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Lia pflegt heimlich einen virtuellen Kontakt mit einem Dom. Was zunächst unverbindlich und oberflächlich beginnt, soll auf seinen Wunsch hin konkreter werden. Lia muss sich zwischen Vernunft und Versuchung entscheiden.

Eine BDSM-Geschichte von Yuria.

Bild: Schattenzeilen, StableDiffusion

 

Es war der erste Abend in diesem Frühjahr, an dem Lia nach der Arbeit ohne Jacke nach Hause laufen konnte. Die Luft war wunderbar mild und klar, nur eine leichte Brise wehte vom Flussufer herauf an die breite Promenade, die das Wasser von der Altstadt trennte. Wie auf Knopfdruck hatte sich das Außenmobiliar sämtlicher Bars und Restaurants materialisiert, kaum dass das schöne Wetter angekündigt worden war, und als hätten alle nur darauf gewartet, ihr Feierabendbier endlich in lauschiger Abendstimmung genießen zu können, waren die Lokale nun ausnahmslos gut besucht. Das Gelächter und bunte Treiben nahm Lia allerdings nur am Rande wahr, als sie an den vielen Tischen vorbeiging. Vielmehr beschäftigte sie ein mulmiges Gefühl, das ihr schon seit dem Vortag auf die Magengegend drückte. Sie konnte sich bisher einfach zu keiner Entscheidung durchringen und haderte damit, dass ihr die Situation auf einmal so aus den Händen geglitten war.

Dabei hatte alles so entspannt angefangen und wäre so einfach gewesen, wenn da nicht Arthur gewesen wäre. Sie waren nun über ein Jahr ein Paar, es lief gut und sie überlegten schon seit einer ganzen Weile, endlich zusammenzuziehen. Sie fühlte sich ohne Ausnahme wohl bei ihm, ihre Ziele und Lebensplanung waren nahezu deckungsgleich, sie liebte sein Lachen, seine Beständigkeit und vertraute ihm bedingungslos. Sogar mit seiner Familie verstand sie sich prima, im Grunde hatte sie das Gefühl, endlich angekommen zu sein. Dennoch war ihr, als würde sie vor einem riesigen Puzzle sitzen. Sie hatte sich so sehr auf das fertige Bild gefreut, wollte es hegen und pflegen, hatte viel Mühe und Geduld investiert, mit Liebe alle Teile zusammengesucht und sortiert, nur um auf der Zielgeraden etwas ernüchtert festzustellen, dass ein Teil fehlt. Und je genauer sie hinsah, je eingehender sie die quälende Lücke untersuchte, desto deutlicher füllte sich diese nach und nach dunkel mit einem Namen, der so gar nicht zum Rest des Bildes passen wollte: Etienne.

Gespannt darauf, wie es weitergeht?

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

02.08.2025 um 06:33 Uhr

Guten Morgen liebe Yuria

 

Herzlichen Glückwunsch zum 3. Platz bei dem Schreibwetbewerb in dem es um Versuchung ging. 

Du hast eine wundervolle Art zu schreiben und ich bin begeistert über die Versuchung von Lia, diesen unscheinbaren Senden Button zu klicken. 

 

Kann ich Lia doch absolut verstehen - diese enge Bindung, nicht weil man sich sieht sondern genau deswegen, weil man sich viel schreibt, respektive liest. Aus Erfahrung heraus, ist man so offener und auch ehrlicher weil man sich nicht direkt in die Augen schaut. 

Das Lia der Anweisung von Etienne nach kam, verwirrt sie. Absolut verständlich. Hat sie doch alles was man sich wünscht - blickt in einer schönen Zukunft. Liebe, Vertrauen, Gemeinsamkeiten und doch ist da dieses kleine Feuer. 

 

Das liebe Yuria hast Du für mich wunderbar in schöne Worte gefasst. Ich habe mit Spannung, mit meinen Augen an deinen Worten geklebt und eine Lia dabei beobachtet wie sie nun doch der Versuchung erlegen war.

 

Danke schön für diese Geschichte und das Du auch an diesen Wettbewerb teil genommen hast - mir und uns eine schöne Geschichte aufgeschrieben hast.

 

Liebe Grüße Thorsten

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