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Alex - Teil 3: Doch kein Date!

Eine BDSM-Geschichte von Matty Grove.

1.

Manche Dinge brauchen einfach länger. Alex und ich lagen kuschelnd im Bett und philosophierten über unsere Beziehung und deren Anfang.

»War das eigentlich von dir als Date geplant, damals, als wir uns zum Essen trafen?«, wollte ich von ihr wissen. Diese Frage beschäftigte mich immer noch, und das, obwohl wir bereits vier Jahre zusammen waren.

»Nein, Simon, überhaupt nicht. Ich mochte dich zwar, und wenn ich ehrlich bin, war ich auch ein bisschen in dich verliebt, aber es war so eindeutig, dass du nichts Engeres mit mir wolltest.«

»Hmm. Und warum hast du mir dann trotzdem deine Gefühle offenbart?«

»Du warst so fürsorglich. Und auch so zärtlich, wie du mich in den Arm genommen hast. Und dann bist du mit zu mir in die Wohnung gekommen. Da hat es einfach ›klick‹ gemacht. Ich konnte nicht anders, ich musste es dir sagen.«

»Und du hast meine Welt auf den Kopf gestellt. Es ist alles das passiert, was ich auf keinen Fall wollte.«

»Deinen Blick werde ich nie vergessen.« Alex lachte laut auf. „Du sahst damals aus, als ob dir der Clown von Steven King persönlich begegnet wäre.«

»Ja, so ähnlich habe ich mich auch gefühlt. Ich war in Panik, dass du mich gleich abservieren würdest, wenn du mein Geheimnis entdeckst.«

»Du meinst das da?«, fragte Alex und griff mir in den Schritt. Ihre Hand blieb auf dem Schrittrohr meines Keuschheitsgürtels liegen.

»Ja, genau.«

»Aber es hat sich doch gelohnt, oder?«

»Aus heutiger Sicht bin ich mehr als froh, dass du mich überrumpelt hast. Ich habe dich damals auch gemocht, aber ich hätte dich niemals gefragt.«

»Ich weiß, dein früherer Stress mit Frauen. Aber nicht alle Frauen sind so, oder?« Sie blickte mich provokativ an. Jetzt nichts Unüberlegtes sagen!

»Ich will es mal mit ›Silbermond‹ sagen. ›Du bist das Beste, was mir je passiert ist‹«, sang ich.

»Oh, du bist süß, Simon.«

»Eigentlich bin ich ja selbst erstaunt, dass ich mich damals darauf eingelassen habe. Du hast ja auch nichts ausgelassen, um möglichst unattraktiv zu sein. Weißt du noch, dein grauenhafter Schlabberlook und die maskuline Kurzhaarfrisur? Nur dein Lächeln hat mich total verzaubert. Ich liebe einfach deine Grübchen.«

Alex kuschelte sich noch enger an mich. Ihre langen, schwarzen Haare hingen mir halb über das Gesicht. »Ja, wenn ich selbst Bilder von damals sehe, kommt mir das Grausen. Magst du mich denn heute, wie ich aussehe?«

»Ich habe dich auch damals schon gemocht. Aber heute bist du einfach scharf. Ich liebe dich. Und ich liebe deinen heutigen Look!«

Sie drehte sich zu mir und gab mir einen Kuss. Ihre Haare kitzelten an meiner Nase. Ich hätte die Haare gerne zur Seite geschoben, aber das ging nicht.

»Ich liebe dich auch, Simon!«

Wie gerne hätte ich sie jetzt in den Arm genommen, sie an mich gedrückt, sie sanft gestreichelt, ihr mit den Fingern einen Orgasmus beschert. Aber es ging nicht. Um jede meiner Gliedmaßen schlang sich eine Ledermanschette mit einer Schnalle. Und von dort führte jeweils eine Kette zu jedem Pfosten des Bettes.

Sie liebte es, wenn ich so da lag, wehrlos, verletzlich. Wenn sie mit mir machen konnte, was sie wollte. Manchmal kuschelte sie nur, so wie heute. Manchmal reizte und quälte sie mich. Fuhr mit dem Nagelrad von meinen Knien bis zu den Brustwarzen. Oder setzte sich auf mein Gesicht und ich durfte ihr mit der Zunge einen Orgasmus schenken. Und ganz, ganz selten öffnete sie meinen Gürtel und ritt auf mir. Das waren immer die schönsten Momente, wenn wir beide gemeinsam einen Höhepunkt hatten. Oder um genauer zu sein, wenn ich einen meiner sehr seltenen Höhepunkte erleben durfte.

Sie hatte eine sadistische Ader, die ich dummerweise in ihr geweckt hatte. Sie tat mir nie wirklich weh, aber sie liebte es, mich zu quälen und mich leiden zu sehen. Meinen Hormonspiegel bis zum Anschlag ansteigen zu lassen und mir keine Erlösung zu gönnen, während sie ihre Befriedigung regelmäßig einforderte. Es war manchmal grausam, aber ich liebte es auch. Es war die zweitbeste Entscheidung meines Lebens, ihr die Schlüssel zu meinem Gürtel zu übergeben. Direkt danach, überhaupt mir ihr zusammen gegangen zu sein.

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Deine Meinung

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Alexandra Schulze

Gelöscht.

06.01.2023 um 23:58 Uhr

Und er bleibt weiterhin im Keuschheitsgürtel - schöne Geschichte.

whbd

Gelöscht.

02.04.2021 um 18:23 Uhr

Schöne Story, ein Teil 4 wäre nett

Gelöscht.

10.03.2021 um 13:39 Uhr

Alle Teile gelesen. Bin begeistert von deinem Schreibstil. Eindrucksvoll und nachvollziehbar.

Danke!

