Profil erstellen Login

El - Zweiter Teil (Kapitel 3: Spielchen)

Hast du keine Angst davor, dass ich dein schlechtes Benehmen an deine Herrin melde? Du hast sie doch gehört, ich soll jede noch so kleine Frechheit an sie weitermelden. Also?

Eine BDSM-Geschichte von Rumsch.

Bild: Schattenzeilen, StableDiffusion

 

Sanft vibrierend fuhr der Aufzug nach oben; keiner von der schnellen Sorte, so viel war sicher. Die beiden Frauen in der Kabine schwiegen sich an; die eine, weil sie es musste, die andere, weil sie es wollte. Während Ellie in der einen Hand das halbvolle Glas mit Luzernas Getränk hielt, fuhr sie mit der anderen über die Gravur des engen Halsbandes und entzifferte zum wiederholten Male die beiden Worte im Spiegelbild der Fahrstuhlrückwand, als könnten sie sich wie durch Zauberhand verändert haben.

 

Johann Schwarzdorn. Du bist mein Herr, deshalb trage ich dein Halsband. Deshalb bin ich hier. Doch ich bin nicht deine Erste; Kassandra, klar. Aber gab es noch andere? Hat Tessa nicht von Geheimnissen gesprochen? Verdammt, was verbirgst du noch alles vor mir? Muss ich es durch Zufall herausfinden oder willst du endlich einmal mit mir darüber sprechen? Heute Abend wird da vermutlich nichts draus; jetzt gilt es, deinen bescheuerten Wetteinsatz über die Bühne zu bringen. Hoffentlich wird das nicht allzu fies ...

 

Missmutig schnippte sie gegen das Metall des Halsbandes, das sich davon ziemlich unbeeindruckt zeigte. Saftschlürfend seufzte sie inbrünstig in sich hinein. Zumindest gibt es diese eine gute Entdeckung heute.

Ihr Blick glitt zu Liz hinüber, die stoisch vor sich hinstarrte und an dem kleinen Plastikanhänger herumspielte, mit dem sie verbotenerweise den weißen Kasten aktiviert hatte. Bei ihrer Bestrafung war Lady Luzerna für Ellies Begriffe zwar etwas zu grob vorgegangen, aber das prickelnde Gefühl in ihrem Unterleib zeigte ihr, dass es sie durchaus angeregt hatte, dabei zuzusehen. Sie nahm einen weiteren Schluck und spürte eine heiße Lust in sich aufkeimen, die sich sehnsüchtig wünschte, einmal in Liz’ Rolle schlüpfen zu dürfen. Verwirrt schüttelte sie den Kopf.

 

Ich habe Johann, woran denke ich nur? Außerdem stehe ich nicht auf Frauen ... oder? Soll ich mir etwa von einer solchen ... verführerischen ... dominanten ... Lady den Kopf verdrehen lassen?! Scheiße, was denke ich nur schon wieder?

 

Endlich erstarb das Brummen des Aufzugs und die Tür glitt von einem hellen Signalton begleitet auf. Wortlos stolzierte Liz in den schmalen Gang, der von kleinen Wandlampen gut ausgeleuchtet wurde. Während Ellie versuchte, Schritt zu halten, passierten sie mehrere Türen, die mit rot leuchtenden, weißen Kästchen ausgestattet waren. Um nicht aus Versehen die Schockfunktion des Halsbandes auszulösen, hielt sich Ellie sicherheitshalber möglichst in der Mitte des Ganges auf.

 

Vergiss ja nicht die Regeln, kamen ihr die letzten, mahnenden Worte der Lady in den Sinn. Und melde mir, wenn Nummer Sechs sich nicht benimmt, jede kleine Frechheit.

 

Einige Meter weiter blieb Liz vor der Tür mit der Nummer 0711 stehen. Der kleine, weiße Kasten am Türrahmen schien ausgeschaltet zu sein, zumindest leuchtete hier kein rotes Lämpchen. Liz betätigte die Klinke und gab der Tür einen kleinen Stoß, sodass sie nach innen aufschwang. Mit gesenktem Kopf trat sie dann zur Seite, um Platz zu machen. Unsicher starrte Ellie auf den Kasten und zögerte.

Gespannt darauf, wie es weitergeht?

Werde Teil unserer BDSM-Community. Kostenlos!

Du erhältst Zugriff auf kostenlose BDSM-Geschichten, Hörtexte und Podcasts. Du kannst im Forum und im Chat andere Mitglieder kennenlernen. Und wir bieten dir viele weitere Vorteile.

Du möchtest erst wissen, wer wir sind? Gern stellen wir uns vor.

Das überzeugt dich nicht? Dann stehen dir nur die öffentlich lesbaren BDSM-Geschichten zur Verfügung.

