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Fünf Tage im Spätsommer (Teil 2)

Eine BDSM-Geschichte von misery und Captain Orange.

Vorlesen

Captain Orange schreibt:

 

„Fünf Stunden! Fünf lange Stunden, Anna!“ Meine Stimme ist zwar leise, aber deutlich. Anna zuckt zusammen. Ich glaube, sie kann die tiefe Enttäuschung und die verhaltene Wut in meiner Stimme hören. Annas gedämpftes Schluchzen erstirbt. Falls sie bisher gehofft haben mochte, damit mein Mitleid zu rühren und sich Gnade zu verschaffen, musste ihr jetzt klar sein, dass es für sie kein Erbarmen geben würde. „Fünf Stunden lang hast du mich hier wie einen Depp vorgeführt und dich in einer Weise benommen, die ich nie von dir erwartet hätte. Seit wir uns kennen, hast du mich noch nie so enttäuscht, Anna. Dir ist doch wohl klar, dass ich diesen Mangel an Respekt und Achtung nicht dulden kann? Ich dachte, dass dieses Thema inzwischen abgehakt sei. Als ob ich etwas Unmögliches von dir verlangen würde.

Ich verlange doch gar nicht, dass du vierundzwanzig Stunden am Tag und sieben Tage die Woche devot bist. Erst recht nicht in der Gegenwart von anderen. Auch wenn du dich mir unterworfen hast, ich habe dich trotzdem immer mit der nötigen Achtung als Mensch behandelt und stelle dich nicht bloß. Aber mit deiner Frechheit ist jetzt Schluss! In Zukunft werde ich keinerlei Rücksicht mehr walten lassen! Schon bald wirst du am eigenen Leib erleben, was es heißt, in der Öffentlichkeit gedemütigt zu werden.“ Natürlich weiß ich, dass sie in diesem Moment nicht antworten kann, aber ich erwarte ein Zeichen von ihr. Ein heftige Bewegung vor mir zeigt an, dass sie sich entschuldigen möchte; darum flehen, dass ich Gnade vor Recht ergehen lasse. Ganz locker lege ich die Spitze der Reitgerte mitten auf Annas Rücken direkt zwischen die Schulterblätter. Sie muss gespürt haben, was sie da berührt, denn schlagartig erstarrt sie. Vielleicht täusche ich mich auch und sie ist einfach nur durch die unbekannte Berührung erschrocken. Wie immer es auch sein mag; es kümmert mich nicht, denn ich will sowieso, dass sie weiß, was ihr bevorsteht. Quälend langsam fährt die Spitze der Gerte Annas Wirbelsäule abwärts, bis der Ansatz der Pofalte erreicht ist. Mit einem kleinen Schlenker schert die Spitze der Gerte aus und fährt über die rechte Gesäßhälfte. Nur ganz leicht tippe ich mit dem vorderen Ende der Gerte ein wenig auf die Halbkugel vor mir, dann fährt die Spitze quer über das Gesäß zur linken Seite. Deutlich ist die Spur der Gerte anhand der entstandenen Gänsehaut erkennbar. Ein Grund mehr, das Spiel zu wiederholen. Spätestens jetzt weiß Anna, was sie da berührt. Mit einer schnellen Bewegung löse ich den Kontakt und gehe langsam um das halbe Oval, bis ich direkt vor Annas Kopf stehe. Da ich alle Zeit der Welt habe, genieße ich den Anblick von dieser Seite, bevor ich langsam in die Hocke gehe. „Anna, Anna“, meine Stimme ist jetzt noch leiser, aber kühl und klar. „Wie konntest du nur? Für jede einzelne der fünf Stunden werde ich dich jetzt bestrafen. Selbst wenn ich wollte, bliebe mir keine andere Wahl. Aber das brauche ich dir ja wohl nicht extra zu sagen? An die Zahl fünf wirst du noch länger denken!“ Soweit es wegen der brennenden Kerzen möglich ist, beuge ich mich vor und flüstere Anna zu: „Denk daran! Jede Bewegung bringt dich den Flammen näher. Also sei im eigenen Interesse wenigstens jetzt gehorsam und halte still.“ Wie ein Dieb schleiche ich mich davon. Ihre Furcht und Unruhe ist körperlich zu spüren, beinahe bekomme ich Mitleid, doch die Erinnerung an den Abend wischt mit einer einzigen Bewegung alle Bedenken zur Seite. Aber mein Herzklopfen bleibt. Wieder stehe ich direkt hinter ihr und sehe das aufgereckte Gesäß vor mir. Die Position ist denkbar günstig, soviel signalisiert mir mein wieder einsetzender Verstand, der mein Herz wieder zur Ruhe bringt.

Ohne Vorwarnung pfeift die Gerte laut durch die Luft und landet mit einem hässlichen Klatschen auf Annas rechter Gesäßhälfte. Die knallrote Spur leuchtet in dem gedämpften Kerzenlicht wie ein Nebelschlusslicht. Ein paar wenige Atemzüge halte ich inne, bis das Brennen ein wenig abgezogen sein dürfte. Dann zieht die Gerte auf der linken Seite ihre gnadenlose Spur aus sengendem Schmerz. Anna wankt leicht.

Jetzt wird die Geschichte heiß!

Natürlich ist die Geschichte nicht an dieser Stelle zuende. Im Gegenteil: Ab hier geht es zur Sache. Darum dürfen wir dir die weitere Handlung im Moment nicht frei zugänglich machen. Wir bitten dich um Verständnis, dass wir den Jugendschutz ernst nehmen.

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Dieser Text ist Teil einer Reihe.

Folgender Teil: »Fünf Tage im Spätsommer (Teil 3)«.

 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Xentaur

Autor.

05.04.2021 um 15:07 Uhr

sehr spannend, da muss man weiterlesen

Meister Y

Autor. Förderer.

27.07.2018 um 14:07 Uhr

Tja, was soll ich sagen? Hart und gerecht...

 

Auch in der Fortsetzung sind es beide Erzählstränge, seine und ihre Sicht, die die Geschichte wirklich lesenswert machen. Ich bleibe aber dabei, auch hier sind "nur" die Sichtweisen unterschiedlich ist mir zu wenig Empfinden da. Warum empfindet sie so? Wie kommt der mutige Wandel am Ende zu Stande?

Das Spiel an sich, seine Reaktion auf ihr Tun finde ich gut und nachvollziehbar beschrieben.

Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Danke, dass ich die Zeiken lesen durfte.

Gelöscht.

31.05.2015 um 23:08 Uhr

Tolle Geschichte. Muss gleich weiter lesen.

Rote Sonne

Profil unsichtbar.

01.11.2013 um 21:27 Uhr

...immer noch spannende Geschichte,

am Ende ein wenig überrascht über Ihren Sinneswandel,

bin neugierig auf Teil drei...

 

Danke

Gryphon

Autor.

23.12.2007 um 18:15 Uhr

Ich finde die Geschichte vom Schreibstil her recht gut, allerdings walzt sie mir Dinge zu breit aus, weil sie jeden Aspekt

von beiden Seiten nimmt, ohne ihn wirklich tief zu beleuchten. Dennoch lesenswert!

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.

 

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