Maries Vater hatte ihr die Wohnung tatsächlich gekauft. Gut, gebettelt hatte sie lange genug darum und zu guter Letzt war es vielleicht auch sein schlechtes Gewissen gewesen, aber jetzt hatte sie die Wohnung. Und ich hatte Marie.
Er wusste zwar, dass wir ein Paar waren, aber nicht, dass sie meine Sub war. Ich glaube, es war ihm auch ziemlich egal, ob seine Tochter mit einer Frau oder einem Mann ins Bett ging und was sie dort tat oder mit sich tun ließ. Er nahm sie ohnehin nicht ernst, oder wenn, dann bestenfalls als Kostenfaktor. Sicher schrieb er auch die Wohnung von der Steuer ab. Die Kosten für Heizung, Strom und Internet bekam sie schon hin mit dem Teilzeitjob, den ich ihr im Krankenhaus beschafft hatte.
Die Gegend war okay. Kaum Multikulti, paar altgewordene Bobos, S-Bahn in der Nähe. Der einzige Nachteil war, dass die Gasse ziemlich eng war. Keine fünfzehn Meter gegenüber stand das nächste Haus und ließ nur wenig Licht in die Zimmer. Aber gut, wen interessierte das? Entweder hatten wir Sex oder waren auf der Uni oder machten einen drauf oder hatten Sex oder arbeiteten. Oder hatten Sex. Sagte ich schon, ich weiß.
Zwei Wochen, dann hatten wir ihre Sachen herbeigekarrt, und dann nochmal zwei Wochen, bis alles so war, wie sie es wollte, weil uns unsere Geilheit ständig in die Quere kam.
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Wie ich Marie fand. Oder fand sie mich? Egal, das Mädchen raubte mir den Atem, den Schlaf und den Verstand. Dabei wollte ich mich gar nicht mehr verlieben. Und ich fragte mich, ob sie wusste, was der Ausdruck Mistress wirklich bedeutet.
Wie ein schüchternes Mädchen, so sanft drängte sich Marie in meine Wohnung, mein Bewusstsein, mein Leben. Vielleicht wollte sie tatsächlich nur spielen? Vielleicht wollte sie mehr? Kannte sie die Regeln? Und was wollte ich?
Marie lackiert mir die Nägel und ich erzähle ihr Geschichten. Die vom traurigen Thomas, die von der zärtlichen Zoe und die von Daniela, die aus Nora eine Donna Nora machte.
Ich sitze nackt vor ihrem Laptop und soll schreiben. Die Leine des Halsbandes hat sie am Bürostuhl festgebunden und einen Gürtel quer über meine Brüste und die Lehne des Stuhles festgezogen. Haltung sei alles, hat sie gesagt.
Hallo Nachbar
Marie vergisst, Gardinen aufzuhängen. Sehr zur Freude des Nachbarn gegenüber. Kein einziges Mal bewegt er sich, steht einfach nur da und schaut zu. Beobachtet uns wie Tierchen in einem Terrarium. Mich macht das fuchsteufelswild.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
nora s
Gelöscht.
18.12.2023 um 00:21 Uhr
geändert am 06.01.2024 um 22:40 Uhr
Der Inhalt dieses Beitrags ist aus Gründen des Jugendschutzes nicht frei einsehbar.
Zu wissen, dass man "dabei" beobachtet wird, kann wirklich ein Kick sein, für alle Beteiligten. Wie schön, dass die Geschichte langsam aber sicher die Spannung steigert, die hinter dieser besonderen Konstellation liegt. Kompliment, Nora!
ein gewagtes Spiel. Beim ersten Lesen der Geschichte war ich ein wenig schockiert.
Dann aber habe ich herzlich gelacht und gedacht:" das klingt so sehr nach Nora.. und ein bisschen auch nach Dir Rotzgöre"
Vielleicht gefällt es mir deshalb so gut, weil ich mir eben um die Leuts aussenrum weniger Gedanken mache, als viele das für gut befinden.
Aber ich weiss nicht, ob ich die Chuzpe gehabt hätte im Supermarkt so zu agieren.
Chapeau!
P.S.: egal wieviel davon Fiktion und wieviel davon Realität ist... Gardinen sind eh nur dazu da, dass man nicht so schnell sieht, dass die Fenster mal dringend wieder geputzt werden müssten (sagt das , dem Fensterputzen ein Gräuel ist)
Deine Texte sind immer wie Leben am Limit. Absicht oder entspricht das den Tatsachen? 😋
Ich hab oft aus anderen Gründen Leute, die zwischen neugierig und aufdringlich schwanken oder mir was kaufen wollen. Denen zeig ich flott die rote Karte. 🛑 Solche wird man sonst nicht wieder (und glaubs mir, ich hab da Erfahrungen ...). Drum hätte ich als erstes Vorhänge aufgehängt und mir garantiert nichts schenken lassen.
Danke für die Geschichte, hab sie gut gelaunt gelesen! 😘
Ich finde die Geschichte echt super! Du schreibst unglaublich witzig - und gleichzeitig habe ich den Eindruck, Du bist dabei total ehrlich. (-;
Ich hab diese Story jedenfalls echt genossen - und werde mir jetzt auf jeden Fall noch Deine anderen Geschichten reinziehen, denn zumindest dieser Teil ist so ... heiter, würde ich sagen, unverblümt und gleichzeitig absolut geschmeidig. ("Geschmeidig" kommt mir irgendwie wie ein wienerischer Ausdruck vor, was natürlich ein wenig albern ist, weil ich noch nie in der Stadt war..., und falls ich da die falsche Assoziation hatte, verzeih mir bitte...) Aber was ich jedenfalls sagen will: Dass ich Deinen Text unglaublich lebendig fand, einfach nur toll (musste beim Lesen mehrmals laut lachen...), und ich freu mich schon darauf, dieser Geschichte weiter folgen zu dürfen!
diese Geschichte hat einen anderen Verlauf als von mir am Anfang erwartet.
Da sieht man das nicht alles ist wie auf dem ersten blick vermutet und nicht jeder Mensch das ist was man im ersten moment von ihm denkt. Hat mir sehr gut gefallen, danke.
wieder eine gelungene Geschichte, die dem Leser einen tollen Einblick in euer harmonisches Leben gibt.
Diese Geschichte ist beschreibt, wie tolerant und weltoffen du anderen Menschen gegenüber bist. Mein erster Gedanke war auch "was für ein dreckiger Spanner"!
Den ersten Eindruck drehst Du in der Geschichte gekonnt und humorvoll herum, sodass man sich fragt, wer lernt vom wem?
Schön, dass Du uns an dieser Geschichte teil haben lässt!