 

Alle veröffentlichten Teile dieser Reihe

Deine Meinung

Du kannst Texte nur dann bewerten, wenn du sie vollständig lesen konntest!

Kommentare von Leserinnen und Lesern

25.10.2025 um 11:27 Uhr

geändert am 25.10.2025 um 11:42 Uhr

Hallo Rumsch,

 

das tut mir echt leid, aber... ich bin raus. Ich hatte sowieso schon mit mir gerungen, noch einen Teil zu lesen.

 

Ich könnte es mir jetzt einfach machen und das so stehen lassen, aber das wäre unfair. Du hast ja auch diesmal viel reingesteckt beim schreiben, nehme ich an. Also, woran es lag... jetzt wirds schwer.

 

Ich hatte ja schon mal gesagt, dass ich mit solchen kleinen Naivchen - Charaktern, wie El es ist, nicht klar komme. Ich mag das nicht, wenn devote Frauen in Geschichten so hingestellt werden, dass sie immerzu alles falsch machen, nichts kapieren, ein wenig langsam im Denken sind, und ihren großen starken Herrn brauchen, weil sie sonst zu blöd für die Welt sind. Den sie dann über alle Maßen anhimmeln... ("Ich bin dein, du bist mein, so soll es sein." Du weißt gar nicht, wie mich sowas kindisches aufregt.) Und der große Herr kann mit ihnen machen, was er will, weil sie quasi immer zu spät kapieren. Dauerspitz sind sie natürlich auch. Mag vielleicht eine tolle Männerfantasie sein, weil, das devote Dummchen passt ja super in patriarchische Strukturen. Da fällt mir ein, war Johann nicht sowas wie ein Priesteranwärter? This.

 

Den großen Bang gabs bei mir hier:

»Unsere Beziehung basiert auf Vertrauen; ohne funktioniert es nicht. Ich muss mich genauso auf dich verlassen können wie du dich auf mich! Warum zum Teufel hast du mich also angelogen, El?«

 

What the ...?! ER hält sie doch permanent dumm, verschweigt ihr Dinge, übertritt ungefragt ihre Grenzen (denk an die unfreiwillige Begegnung mit Tessa, da wars ihm völlig egal, was El dazu denkt, plötzlich vor einem Familienmitglied live geoutet zu werden). Ein "Gentle-Dämon", wie sie ihn nennt, ist er überhaupt nicht, er ist ein Dämon, der eiskalt Grenzen ignoriert und vornrum einen besorgten Mann spielt. Zitat El:

 

"Verdammt, was verbirgst du noch alles vor mir? Muss ich es durch Zufall herausfinden oder willst du endlich einmal mit mir darüber sprechen? Heute Abend wird da vermutlich nichts draus; jetzt gilt es, deinen bescheuerten Wetteinsatz über die Bühne zu bringen."

 

... das ist für mich null vereinbar mit "Gentle" und einer Beziehung, die auf Vertrauen basiert! Vor allem... klar, sie kapiert das natürlich wieder nicht. Sie denkt so viel "Scheiße Scheiße Scheiße" wie ich mein ganzes Leben nicht, aber das mal ordentlich zu hinterfragen, warum das so "Scheiße" ist, das klappt bei ihr nie. Nichtmal dann, als er einmal mehr über ihre Grenzen geht und sie mal eben mit einem Elektrohalsband zuckend und schreiend zu Boden schickt.

 

»Und du hast dich gekrümmt und geschrien«, stellte er trocken fest und fuhr mit milderem Tonfall fort. »Vielleicht habe ich etwas übertrieben, doch du wirst verstehen, dass das sein musste.

 

Hallo? Hallo?! Trocken stellt er das fest (nicht erschrocken oder so!), und natürlich wars notwendig. Ich wäre aufgestanden, hätte ihm das Ding ins Gesicht geknallt und wäre gegangen. Was bitte ist das für ein abartiger Typ, dem das so egal ist? Tja, aber klein El so, die eben ihr Safeword geschrien hat: "Ich bin dein liebstes Spielzeug, was?" Kicherkicher. Kann ich nicht mehr ernst nehmen, die Frau. Ihn auch nicht. Und die Geschichte auch nicht.

