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Fünf Tage im Spätsommer (Teil 3)

Eine BDSM-Geschichte von misery und Captain Orange.

Vorlesen

Captain Orange schreibt:

 

Während Anna in der Küche fuhrwerkt, schleiche ich mich zurück ins Schlafzimmer. Irgendetwas stimmte dort nicht. Ich kann nicht genau sagen, was mir aufgefallen war, aber dass mir etwas aufgefallen ist, kann ich mit Bestimmtheit sagen. Meine Intuition hat mich nicht betrogen, die eingehende Kontrolle bringt es an den Tag. Anna hat meinen Schlafanzug zusammengeknüllt unter dem Kopfkissen verstaut, anstatt ihn ordentlich zu versorgen. Wahrscheinlich hat ihr die Zeit nicht gereicht. Im Stillen muss ich grinsen. Doch das Grinsen ist in Sekundenbruchteilen von aufsteigendem Zorn weggewischt. 'Dieses kleine Miststück wollte mich doch schon wieder glatt bescheißen!', dieser Gedanke kocht die gefährliche Suppe in mir erneut auf. Die brodelt immer noch in mir, als Anna aus der Küche wieder auftaucht. Inzwischen bin ich wieder ins Wohnzimmer zurückgekehrt und erwarte Anna dort. Irritiert bleibt sie etliche Schritte vor mir stehen. Das schlechte Gewissen steht ihr auf der Stirn geschrieben, als ich auf sie zugehe. Aber da ist noch etwas anderes. In Anna scheint es zu rumoren, ein innerer Kampf, der sie schüttelt und beutelt. Doch so wie die Sonne glänzend und alles überstrahlend aus einer dunklen Regenwolke durchbricht, leuchtet plötzlich Annas Gesicht. Sie senkt in einer entzückenden Geste den Kopf und fällt auf die Knie. Dann spricht sie. Annas Worte treffen mich bis ins Mark. "Habt bitte kein Erbarmen mit mir, Gebieter. Ich habe es nicht verdient, Eure Gnade erfahren zu dürfen. Ich weiß, dass ich einen großen Fehler gemacht habe und werde Eure Bestrafungen mit Stolz, Demut und größter Dankbarkeit ertragen." Bei den letzten Worten schaut sie zu mir hinauf "Ich liebe Euch, mein Gebieter!" Für einen Moment bricht mein ganzer Zorn wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Im nächsten Augenblick wird mir die Tragweite ihrer Sätze bewusst. Anna weiß aber so gut wie ich, dass es kein Zurück mehr geben kann. Trotzdem bin ich nahe daran, die Fassung zu verlieren. Das Schwanken dauert jedoch nur kurz. Die Ruhe und die Bereitschaft zur Konsequenz in mir gewinnen kampflos die Oberhand zurück. Liebe ist unerbittlich. Meine Tränen brechen sich keine Bahn, sondern versiegen noch vor ihrer Entstehung. Dafür fließen die Tränen bei Anna. Behutsam nehme ich sie in die Arme und halte sie. Meine Schulter wird langsam nass. Anna klammert sich an mir fest. Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hat, trenne ich mich von mir und beginne zu reden. Schon oft hat Anna mir vorgeworfen, ich sei zu hart. Genauso oft habe ich ihr versucht zu erklären, dass ich eben einfach nur in der Lage bin, zwischen Gefühl und Sache zu trennen. So wie jetzt. Fünf Minuten später sieht Anna noch verheulter aus. Was ich verstehen kann. Schonungslos und ohne Umschweife habe ich ihr mitgeteilt, in welcher Weise von heute an ihr Leben für die nächsten Tage verlaufen wird. Im Grunde kann es doch eigentlich nicht schlimm sein, wenn man einen klar strukturierten Tagesablauf vor sich hat und Bescheid weiß. Sie scheint das nicht so zu sehen. Zur Sicherheit lasse ich sie die Hauptpunkte aufsagen. Anna scheitert erbärmlich. Angstvoll reißt sie die Augen auf und saugt sich mit ihrem Blick an meinen Fingern fest, die einen ungeduldigen Rhythmus auf die Sessellehne trommeln. Verschüchtert folgt sie mir ins Arbeitszimmer. "Ich weiß nicht, warum ich mir jetzt soviel Mühe mit dir gebe, Anna? Aber das wird dich im Gegenzug etwas kosten, nämlich Aufmerksamkeit, die dir ansonsten ja zu fehlen scheint. Ich werde jetzt den Tagesplan in den Computer tippen und ausdrucken. Solange wartest du hier neben mir." Ihr tiefes und schweres Atmen stört mich ein bisschen beim Schreiben. Ohnehin bin ich nicht der schnellste Tipper der Welt, aber so dauert es eben noch länger. Minuten, von denen Anna sicher jede einzelne leid tut. Ihre Aufmerksamkeit wird im Moment jedoch mit Sicherheit nicht von meinem Text angezogen. Mit zusammengekniffenen Lippen steht sie neben mir und starrt immer wieder auf ihre Brüste, die sich prall unter dem Latex abzeichnen. Genauer gesagt starrt Anna eher mehr auf ihre Brustwarzen. Zwei Wäscheklammern, die sonst Papiere auf dem Schreibtisch festhalten, tun ihre Arbeit jetzt an Annas Brustwarzen. Der Drucker surrt. Anna bewegt sich in der Hoffnung, die Klammern loszuwerden, wenn der Text fertig ausgedruckt ist. Die Enttäuschung ist ihr anzumerken, als ich stattdessen zu dem Papier greife und erst mal Korrektur lese. Das leise Quietschen der Latexfinger hinter ihrem Rücken verrät, dass ihre Hände nervös kneten. Tadelnd sehe ich sie an. "Anna, sei bitte leise und steh still. Du siehst doch, dass ich lese." Tatsächlich finde ich zwei Tippfehler. Bei dem bisschen Text eine schlechte Leistung. Anna könnte es sicher besser und schneller als ich. Der Drucker surrt wieder und spuckt die korrigierte Fassung aus. Sorgfältig lese ich den Text; diesmal scheint alles in Ordnung. Anna klappt den Mund auf, als ich ihr den Text reiche, will wohl etwas sagen, aber sie entschließt sich zu schweigen. Auf meine Aufmunterung hin beginnt sie laut vorzulesen. Ihre Stimme klingt ein bisschen zitterig, außerdem verliest sie sich. Gequält presst sie die Lippen zusammen, weil ich ihr befohlen habe, deswegen noch einmal von vorne zu beginnen. "Nur so lernt man wirkliche Konzentration und Aufmerksamkeit!" Ihre Lippen sind immer noch zusammengepresst, während sie bestätigend nickt. Mit einem tiefen Seufzer nehme ich ihr den Bogen aus der Hand. Erst beim dritten Mal hat das Vorlesen fehlerfrei geklappt. Anna ist den Tränen nahe. Für einen Moment überlege ich, ob ich den Bogen nicht an die Tischkante heften, Anna davor niederknien und den Text auswendig lernen lassen soll. Doch mein verstohlener Blick sagt mir, dass sie wirklich leidet. Nicht nur wegen der gemein kneifenden Klammern auf ihren Brustwarzen. Die ganze Situation macht ihr sichtlich zu schaffen. Abgesehen davon, dass es in diesem Zustand ausgeschlossen ist zu lernen, steht sie im Augenblick an einer Grenze. In diesem Moment ist es einfach zu viel für sie. Es ist an der Zeit, ein wenig nachzugeben. Anna verkrampft sich in Erwartung der Entfernung der Klammern. Gehorsam beugt sie sich vor und präsentiert mir ihre Brust. Gleichzeitig öffnen sich die beiden Klammern. Zischend zieht Anna die Luft zwischen den Zähnen ein und krümmt sich leicht nach vorne. Angstvoll sucht sie meinen Blick. Eine Welle von Mitleid überflutet mich, gepaart mit dem warmen Gefühl der Zuneigung. Anna reagiert spontan auf meine stumme Geste. Erleichtert sinkt sie neben mir auf die Knie und legt ihren Kopf auf meinen Schoß. Für eine Ewigkeit geschieht nichts, außer dass meine Finger immer wieder leicht über Annas Wange und das Ohr streicheln. Sie atmet tief durch und entspannt sich langsam. Irgendwann bleibt meine Hand reglos auf Annas Wange liegen. Energie beginnt zu fließen und füllt mich mit Kraft. Die Zeit steht.

