Sie beugt sich herab, greift ein Ende der Kette und legt sich eine Schlaufe um den Fuß. Macht sie endgültig mit einem wuchtigen Metallschloss, das sie am Boden der Kiste fand. So, wie er es gewünscht hat. Dann nimmt sie seinen Brief vom Tisch und löscht die Kerze. Es wird dunkel um sie.

Freitag Abend. Sie sitzt am Tisch. Vor ihr liegt ein einzelnes Blatt Papier. Es ist leer. Noch. Das unruhige Flackern der Kerze färbt es mal gelb, mal grau. Mal hell, mal dunkel. Mal hoffnungsvoll, mal traurig.
Sie hat lange nachgedacht. Keine Zeile, die sie schreiben will, kein Wort, welches sie sagen muss, wird ihr leicht fallen. Aber sie kann nicht anders.
Draußen durchpflügt ein Sturm die Nacht. Die Fensterläden klappern.
Sie atmet tief ein, ruhig wieder aus. Dann greift sie zum Stift.
»Mein lieber Dom«, schreibt sie. Und schon wird es schwer. Ist es denn ihrer? Hat sie ein Recht darauf, ihn so zu nennen? Seit einem Monat hat sie ihn nicht mehr gesehen, haben sie nicht miteinander gesprochen. Wie kann sie sicher sein, dass es ihrer ist?
Doch nun steht es da. Sie hat nur dieses eine Blatt. Gesagte Dinge sind gesagt. Ein Umstand, der auch dazu führte, dass sie nun hier sitzt. Sie erinnert sich an diesen verhängnisvollen Abend vor vier Wochen. An einem dieser Freitage, an denen sie und er gemeinsame Gedanken pflegten.
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10.06.2025 um 02:50 Uhr
Gut geschrieben.
Schwierige Situation, aber ein schönes Ende.
Zu diesem Beitrag im Forum.