– Jaques, meinen Tee! Und stellen Sie ein Gläschen hinzu, vom guten 1903.
Sanft flogen die Worte durch die Räume; körperlos, als hätten sie sich von selbst auf die Reise gemacht; und schmeichelten sich im Ohr des Adressaten ein.
Kraftvoll stachen die Sonnenstrahlen in die Stille des frühen Nachmittags. Sie fuhren zwischen die welken Blätter, von denen die Fensterbank bedeckt war – da, ein Rascheln? Sie streichelten über den dunklen, stumpfen Lack der alten Anrichte: Staub, der auf hellen Bahnen der Sonne entgegen tanzte...
Ein letzter schwacher Geruch, von der Mittagsmahlzeit übrig geblieben, lag über dem Speisezimmer.
– Und Jaques: sagen sie dem Koch mein grand compliment, das Geflügel war délicieux -.
Der filigrane Schwung der Stühle wirkte noch zerbrechlicher, seitdem der rissige Lack von den Beinen abblätterte.
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Detailverliebter, facettenreicher konnte man diese wundervolle Geschichte nicht erzählen. Voller Hingabe, stiller und zugleich kraftvoller Erotik. In Bildern, die jeder Galerie gut zu Gesicht stünden. Tanzende Staubkörner, Fliegen, die ihre Runden drehen, Sonnenstrahlen und ein Paar, das auf zauberhafte Weise miteinander verbunden ist. Einfach nur klasse.
Danke für diese andere und doch so wunderbare Geschichte.
Eine absolut berührende und großherzige Tat am Ende dieser zeitlich langen Geschichte. Mit tiefsinnigen Gedanken und so vielen kleinen Details geschmückte Erzählung aus vergangener Tage, einfach stilvoll und nachdenklich beschrieben.
wieder einmal gelesen und wieder einmal in der Seele berührt
es gibt hier leider nur wenige Geschten, die sich mit dem Alter und / oder Krankheit auseinandersetzen.
Diese entspricht nicht einer klassischen Auseinandersetzung mit dem Thema.
Aber vielleicht ist es gerade dieser Nachmittag in geordneten Bahnen, der das vertraute Zusammenspiel, das über Jahre gewachsen ist, so bewundernswert beschreibt. Ich als Leser bekomme nur einen kleinen Ausschnitt des Lebens zu Gesicht und versinke doch in der Hingabe.