Teil des Jobs
Eine BDSM-Geschichte von Knurrwolf
Der Winter erzeugte eine ganz eigene Stimmung und auch wenn der letzte Monat des Jahres oft mit großer Hektik aufwartete, konnte sich doch niemand den Veränderungen in der Natur entziehen. Wenn es kälter wurde und Schnee fiel, blieb man lieber zu Hause oder verzichtete auf lange Spaziergänge zugunsten gesellschaftlicher Treffen beim Punschstand. Unter dem weißen Mantel wurden die harten Kanten der Welt weicher und alle Geräusche schienen seltsam gedämpft. Natürlich kam er nicht gegen den Lärm einer Stadt an, aber auf dem Land zeigte sich die ganze Pracht dieser Veränderung.
Ein Umstand, der auch dem ehrgeizigen Fotografen nicht entgangen war. Für seine neueste Fotostrecke hatte er sich nämlich die Umgebung eines kleinen Dorfes ausgesucht. Hier war alles von einer dichten Schneedecke verborgen, auf der die Sonne glitzerte, während man an den passenden Stellen sogar kitschig anmutende Eiszapfen finden konnte. Der perfekte Hintergrund, um seine Idee in Szene zu setzen, und er scheute keine Mühen, wenn es um die Verwirklichung ging. Neben dem Modell sowie einem Assistenten und der obligatorischen Maskenbildnerin war daher noch jemand für dieses besondere Projekt angeheuert worden, um die Vision zu verwirklichen.
Auch wenn Peter nicht ganz klar war, warum er eigentlich mitgekommen war. Der Mittdreißiger mit der ungekämmten braunen Mähne und dem Dreitagebart wirkte ziemlich durchschnittlich. Das in gewissen Momente eine gewisse Strenge im Blick seiner grauen Augen lag, war nicht gleich zu erkennen. Im Augenblick war diese jedoch ebenso wenig gefragt wie seine Erfahrung im Umgang mit Seilen oder Knoten, wegen der man ihn eigentlich um Mithilfe gebeten hatte. Bislang bestand sein einziger Nutzen für das Projekt darin, mit der Ausrüstung zu helfen und dem Modell vor dem ersten Teil des Shootings ein paar neumodisch wirkende Handfesseln aus rotem Leder anzulegen. Da diese laut dem Fotografen einen passenden Kontrast zur Umgebung und ihrer nicht minder hellen Haut darstellten.
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