Manchmal muss man die Arbeit sein lassen. Pausen sind wichtig fürs Seelenleben, ganz besonders, wenn der Kopf nicht mehr mitmachen will. Aber hundertmal schöner wäre es, deine Anwesenheit zu spüren, Herr.
Gedankenverloren knabberte Ellie am Ende ihres Bleistifts, bis er ein hässliches Knacken von sich gab, das sie aus ihrer Trance riss. Zögerlich ließ sie ihren Blick über die aufgeschlagenen Bücher schweifen, die sich in- und übereinandergestapelt auf ihrem Schreibtisch ausgebreitet hatten, und landete schließlich beim weißen Bildschirm des Laptops vor ihrer Nase. Die hypnotische Wirkung des blinkenden Cursors musste all ihre Gedanken fortgewischt haben, denn auch jetzt wollte ihr nicht einfallen, mit welchen Worten sie diese lästige Hausarbeit beginnen sollte.
Mist, hatte ich nicht gerade eben noch diesen guten Ansatzpunkt?, dachte sie. Was ... was war der noch gleich?
Stirnrunzelnd suchte sie die bunten, vollgekritzelten Post-its auf den Buchseiten nach Antworten ab; schließlich pfefferte sie den angekauten Bleistift missmutig neben den Laptop. Mit zwei Fingern fuhr sie über ihre fest zusammengeknoteten Haare, um sich dann die Schläfen zu massieren, was ihrem Gedächtnis jedoch genauso wenig auf die Sprünge verhalf. Frustriert atmete sie tief durch und schaute zum altmodischen Wecker empor, der an der Seite des Schreibtisches auf einer kleinen Anhöhe thronte und fast bei sieben Uhr angekommen war.
Manchmal muss man die Arbeit sein lassen - nicht wahr, Johann? Morgen ist auch noch ein Tag; Pausen sind wichtig fürs Seelenleben und abends sollte man abschalten; ganz besonders, wenn der Kopf nicht mehr mitmachen will. Ja, du hast ja recht, mein Liebster.
Zärtlich strich sie über das grüne Post-it, das sie unter dem Wecker festgeklebt hatte.
»Ich bin, wer ich bin; echt und wirklich und wahr«, las sie leise für sich vor und spürte dabei, wie sie sich entspannte. Echt und wirklich und wahr, mein Herr.
Ein Lächeln fuhr ihr über die Lippen und süße Erinnerungen an einen düsteren Keller, der nach ledernem Schweiß roch, kamen ihr so lebhaft in den Sinn, als wäre es gestern gewesen.
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Elli besucht ihren Herrn, dem sie sich seit wenigen Wochen als Anfängerin aufgeregt unterwirft. Er will sie vertraut machen mit seinen Vorstellungen darüber, wie eine BDSM-Beziehung abzulaufen hat. Aber Elli ist unpünktlich.
El ist angekommen. Bei ihrem Herrn. Aber ist sie das auch im Machtgefälle? Das kontrolliert er, und auch sie und ihre Verdorbenheit, die nur allzu offensichtlich ist.
El erinnert sich an das erste Zusammentreffen mit ihrem Herrn. Ausgerechnet von der Hochzeitsfeier ihrer Schwester entführte er sie, und an einen Laternenpfahl gebunden hätte sie ahnen müssen, worauf sie sich einlässt.
El müht sich, ihrem Herrn zu gefallen und das zu tun, was er von ihr erwartet. Wäre da nicht Unerwartetes und Überraschendes, das sie vor Herausforderungen stellt. Und das ihr schließlich große Überwindung abverlangt.
El lernt das Refugium ihres Herrn kennen. Der Begriff Folterkammer wäre zu oberflächlich für diesen Rückzugsort, an dem er ganz er selbst sein konnte und seine tief verborgene Seele preisgeben konnte. Nun wollte er das mit ihr teilen.
Nach einem extremen Erlebnis müssen sich Elli und ihr Herr wieder finden. Spuren hat es hinterlassen, nicht nur auf der Haut. Und schließlich führt es auch zu klaren Konsequenzen.
El - Zweiter Teil (Kapitel 1: Premieren)
Manchmal muss man die Arbeit sein lassen. Pausen sind wichtig fürs Seelenleben, ganz besonders, wenn der Kopf nicht mehr mitmachen will. Aber hundertmal schöner wäre es, deine Anwesenheit zu spüren, Herr.
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11.10.2025 um 01:02 Uhr
Veröffentlichung zuvor nicht gelesen.
Sehr aufregend geschrieben, habe ich sehr genossen!
Bitte weiter führen ü
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