Schneewanderung
Eine Fantasy-Geschichte von Knurrwolf
Eine weiße Decke hatte sich über die Welt gelegt und verbarg unter ihrer reinen Oberfläche die allgegenwärtigen Formen und Farben. Einigen Dingen gelang es, sich darüber zu erheben, während der Rest für einen Beobachter lediglich als grobe Umrisse erkennbar war. Selbst der Himmel schien bestrebt, das Verborgene auch weiterhin den Blicken zu entziehen. Unablässig sanken große, weiße Flocken zur Erde hinab und vergrößerten die einheitliche Pracht noch weiter. Ein Anblick, der unwillkürlich ein Gefühl der Ruhe und Stille verbreitete. Der Verkehr war unter dem dauerhaften Schneefall fast zum Erliegen gekommen. Denn wo vor kurzem noch Geschwindigkeit die oberste Direktive gewesen war, herrschte nun allein die Frage, ob man sein Ziel überhaupt erreichen würde. Die meisten Leute zogen es daher vor, zu Hause zu bleiben und die Schönheit des Wintertags aus der Wärme und Gemütlichkeit ihres eigenen Heims zu bewundern.
Auch der Friedhof war unter einer dicken Schicht Schnee versunken, und so gab es kaum Besucher. Trotzdem hatte jemand den heldenhaften Versuch unternommen, die Wege soweit frei zu räumen, dass sie begehbar blieben. Ein Versuch der leider scheiterte, und so waren lediglich die Andeutungen der breiteren Hauptwege zu erkennen. Ein Umstand, der selbst jene fern hielt, die ansonsten fast täglich ihre Bekannten oder Angehörigen besuchten. Und so lag das gesamte Areal zwischen den hohen Mauern vollkommen verlassen und still da.
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