Hast du keine Angst davor, dass ich dein schlechtes Benehmen an deine Herrin melde? Du hast sie doch gehört, ich soll jede noch so kleine Frechheit an sie weitermelden. Also?
Sanft vibrierend fuhr der Aufzug nach oben; keiner von der schnellen Sorte, so viel war sicher. Die beiden Frauen in der Kabine schwiegen sich an; die eine, weil sie es musste, die andere, weil sie es wollte. Während Ellie in der einen Hand das halbvolle Glas mit Luzernas Getränk hielt, fuhr sie mit der anderen über die Gravur des engen Halsbandes und entzifferte zum wiederholten Male die beiden Worte im Spiegelbild der Fahrstuhlrückwand, als könnten sie sich wie durch Zauberhand verändert haben.
Johann Schwarzdorn. Du bist mein Herr, deshalb trage ich dein Halsband. Deshalb bin ich hier. Doch ich bin nicht deine Erste; Kassandra, klar. Aber gab es noch andere? Hat Tessa nicht von Geheimnissen gesprochen? Verdammt, was verbirgst du noch alles vor mir? Muss ich es durch Zufall herausfinden oder willst du endlich einmal mit mir darüber sprechen? Heute Abend wird da vermutlich nichts draus; jetzt gilt es, deinen bescheuerten Wetteinsatz über die Bühne zu bringen. Hoffentlich wird das nicht allzu fies ...
Missmutig schnippte sie gegen das Metall des Halsbandes, das sich davon ziemlich unbeeindruckt zeigte. Saftschlürfend seufzte sie inbrünstig in sich hinein. Zumindest gibt es diese eine gute Entdeckung heute.
Ihr Blick glitt zu Liz hinüber, die stoisch vor sich hinstarrte und an dem kleinen Plastikanhänger herumspielte, mit dem sie verbotenerweise den weißen Kasten aktiviert hatte. Bei ihrer Bestrafung war Lady Luzerna für Ellies Begriffe zwar etwas zu grob vorgegangen, aber das prickelnde Gefühl in ihrem Unterleib zeigte ihr, dass es sie durchaus angeregt hatte, dabei zuzusehen. Sie nahm einen weiteren Schluck und spürte eine heiße Lust in sich aufkeimen, die sich sehnsüchtig wünschte, einmal in Liz’ Rolle schlüpfen zu dürfen. Verwirrt schüttelte sie den Kopf.
Ich habe Johann, woran denke ich nur? Außerdem stehe ich nicht auf Frauen ... oder? Soll ich mir etwa von einer solchen ... verführerischen ... dominanten ... Lady den Kopf verdrehen lassen?! Scheiße, was denke ich nur schon wieder?
Endlich erstarb das Brummen des Aufzugs und die Tür glitt von einem hellen Signalton begleitet auf. Wortlos stolzierte Liz in den schmalen Gang, der von kleinen Wandlampen gut ausgeleuchtet wurde. Während Ellie versuchte, Schritt zu halten, passierten sie mehrere Türen, die mit rot leuchtenden, weißen Kästchen ausgestattet waren. Um nicht aus Versehen die Schockfunktion des Halsbandes auszulösen, hielt sich Ellie sicherheitshalber möglichst in der Mitte des Ganges auf.
Vergiss ja nicht die Regeln, kamen ihr die letzten, mahnenden Worte der Lady in den Sinn. Und melde mir, wenn Nummer Sechs sich nicht benimmt, jede kleine Frechheit.
Einige Meter weiter blieb Liz vor der Tür mit der Nummer 0711 stehen. Der kleine, weiße Kasten am Türrahmen schien ausgeschaltet zu sein, zumindest leuchtete hier kein rotes Lämpchen. Liz betätigte die Klinke und gab der Tür einen kleinen Stoß, sodass sie nach innen aufschwang. Mit gesenktem Kopf trat sie dann zur Seite, um Platz zu machen. Unsicher starrte Ellie auf den Kasten und zögerte.
Du erhältst Zugriff auf kostenlose BDSM-Geschichten, Hörtexte und Podcasts. Du kannst im Forum und im Chat andere Mitglieder kennenlernen. Und wir bieten dir viele weitere Vorteile.
Elli besucht ihren Herrn, dem sie sich seit wenigen Wochen als Anfängerin aufgeregt unterwirft. Er will sie vertraut machen mit seinen Vorstellungen darüber, wie eine BDSM-Beziehung abzulaufen hat. Aber Elli ist unpünktlich.
El ist angekommen. Bei ihrem Herrn. Aber ist sie das auch im Machtgefälle? Das kontrolliert er, und auch sie und ihre Verdorbenheit, die nur allzu offensichtlich ist.
El erinnert sich an das erste Zusammentreffen mit ihrem Herrn. Ausgerechnet von der Hochzeitsfeier ihrer Schwester entführte er sie, und an einen Laternenpfahl gebunden hätte sie ahnen müssen, worauf sie sich einlässt.
El müht sich, ihrem Herrn zu gefallen und das zu tun, was er von ihr erwartet. Wäre da nicht Unerwartetes und Überraschendes, das sie vor Herausforderungen stellt. Und das ihr schließlich große Überwindung abverlangt.
El lernt das Refugium ihres Herrn kennen. Der Begriff Folterkammer wäre zu oberflächlich für diesen Rückzugsort, an dem er ganz er selbst sein konnte und seine tief verborgene Seele preisgeben konnte. Nun wollte er das mit ihr teilen.
Nach einem extremen Erlebnis müssen sich Elli und ihr Herr wieder finden. Spuren hat es hinterlassen, nicht nur auf der Haut. Und schließlich führt es auch zu klaren Konsequenzen.
Manchmal muss man die Arbeit sein lassen. Pausen sind wichtig fürs Seelenleben, ganz besonders, wenn der Kopf nicht mehr mitmachen will. Aber hundertmal schöner wäre es, deine Anwesenheit zu spüren, Herr.
Als Administratorin dieses Etablissements verspreche ich, dass du gut aufgehoben bist. Solange du dich an die Regeln hältst. Dein Herr ist der Einzige, gegenüber dem du Rechenschaft ablegen musst. Er muss für dich geradestehen.
El - Zweiter Teil (Kapitel 3: Spielchen)
Hast du keine Angst davor, dass ich dein schlechtes Benehmen an deine Herrin melde? Du hast sie doch gehört, ich soll jede noch so kleine Frechheit an sie weitermelden. Also?
Deine Meinung
Du kannst Texte nur dann bewerten, wenn du sie vollständig lesen konntest!