Subilia chattet mit Rasmus. Rasmus chattet mit Subilia. In der virtuellen Welt leben sie einen Traum von gemeinsamer Erfüllung ihrer Sehnsüchte. Kommen sie in der Realität zusammen? Wie ist das mit den Träumen und der Wirklichkeit? Und vor allem - wer sind sie?
Wer in den Vorstädten der Metropolen wohnt, darf sich zu den glücklichen Menschen dieser Welt zählen. Man nimmt den Vorortzug für den Weg zur Arbeit oder eine gut ausgebaute Schnellstraße.
Bewohner einer Großstadt sind nicht zu beneiden. Der Alltag dort ist teuer und ungesund. Staub, Stahl, Beton und Glas, dazu Lärm jeder Art machen die Menschen krank.
Gesund lebt man draußen, entfernt vom Stress der städtischen Hektik, in den ruhigen Vorstädten. Wer es sich leisten kann, bewohnt ein Häuschen auf eigenem Land, pflegt seinen Garten und besitzt damit den Schlüssel zum kleinen Glück einer ruhigen, friedlichen Welt, fern vom Alltag.
In den Siedlungsgebieten der Vorstädte schweben in der späten Sonne Wolken aus Insekten über frisch gemähte Rasenflächen kleiner Gärten. Manchmal treibt der Wind Rosenduft durch geöffnete Fenster. In Tongefäßen wachsen Orangen, Drachenbäume und Palmen auf den Terrassen der Wohnbungalows und Reihenhäuser. Einige Bewohner haben sich einen Pool gebaut, andere gärtnern in kleinen Gewächshäusern.
Rasensprenger halten das Grün der Rabatten und gepflegten Wiesen frisch. Amseln flattern zur Seite, wenn die silbern glitzernde Tropfenwand sie trifft.
Fliegen die letzten Mauersegler am Abend fort, kommt die Dämmerung und kurz vor der Nacht huschen Fledermäuse auf Insektenfang über die Gärten.
Man sitzt an warmen Abenden auf der Terrasse, und wenn die Dunkelheit kommt, ziehen Wolken im Licht des Mondes langsam über den friedlichen Himmel. In klaren Nächten steht das Firmament voller Sterne und fern erkennt man einen Dom aus Licht über der Großstadt.
***
Luise schaut auf. Es ist fast elf Uhr abends und noch immer hell. Sie öffnet das Fenster, schaut über die Gärten. Rasmus und sie haben wieder stundenlang darüber geschrieben, wie es sein könnte, wenn sie sich träfen, ganz real, und genau das miteinander täten, worüber sie sich seit einem Jahr im Messenger austauschten, zwei Mal in der Woche. Sie hatten damals vereinbart, sich gegenseitig ihre Fantasien und Wünsche zu schreiben. Es ging darum, einen Schritt weiter zu gehen, das einsame Kopfkino zu verlassen, mit einem anderen, passenden Menschen gemeinsam im Schriftverkehr verborgene Wünsche zu erleben. Rasmus konnte das. Endlich war die Zeit vorbei, SM-Sessions einsam im Kopf zu erleben. Sicher, auch der schriftliche Austausch war kein Erleben in der Realität, aber immerhin ein Schritt weiter als die einsamen Träumereien. Jeder Chat wirkte wie ein realer Traum, eine Session im Kopf, gemeinsam mit Rasmus, ihrem Gesprächspartner. Und jeder Chat ging weit über die Fantasie reiner sexueller Handlung hinaus.
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