In einer Session bin ich als Aktiver gleichzeitig emotional eingebundener und verantwortlicher Part. Die Verantwortung erstreckt sich auf einen harmonischen Ablauf, die physische und psychische Sicherheit.
Je besser die Planung ist, desto mehr kann ich für mich die emotionale Komponente zulassen und mich treiben lassen. Aber eine hinreichende „Restvernunft“ muss eben doch immer wachsam sein.
Planung fängt bei der Lokalität an und geht dann weiter über die Beschaffung und Vorbereitung der Utensilien und über den Umgang damit. Bei manchen Knebeln ist es zum Beispiel gar nicht so einfach, diese ohne viel „Gewurschtelt“ anzulegen. Da sollte man vorher wissen, welcher Riemen wohin kommt.
Je nach Spiel braucht es aus meiner Sicht einen auf die Akteure abgestimmten Plot mit schlüssigen Ritualen. Es muss ziemlich ernüchternd für eine "Passive" sein, wenn Sie erst im Spiel erkennen muss, dass der aktive Part aus welchem Grund auch immer zu keiner schlüssigen Handlung mehr fähig ist. Da wird die "Passive" am Ende noch zur Souffleuse!?
Auch das Entfesseln gehört zum Spiel und sollte geschehen, bevor die Rollen aufgegeben werden und mit einem Ritual abschließen.
Und dann sind da noch die hygienischen Aspekte. Es stellt sich da eben die Frage, ob selbstverständliche Vor- und Nachbereitungen der Planung hinzugerechnet werden.
Vielleicht schleifen sich Abläufe mit der Zeit auch so ein, dass Planung überhaupt nicht mehr erforderlich ist. Aber ist nicht dann genau die Zeit gekommen für Neues?
24.04.2025 um 10:56 Uhr
Ich plane eine Session gerne. Es gibt mir Sicherheit und Klarheit, ganz zu schweigen davon, dass die Vorbereitung und die Gedanken selbst schon Spaß machen und zu einem anregenden Kribbeln führen. Außerdem kann man dann schön alles herrichten und muss nicht in einem unpassenden Moment nach Spielzeug suchen.
Andererseits habe ich meine schönsten Erinnerungen an spontane Erlebnisse. Etwa wenn ich sie küsse und gegen die Wand drücke und merke, es gefällt ihr und sie will mehr. Ein gemeinsames Flow-Erlebnis sozusagen. Es hat also beides seine Vorzüge und Nachteile. Ich glaube, das Wichtigste ist, nicht zu vergessen, dass es um etwas Gemeinsames geht, das man trotz Machgefälle irgendwie zusammen gestaltet. Das Seil und das Paddel sind nicht das um was es geht. Es ist das Zusammenspiel, die Fantasie, die man teilt und auslebt, das Miteinander, das zählt.