Widerstrebend löse ich mich von ihr. Auch wenn ich sie liebe, durch diese fünf Tage müssen wir beide hindurch. Und zwar in der angekündigten Weise. Manche nennen das Sturheit, so auch Anna. Ich bezeichne das als Konsequenz. Mein Räuspern lässt Anna aufschrecken. "Zeit zu beginnen. Du putzt jetzt bis um zwölf das Bad. Danach servierst du das Mittagessen. Von eins bis drei ist Mittagspause. Danach kontrolliere ich das Bad. Sollte ich einen Fehler oder eine Nachlässigkeit finden, hast du nach der fälligen Strafe Gelegenheit das auszubügeln. Wo wir gerade dabei sind. Bis sechs bügelst du die Wäsche. Dann servierst du mir das Abendessen. Eine halbe Stunde für das Aufräumen der Küche ist mehr als großzügig bemessen, denke ich. Von sieben bis zehn stehst du mir für persönliche Dienste zur Verfügung. Dann machst du dich umgehend für die Nacht bereit. Spätestens um halb elf wirst du dann für die Nacht angekettet. Wie es morgen dann weitergeht, kannst du ja auf dem Plan sehen!" Beinahe wäre sie wieder wegen der Kette gestürzt, als sie sich auf den Weg ins Bad macht. Ab und zu schau ich vorbei und werfe einen Blick ins Bad. Anna ist voller Inbrunst dabei zu schrubben und zu putzen. Die Zwischenzeit nutze ich, um mir etwas Leckeres zum Essen zu kochen. Der Duft zieht durch die Wohnung und wird sicher Annas Magen knurren lassen. Die Kirchturmuhr in der Nachbarschaft schlägt gerade zwölf, da eilt Anna aus dem Bad und will in der Küche verschwinden. Mein Wink ruft sie zu mir. "Das Essen duftet verführerisch, nicht wahr?" Anna nickt mit glänzenden Augen. "Darum möchte ich zur Sicherheit lieber eine Schutzmaßnahme ergreifen!" Grummelnd zieht sie in die Küche ab. Die drei breiten Streifen Klebeband über ihrem Mund verhindern einen verständlichen Kommentar, aber eben auch ein heimliches Naschen. Annas sehnsüchtiger Blick, während ich esse, erinnert mich an die Straßenbettler in Indien. Aber hier wie dort kann ich diesem Blick problemlos widerstehen, wenn ich will. Und ich will. Anna schluckt heftig; es sieht so aus, als ob die Speichelproduktion auf Hochtouren läuft. In diesem Fall allerdings ins Leere. Ihr Brustkorb hebt sich heftig beim Atmen, als sie abräumt und das Tablett in die Küche bringt. Entspannt lehne ich mich zurück. Doch dieser Zustand hält nur kurz an. In der Küche ist es ruhig. Zu ruhig. Auf Zehenspitzen schleiche ich zur Küche und spähe durch den Türspalt. Meine fast erloschene Wut flammt in einer wahren Feuersbrunst wieder auf. Anna hat sich vorsichtig an einer Stelle das Klebeband abgezogen und steht gerade im Begriff ein bisschen Essen in den entstandenen Spalt zu schieben. Im Rennen greife ich nach dem hölzernen Schneidebrett mit dem Griff und stürme auf Anna los. Im Handumdrehen liegt sie bäuchlings über dem Küchentisch und kreischt.