K H S khsteini

Gelöscht.

15.02.2021 um 02:54 Uhr

Einfach nur wundervoll ... Gradezu poetisch ... Bitte um Fortsetzung

Bytejongleur

Gelöscht.

10.12.2020 um 00:16 Uhr

Bin gespannt auf den 4. Teil...

Nachtasou

Autor. Korrektor.

08.08.2020 um 21:29 Uhr

Bester Matty Grove,

 

Ich lese gern von Sexualitäten, die nicht die meinen sind. Dann kann ich mich leichter auf den Text konzentrieren, aber mehr noch besteht meine Neugier darin, ob und wie mir ein Schreiber/Schreiberin eine neue kleine Welt zeigt, eine Spur von Nachvollziehbarkeit und Verständnis.

Ich habe diesen Text auf dem Sofa liegend gelesen bei 32 Grad Celsius Sommerwärme. Das ist für diese Geschichte zufällig ein passendes Ambiente. Sprachlich holpert nichts wie nach dem Umgraben im Herbst. Selbst die unvorhergesehenen Wendungen im Ablauf bringen keine Kühle.

Als ich begann, dachte ich: „Fetisch“-Geschichte. Die muss es auch geben. Zum Wesen des Fetisch gehört aber, dass er unverrückbar bleibt, und viel Entwicklung ist in einem Fetisch-Text nicht zu erwarten.

Weit gefehlt. Dein Text marschiert einmal längst durch die Pubertät. (So mein Eindruck. Viele Themen und Inhalte, auch meine, keimten in jener Zeit). Das verunsicherte Mädchen (im Text Kindfrau), das in einem unausgereiften Körper steckt. Der Junge, der die Bedeutung seines Schwanzes und die Gefahr, die von ihm ausgeht, heillos überbewertet. Im Text heißt er Simon und muss ihn wegschließen. Im Text sind sie schon älter, und ihre Unsicherheiten werden mit schlechten Vorerfahrungen begründet.

Jedenfalls bewegen sich diese beiden Figuren aufeinander zu, und ich habe in einem Rutsch gelesen. Positiv ist auch, dass der Text schön lang ist, dann habe ich mehr davon.

An einigen Stellen hätte ich mir mal eine Abkehr vom „Verliebtheits-Dauer-Zustand“ der beiden gewünscht. Das würde etwas realistischer wirken. Genuss braucht immer auch mal Pausen (dafür ist Simon im Text ja ein Paradebeispiel). Das gilt speziell für die Dialoge.

Dann habe ich mir überlegt, wohin die beiden sich wohl entwickeln, sagen wir mal in drei bis fünf Jahren? Na, wenn sich beide ihre schlechten Vorerfahrungen derart ablegen helfen, landen sie im 'stinknormalen' Sexleben. Oder nicht?

Gelöscht.

26.05.2020 um 02:03 Uhr

Ich finde auch der 3. Teil ist sehr soft.

Meister Y

Autor. Förderer.

06.05.2020 um 12:30 Uhr

geändert am 06.05.2020 um 12:32 Uhr

Lieber Matty Grove ich muss mich poet anschließen, dieser Teil hat bei weitem nicht mehr das, was ich an den ersten beiden Teilen so mochte. Das was Alex und Simon in den ersten beiden Teilen ausgemacht hat, ihre Menschlichkeit, ihre Stärken und Schwächen, ja ihre Entwicklung, ersetzt Du nun durch üppigen Sex und kurze, aber wirklich kurze Einblicke in den Alltag der beiden. Dabei kommt es dann auch noch dazu, dass man überlegt, ob man das gleiche nicht gerade schon einmal gelesen hat. Die Duschszene nehme ich mal als Beispiel...

Sie erweist sich zunehmend als jemand mit ausgepägt sadistischer Ader, er, zeigt masochistische Züge. Erst ganz zum Schluss lebt die Innigkeit der Beiden noch mal auf und doch wartet man aber vergebens auf einen Hinweis, ob und wie es mit den Beiden weitergeht.

 

So toll ich die ersten beiden Teile fand, von diesem hier bin ich ein Stück weit enttäuscht.

dienerin

Autorin. Förderer.

03.05.2020 um 18:37 Uhr

Eine sehr sinnliche Geschichte

Danke

Ich habe sie gerne gelesen.

Ich mag, dass sie "einfach" geschrieben ist, sie entfacht ein Kopfkino, das ich angenehm finde.

Schwierig sind dabei für mich nur die eine oder andere Wiederholung.

Gefallen hat mir, das sie sich verändert und ihm nunmehr "Freiheit" gönnt.

Gregor

Autor.

03.05.2020 um 12:54 Uhr

Deine Figuren sind klar gezeichnet, sensibel dargestellt, Matty Grove. Du konzentrierst dich auf den erotischen Bereich deiner Figuren. Das ist okay, mehr ist nicht nötig, auch wenn ich mir zur komplexeren Darstellung mehr Infos außerhalb ihres erotischen Spektrums gewünscht hätte.

Über längere Strecken hatte ich das Gefühl, dass du aus Sicht deiner Protagonisten Handlung erzählst. Dein Text wechselt zwischen erzählter Handlung und tatsächlicher Handlung. Auch das ist okay, persönlich empfinde ich eine einheitliche Form, und hier die direkte Handlung als gelungener. Erzählte Handlung wirkt wie ein Protokoll, ist Abkürzung einer Entwicklung.

Unnötig empfand ich die Zusammenfassung zu Beginn des zweiten Teils.

Deine Geschichte stimmt, es gibt Handlung, Konflikt, Lösung, einen leichten Spannungsbogen.

Die erotische Szenen wirkten auf mich authentisch, emotional und nachvollziehbar.

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.