Madame Wuff vs. Hundebett de luxe
Eine BDSM-Geschichte von Sisa
„Kannst du das bitte wiederholen?“
Das ist jetzt einer dieser Momente, in denen ich nicht weiß, soll ich nun lachen oder weinen. Ein Teil von mir ist sich sicher, ich habe mich ganz bestimmt verhört. Nein, das hast du nicht wirklich gesagt, oder? Aber jener andere Teil - derjenige, der dir gehört und deine Sklavin ist, Himmel, der weiß ganz genau, es ist dir bitterernst mit deiner Ankündigung.
„Keine Spielchen, Kleines - du hast mich schon verstanden“, kommt es leise und ruhig aus dem Lautsprecher meines Telefons, und ich merke, wie sich etwas in mir krümmen will. Auf einmal fühle ich mich wie aus heiterem Himmel nicht mehr wohl in meiner Haut, und alles in mir drängt danach, aufzubegehren, sich zu wehren. Ja, sogar ein wenig danach, einfach aufzulegen und nicht mehr erreichbar für dich zu sein. Als könnte das deine Pläne irgendwie verhindern ...
Ein nervöses Kichern entschlüpft mir, jäh verstummt es wieder, als wäre es abgewürgt worden. Und schon bricht es aus mir heraus. Dieses eine Wort, das du nicht von mir hören willst, weil man es einer Sklavin nicht für angemessen hält: „Nein!“
„Ein Nein gibt es nicht, wenn ich dir etwas befehle!“, kommt es prompt durch die Leitung.
Einer dieser Kämpfe, die schon verloren sind, noch bevor sie richtig begonnen haben. Ich weiß das. Ja, wirklich. Und doch komme ich nicht gegen den Impuls an, mich gegen das zu wehren, was du von mir erwartest.
„Das geht nicht, das ist unmöglich! Das können wir nicht machen! Siehst du das nicht ein?“
„Hör auf, mit mir zu schachern“, verweist du mich auf meinen Platz, ohne überhaupt deine Stimme zu heben. Wie immer klingt sie ruhig, sanft. Wie Samt. Streichelweich, alle Sinne liebkosend.
Aber du weichst keinen Millimeter von deinem Vorhaben ab, das du für mich geplant hast.
Ich bin schon so lange dein Eigentum, eigentlich müsste ich es doch längst wissen, zu was für gedanklichen Exkursionen sich deine Fantasie manchmal hinreißen lässt. Lerne ich es denn nie? Du selbst sagst mir doch ständig, dass ich bei dir immer mit allem rechnen muss.
Und wieder einmal stellst du genau diese Aussage unter Beweis!
Ich reagiere auf die einzig mögliche Weise, eine andere gibt es nicht. „Ja, Herr. Es tut mir leid“, stecke ich zurück, füge mich. Und warte still darauf, dass du mir deine Anweisungen gibst.
Sechzig Minuten hast du mir für die Vorbereitungen Zeit gelassen. Eine Stunde darf ich noch ich selbst sein. Nach dieser Zeit wird es nur noch Madame Wuff geben. Deine Hündin.
Es löst ein seltsames Gefühl in mir aus, dieses Wissen, dass ich so lange in der Wuff bleiben soll - ohne dich. Nur allein mit mir selbst, durch die Webcam beobachtet von dir. Du lässt mich nie aus den Augen, liebst die Kontrolle über mich. Schon vor einer Weile hast du mich entsprechend ausgerüstet. Dir ist jederzeit der Fernzugriff möglich, damit du die Cam steuern kannst.
Vor dem Geschirrschrank habe ich das Hundebett hergerichtet. Es ist groß, darin nächtigt der Akita Inu meiner Tochter, wenn sie keine Zeit hat und ich auf ihn aufpassen soll. Ich werde also genügend Platz haben. Mehrere frischgewaschene Decken liegen über dem Bett, Hundehaare sind also kein Problem. Eines der großen Kopfkissen aus meinem Schlafzimmer, und natürlich das Federbett habe ich auch bereitgelegt. Ich muss ohnehin nicht frieren, dafür sorgt die Fußbodenheizung, sie hält mich wohlig warm. Auch das weiß ich bereits aus eigener Erfahrung, denn auch die Nackthaltung ist ein beliebtes Mittel, zu dem du gerne und oft greifst, wenn ich keine Termine habe und nicht außer Haus muss.
Der Wassernapf ist voll, der Futternapf ebenfalls. Letzterer hat mir etwas Kopfzerbrechen bereitet, denn ich sollte ihn mit etwas befüllen, das nicht verdirbt und doch meinen Hunger stillen soll. Denn dieses Mal werde ich nicht nur für etwa eine Stunde in der Hündin sein, sondern den restlichen Tag, die ganze Nacht und auch noch morgen, bis mich dein Wort von der Wuff erlöst.
Abwartend sitze ich auf dem Hundebett, meine Finger spielen gedankenverloren mit dem Lederhalsband, das ich trage. Schmal ist es, nietenbesetzt, ausschließlich der Hündin vorbehalten.
Noch fühle ich die Wuff nicht.
Ohnehin habe ich immer ein paar Probleme, mich in die Hündin einzufügen. Petplay ist eigentlich nicht so meins. Anfangs war es ein Experiment, auf das ich mich dir zuliebe eingelassen habe. Du magst Petplay nämlich. Dann kam dieser Nachmittag in deinem Büro, an dem ich stundenlang quasi dein Hund war, da hat sich etwas verändert. Da habe ich es zum ersten Mal wirklich gespürt, da wurde ich tatsächlich zur Wuff und fühlte es auch.
Madame Wuff, das ist mein Hundename. Aber fragt mich nicht, wie wir da draufgekommen sind, ich weiß es beim besten Willen nicht mehr.
Du bist ein stolzer Petholder, das versicherst du immer wieder - und ich weiß, im Grunde würdest du die Wuff viel öfter einfordern. Aber rücksichtsvoll verzichtest du meistens, willst mich nicht überfordern in dieser Hinsicht, und dafür bin ich dir dankbar.
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