.

 

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