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Die Nachricht

Eine BDSM-Geschichte von Sophie Amalia.

 

Das Piepsen des Mobiltelefons auf dem Tisch reißt sie aus ihrer Tabellenkalkulation. Eine Nachricht von ihm. Für den nächsten Moment sitzt sie wie erstarrt, glaubt nicht, was sie sieht. Er ist es. Obwohl nicht mehr in ihrer Kontaktliste abgespeichert, erkennt sie sofort seine Nummer. Das Profilbild ist dasselbe wie damals.

 

Sie hatte ihn aus ihrem Gedächtnis gestrichen, seit Monaten nicht mehr über das Gewesene nachgedacht. Ein langwieriger Prozess war das. Zu groß war der Schmerz über den Grund der Trennung. Unverständnis fühlt sie noch heute über die Art und Weise seines Geständnisses, das damals alles zerstörte. Lange hatte sie mit ihren Emotionen zu kämpfen gehabt. Von Liebe über Zorn und Enttäuschung erlebte sie jede einzelne Gefühlswelle. Sie brauchte Zeit, ihn zu überwinden. Nach einem dreiviertel Jahr kehrte Ruhe in ihr Leben ein, sie akzeptierte die Vergangenheit.

 

Der Cursor auf dem großen Arbeitsmonitor blinkt und wartet auf die nächste Eingabe. Sie sitzt am Schreibtisch in ihrem Büro, starrt auf das Telefon in ihrer Hand. Noch bevor sie die Nachricht liest, rutscht ihr das Herz in die Hose. Alles ist präsent. Alles. Nichts mit Vergessen. Nichts mit überstandenen Gefühlen. Gefühle ... Was spürt sie eigentlich? Jetzt, nach zwei Jahren?

 

Sie hatte ihn unheimlich geliebt und geglaubt, er erwiderte ihre Liebe ebenso, obwohl er es nie aussprach. Naivität oder Hoffnung ihrerseits? Sie sah darüber hinweg. Denn alles schien perfekt zwischen ihnen zu laufen. Ihre Neigungen passten hervorragend zueinander. Bis zu dem Tag, als er sie abwies.

 

Sie liest mit pochendem Herzschlag seine Zeilen.

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Deine Meinung

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

21.04.2023 um 09:53 Uhr

Deine Geschichte erinnert mich an meine eigene Vergangenheit und beim Lesen sind Gedanken aufgekommen, die ich eigentlich schon gelöscht hatte.

Es ist schwer zu verlieren und ungewollt Abschied nehmen zu müssen, es kann aber auch stärken.

Du hast es in schöne Worte gefasst.

P.S.: Ich habe die Nachricht damals auch gelöscht, leicht ist es mir nicht gefallen

kat

Gelöscht.

13.10.2022 um 22:37 Uhr

Sehr schön geschrieben, mir gefällt, dass sie sich trotz aller schönen Erinnerungen doch nicht darauf einlässt, ihn noch einmal zu treffen :)

04.10.2022 um 23:25 Uhr

Es gefällt mir, dass die Geschichte kein klischeehaftes Bild einer dominanten Person zeichnet, sondern zeigt, dass Gefühle auf beiden Seiten da sind und auch auf beiden Seiten verletzt werden können.

01.10.2022 um 16:43 Uhr

Die ersten Zeilen liessen mich denken, dass da meine Geschichte niedergeschrieben wird, aber die details waren dann andere.

01.10.2022 um 04:38 Uhr

Interessanter Einblick in die Gefühlswelt einer Sadistin. Schön zu lesen. Danke dafür.

Gelöscht.

30.09.2022 um 16:06 Uhr

Ungezwungener, lockerer und sehr persönlicher Stil, das liest sich flüssig und wirkt total ehrlich und authentisch. Wenn ich einen Stern weniger gebe, dann liegt das nur an dem deprimierenden und weiblich-komplexen aber vielleicht gerade deshalb realistischen Verlauf, die künstlerische Umsetzung finde ich meisterhaft. Falls die Story nicht echt war, dann ist sie jedenfalls sehr gut erfunden, so richtig aus dem Leben.

29.09.2022 um 08:41 Uhr

Deine Erzählung erinnert mich an eigene Erlebnisse. Wie schwer es sein kann loszulassen, wenn Gefühle verletzt wurden. 

Wird man die Gedanken daran jemals wieder los? Harmoniebedürftig wie ich bin, wäre ich auch eher der „Typ Freundschaft“. Ist das der „Maso“ in mir?

Maxim Guillaume

Autor. Förderer.

28.09.2022 um 19:55 Uhr

Ich habe ein wenig Mitleid mit den Beiden. Sie wurde emotional verletzt und mir scheint es als wäre sie keineswegs über die Verletzung hinweg. Und Mitleid mit ihm, er war vielleicht noch nicht so weit, oder wurde auf dem falschen Fuß erwischt.

 

Nichts in der Geschichte weist darauf hin, dass einer der Beiden die nächste Seite seines Lebensbuches aufgeschlagen hätte. Mir scheint als blockierten sie sich gegenseitig beim weiter kommen, wie traurig.

Tony Baigu

Gelöscht.

27.09.2022 um 12:34 Uhr

Wie soll ich es sagen? Du stehst da, blickst starr in die Ferne. Eigentlich ins Nichts. Gedanken reisen, Bilder rauschen, Worte schwirren durch vermeintlich leeren Kosmos. Doch in Wahrheit finden pausenlos Kollisionen statt, unzählige Zwischenstopps auf Materie jeder Art. Hinterfragst etliche Dinge, Erlebnisse, Entscheidungen und Menschen ... dich selbst. Imgrunde passt diese Erzählung wie eine Art Zwilling zu etwas, was ich vor etwa vier Wochen schrieb. Es ist von mir nicht eingereicht worden. Ich selbst und die Erlebnisse der letzten Wochen verhinderten das. Deine Geschichte hätte für mich zu keinem besseren Zeitpunkt das Licht der Welt erblicken können. Was mich für Dich selbst freut? Dass sie bis auf einen einzigen Kommafehler fehlerfrei ist. Den schreibe ich dem Umstand zu, dass mutmaßlich aus ursprünglich einer Person in ihm zwei Personen wurden. Das verwandelt das Konstrukt in zu trennende Hauptsätze. An Sternen hätte die Episode ein komplettes Sternbild verdient. Ich selbst würde den Orion oder die Zwillinge wählen. Leider nur vier zur Auswahl. Inhaltlich ließe sich vieles dazu sagen. Möchte jedoch niemandem die eigene Reise beeinflussen.

hexlein

Autorin.

27.09.2022 um 11:03 Uhr

Danke Sophie Amalia für diese kurze Geschichte, die in wenigen Worten so vieles erzählt.

 

Was mir besonders gut gefällt, ist die Darstellung einer dominanten Person, als empfindsames und gefühlsbetontes Wesen. Dieser Teil wird häufig in Geschichten vernachlässigt. 

 

Gerne hätte ich das Lächeln, bevor sie die Nachricht löschte, gesehen. Denn ist es wirklich Stärke, die sie die Nachricht löschen lässt, Abschluss dieser Geschichte, oder war da ein Hauch von Sadismus dabei und sie löscht sie nur, um ihn leiden zu lassen. Ein kleiner süffisanter Anteil im Mundwinkel?

 

Mich lässt Du mit Kopfkino zurück und nicht nur mit einem radikalen Ende.

 

Danke!

 

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

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