 

Mir ist schon klar, du bist der Autor, und wenn du eine Frau für deine Geschichte so brauchst, wie El das ist, dann hast du dir wohl was dabei gedacht. Nur... was? Und da bin ich bei einem Punkt, den hatte ich glaube ich beim letzten Mal gesagt. Wohin soll denn die Reise iiirgendwann mal gehen? Da gibts jetzt so viele Teile, mit allen möglichen Sachen, die dir so einfallen, aber ich sehe einfach keinen Zusammenhang und kein Ziel. Dein Leadout am Ende kündigt ja schon wieder die nächste Episode an, lass mich raten: Der große Herr kommt diesmal mit Ohrstöpseln und Augenbinde, oder besser noch mit einer Maske, El denkt dann wieder "oh nein, oh nein, scheiße, scheiße", macht es dann doch, und Johann ist wieder der bewundernswerte Herr. (Das ist mittlerweile ein bisschen... boring). Ich hatte so gehofft, du schreibst diesmal irgendwas rein, wo man einen Weg erkennt. Dass vielleicht El mal irgendwie auf Augenhöhe kommt. Aber nach diesem Schema kann die Handlung natürlich noch zweihundert Folgen weitergehen, mit dem Titel "Johann probiert an El mal wieder was aus", eben so lang dir noch Dinge einfallen, die einer devoten Frau deiner Meinung nach gefallen. Weißt du, was ich wirklich gern wüsste, Rumsch? Ob du dir eine devote Frau genauso schlicht wie El vorstellst. Also... ob das für dich in einer Beziehung so okay wäre. Weil, wenn du jetzt Nein sagst, dann muss da ja doch noch eine Lehre am Ende der Geschichte stehen. Irgendwann mal.

 

Sei mir nicht böse, ich habe ziemlich lange gebraucht und gelöscht und umgeschrieben und überlegt, aber ich wollte dir das Feedback geben. Bis jetzt haben deine Geschichten ja auch ganz viele positive Kommentare gegeben und bestimmt kommen da auch wieder noch welche nach mir. Vielleicht schaue ich auch zu tief rein und nehme es nicht als das, was es ist, nämlich nur eine fiktive Erzählung. Vielleicht liegts auch zu sehr an mir, weil ich uns devote Frauen eben nicht unterwürfig sehen will, sondern stark. Oder vielleicht beiße ich auch so überzogen rum, weil mich persönlich so ein Typ wie Johann an alte weiße Männer erinnert. Egal, du nimmst es mir nicht krumm, oder? Umarmung!

 

Liebe Grüße

lizzy lu

Zu diesem Beitrag im Forum.

25.10.2025 um 05:14 Uhr

Lieber Rumsch

 

da hast Du mich (uns) ganz schön hinters Licht geführt. 

 

Die Atmosphären war voller Spannung........zum zerschneiden war die Luft  getränkt durch die immer intensiver werdene Spannung die Du gekonnt aufgebaut hast. 

 

Allein schon wie deutlich Du das Verhältnis zwischen Liz und Elli zu Beginn, klar gemacht hast. 

Liz ganz anders als Elli, liebt sie es ihre Herrin herauszufordern. Das hat El fand ich etwas Angst gemacht weil sie befürchtete, Teil dessen zu werden. 

 

Ich fand die Szene im Zimmer - Elli alleine die vielen Zettel, hier eine Schublade, da etwas Versteckt, die Kleidung, die Gedanken von El. Das war für mich sehr intensiv. Gefühlvoll aber auch voller Spannung las ich deine Zeilen. 

Vor allem wie Du El's Gedanken beschreibst. Für mich sehr realistisch. Ich fühlte das Gedankenkarusell von El. Ihre Angst, warum Tessa, warum überhaupt hier.

 

Den Spannungsbogen hast Du gekonnt bis zu der Szene mit der Fernbedienung und dem summenden Geräusch (ich muss aufpassen nicht zu spoilern) gekonnt immer weiter aufgebaut und ich sah mich, meinem Appell Apostel auf meiner Schulter beruhigen zu müssen. 

 

Das kannst Du gut, vor allem diese Dynamik die sich zwischen El und Johann ergab. Das knien, wie ihr Gesicht immer tiefer sank, das Gefühl der Demut was man ja selber kennt. 

Wie Du Johann mit seiner Stimme und dem Spiel zwischen Nähe und Distanz, darstellst.  

Drohende Worte, das Spiel zwischen Dominanz/Macht und dieser Ohnmacht.

 

Ich brauchte Zeit danach und ich weiß nicht ob das so klug war von mir, gleich etwas zu schreiben. 

Aber ich muss sagen, das diese Geschichte großartig ist und wirklich sehr gut geschrieben wurde von Dir. 

Man merkst es dir an, das dass pure Leidenschaft von Dir ist.

 

Vielen Dank lieber Rumsch, das ich diese Geschichte hier lesen durfte. Das ich das erste Buch aber nun auch das zweite hier lesen kann und Du uns und auch mich mit deinen Zeilen in eine andere Welt beförderst. 

 

Liebe Grüße 

Thorsten

Zu diesem Beitrag im Forum.

Alle Kommentare zu dieser Veröffentlichung.