Jetzt wird die Geschichte heiß!

Natürlich ist die Geschichte nicht an dieser Stelle zuende. Im Gegenteil: Ab hier geht es zur Sache. Darum dürfen wir dir die weitere Handlung im Moment nicht frei zugänglich machen. Wir bitten dich um Verständnis, dass wir den Jugendschutz ernst nehmen.

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Dieser Text ist Teil einer Reihe.

Folgender Teil: »Fünf Tage im Spätsommer (Teil 4)«.

 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

08.04.2021 um 14:26 Uhr

Ich arbeite das Thema mit der obligaten Unterbrechung ab. Meinen Geschmack trifft diese Geschichte nicht.

Der dahinterstehende Sinn erschließt sich mir nicht. Diese Überschneidung von banalem Zusammenleben und dieses D/s Spiel gehen für mich zu weit. Kann den Lustgewinn für die (den) Sub nicht erkennen. Na gut, wenn ich sagen würde, Menstruationsbeschwerden kann ich gut nachvollziehen, ist das sicher nicht ganz korrekt. Wenn´s Beiden gefällt hat das seine Berechtigung----Was geht mich fremdes Elend an?

Xentaur

Autor.

05.04.2021 um 15:08 Uhr

sehr spannend zu lesen, da muss man weiterlesen

Meister Y

Autor. Förderer.

30.07.2018 um 13:43 Uhr

Mhm...

Für mich bleibt es dabei. Die Geschichte ist intensiv, erzählt den konsequenten Umgang, die unnachgiebige Strafe sehr detailverliebt und nachvollziehbar. Wieder aus beiden Blickwinkeln aber leider wieder ohne den nötigen Tiefgang. Gerade bei ihr fehlt mir ein bisschen die Emotionalität, fehlt mir Gefühl, Empfinden.

Trotz allem erreicht die Geschichte eines, man will natürlich wissen, wie es weiter geht, was weiter passiert. Es heißt also weiter lesen, gespannt sein und hoffentlich erfahren, wie es beiden ergeht.

Danke...

Gelöscht.

23.06.2015 um 23:18 Uhr

Ist sehr gut geschrieben.

Macht neugierig auf mehr.

Rote Sonne

Profil unsichtbar.

01.11.2013 um 22:27 Uhr

...immer noch von der Geschichte fasziniert

und möchte nun wissen, ob Sie die restliche Nacht im Bett verbringen darf...

Vermutlich nicht

Freue mich schon auf Teil vier.

 

Danke

Gryphon

Autor.

23.12.2007 um 18:15 Uhr

Ich finde die Geschichte vom Schreibstil her recht gut, allerdings walzt sie mir Dinge zu breit aus, weil sie jeden Aspekt

von beiden Seiten nimmt, ohne ihn wirklich tief zu beleuchten. Dennoch lesenswert!

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.

 

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