Eriks Stimme aus dem Handy klang so nah, als würde er direkt in Linnas Ohr flüstern. Er sprach immer leise, wenn er etwas Sinnliches sagte. Linna musste dann das kleine Rechteck regelrecht gegen ihre Wange drücken und fühlte die Wärme des Bildschirms. Früher hatte sie es gehasst, wenn Männer zu solchen Tricks griffen, doch bei Erik war das etwas anderes. Er sprach etwas in ihr an, das sie weder benennen noch begreifen konnte. Es mochte dutzende Gründe gegen ihn und für andere Männer geben, aber nur er hatte diesen Tonfall, dieses gemeine aber doch anziehende Lächeln, diese Ausstrahlung von Gefahr, Mysterium und dunkler Verlockung.
»Steck dir die Hand in die Hose!«, sagte er. Einfach so. Linna musste die Luft anhalten und fragte sich, ob sie das eben wirklich gehört hatte. Das war Erik: immer für eine Überraschung gut. Und Linna war sogar noch mehr erstaunt, dass sie diesen Befehl erregend fand. Eigentlich war das eklig, übergriffig, einfach die unangenehme Seite der Männer. Eigentlich. Erik konnte diese Abwehrreaktion irgendwie unterlaufen und sie dazu verführen, sich darauf einzulassen. Vielleicht lag das daran, dass sie ihn nie sah, nur immer am Telefon hörte.
Linna schluckte, dann sagte sie: »Hab’ ich!«, ohne es zu tun.
»Ich glaube dir nicht!«, entgegnete er und man konnte sein Grinsen förmlich hören.
»Ich ...«, begann Linna empört und war froh, dass man ihre roten Wangen nicht sehen konnte.
»Schalt auf Lautsprecher und halt den Hörer so, dass ich das Rascheln deiner Kleidung hören kann.«
»Ich werde nicht ...«, rief Linna und wurde erneut unterbrochen.
»Ich lege sofort auf«, drohte Erik.
Linna lag sofort der Satz: »Ich lasse mich nicht erpressen!« auf der Zunge, doch sie hielt ihn zurück. Während sie auf ihrer Unterlippe herumkaute, merkte sie, dass sie dies nur kurz tun konnte - sie hatte schon eine ganze Weile durch den Mund geatmet und der Sauerstoffbedarf ihrer Lungen war zu groß, um ihn durch die Nase zu decken.
Schließlich schaltete sie wortlos die Freisprechfunktion ein und hielt das Handy vor ihren Schritt.
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vielen Dank für deine ehrliche Meinung. Aus Kritik lernt ein Schriftsteller mehr als aus Lob. Ich werde mir also deine Anmerkungen zu Herzen nehmen. Es tut mir leid, dass du mit meiner Geschichte nicht warm geworden bist. Im Schreiben wie im BDSM ist es ähnlich, der Leser muss zum Autor passen
Ich wollte etwas machen, das einen schnellen Einstieg in die Erotik ermöglicht und der Fantasie des Lesers möglichst viel Raum gibt. Beim Schreiben bin ich davon ausgegangen, dass sich die beiden persönlich kennen und sie sich ein Treffen wünscht, statt nur am Telefon über gemeinsame Lust zu reden. Offbenbar gab es da Interpretationsspielräume. Das habe ich gar nicht so bemerkt, interessant.
Noch niemals in meinem Leben habe ich eine Rezension verfasst.
Ok, ausgenommen ist eine zum Roman "Venus im Pelz", und das ist Jahrzehnte her.
Beim Lesen der erotische Kurzgeschichten hier auf eurer Seite, habe ich festgestellt, dass ich damit nicht viel anfangen kann; weil mir eine längere Rahmenhandlung und Beziehungsentwicklung fehlt, und weil es relativ schnell zur Sache geht.
Bei deiner Geschichte, Tek Wolf, ist das ebenso für mich. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich selbst niemals mit einem Fremden am Telefon ein sexuelles Setting eingehen würde.
Und als der "Kerl" in der Geschichte auch noch plötzlich vor der Tür steht.....
mein Gott, woher weiß der wo sie (ich) wohnt!?
Bedenklich oder gar gefährlich.... wären meine Gedanken.
Was den Schreibstil betrifft, oder was es da sonst sprachlich so zu bewerten geben könnte,
Ganz besondere Story, die eigentlich nur im Kopf der Frau passiert, erst ihre abwehrende Haltung, die sie nach und nach aufgibt, sich ganz in den vorgegebenen Bildern verliert. Am Ende eine Entäuschung, die als Klimax in einem kurzen, trockenen Satz durchbrochen wird. Faszinierend!
Diese Gangart gefällt mir außerordentlich gut. Nur am Telefon, quasi über die Bande gespielt. Linna kann sich aus dieser Spannung nicht losreißen, obwohl sie ihn ja nur wegzudrücken brauchte.
07.10.2025 um 00:02 Uhr
Tek Wolf
Offbenbar gab es da Interpretationsspielräume.
Wenn du etwas mit mehr Rahmenhandlung suchst, kann ich dir übrigens »Ein Jahr und ein Tag« von Tek Wolf empfehlen.
Grüße
Tek Wolf
Hallo Tek Wolf,
da ich ansonsten ständig Krimis und Thriller in Buchform genieße, ging meine Fantasie bzgl . der Rahmenhandlung eben in entsprechende Richtung.
Im Übrigen sind Vorlieben ja reine Geschmacksache.
Danke Dir für den Hinweise auf eine Deiner anderen Geschichten.
Bei passender Gelegenheit werde ich diese gerne lesen.
Schönen Gruß
Salimera
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