Social Bondage: Textnummer 1826 |
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Rot
Eine BDSM-Geschichte von Knurrwolf
Es gibt einige Dinge, die ein Dom zu einem gegebenen Zeitpunkt gerne hören möchte. Entweder weil er ganz bewusst eine bestimmte Situation provoziert hat, um sich an den Auswirkungen zu erfreuen. Daran, dass er seiner Sub Laute der Lust, des Schmerzes oder einfach nur der willigen Unterwerfung entlocken konnte. Oder auch, weil eine verbale Bestätigung mitunter notwendig ist und von ihm erwünscht wird. Wenn er abschätzen möchte, wie seine Partnerin auf das reagiert, was er ihr angedeihen lässt.
Doch dann gibt es jene Dinge, die in jener seltenen Grauzone existieren. Auf der einen Seite will man sie eigentlich nicht hören, auf der anderen ist es mitunter notwendig, sie zu hören, und sei es nur, um Probleme nicht aufkommen zu lassen oder diese zumindest nicht zu verschlimmern. Doch wenn er nur ein einziges Wort hört, schlägt die Stimmung und Haltung eines Doms sofort um. Egal, ob es laut hinausgeschrieben oder noch so leise geflüstert wird, wenn er es hört, ändert es die Situation vollkommen.
„Rot! Rot! Rot!“
Im Fall von Wolfgang war dies das allgemein genutzte Ampelwort, das seine derzeitige Sub mit einem angsterfüllten Zittern in der Stimme hervorbrachte. Selbst über die Hintergrundgeräusche der kleinen BDSM-Veranstaltung war es mehr als deutlich zu hören und ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Sofort drängte sich die Frage auf, ob er einen Fehler begangen oder etwas übersehen hatte, doch drängte er diese in den Hintergrund. Im Moment lag seine Priorität darin, das Problem zu beheben, die Ursache zu finden, kam erst an zweiter Stelle.
Schon beim ersten Mal hatte er sich in Bewegung gesetzt, und noch bevor der Flogger den Boden berührte, war er um den Pranger herumgetreten. Während seine Hand bereits den Verschluss löste und den oberen Balken anhob, suchten die hellbraunen Augen des Psychologen ihre meergrünen Gegenstücke. Groß waren diese, und starr erwiderte sie den Blick, als er ihr auf die Beine half.
Doch diese schienen jeglicher Kraft beraubt worden zu sein, und als Manuela drohte zu stürzen, hob Wolfgang sie auf seine Arme.
„Ganz ruhig, ich hab dich Kleine.“
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
So ein besorgter und umsichtiger Dom hat mir gut gefallen. Auch, dass er der Sache auf den Grund ging. Da fühlt man sich umsorgt und gut aufgehoben. Auch ich habe grosse Angst vor Feuer und Wachsspiele sind ein nogo. Gut rübergebracht!
sehr gut geschrieben, so einen Dom wünscht man sich wohl, schön erzählt wie er die Kleine auffängt.
Danke dafür
Ein "rot" möchte keiner von uns erleben, weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Gerade weil beide Seiten von Angst oder auch Panik durchflutet werden ist es für die dominante Seite essenstiel Ruhig zu bleiben und diese Ruhe auch zu vermitteln. Dabei sollten alle Sinne angesprochen werden, hören, fühlen und vor allem die Nähe, damit auch ein riechen möglich ist.
Ich finde du hast das gut mit einfließen lassen.
Danke.
Da ich noch Anfängerin bin, finde ich Wolfgang als Dom sehr angenehm. So wünsche ich mir das auch...
Ich hab ja lange gedacht, diese Geschichten von fürsorglichen Doms und der Nettiquette im Dungeon entspringen zuallererst der Phantasie romantisch verklärter Schriftstellerinnen. Aber es scheint sie doch häufiger zu geben als gedacht. Insofern trägt der Text zur Verschiebung meines BDSM-Weltbildes bei.
Ist auch gut geschrieben, die Handlung bietet einigen Raum für die Einflechtung von angemessenen Verhaltensweisen, und der Spannungsbogen bleibt trotzdem erhalten. Schließlich will ich wissen, warum Manuela die Session angebrochen hat.
Es ist jetzt auch nicht kritisierend gemeint, wenn ich anmerke, dass der Text ein wenig didaktisch daher kommt. Das könnte ein guter Lehrbuchtext sein - BDSM für Einsteiger.
Danke für diese Geschichte
hanne
Danke für diese Geschichte. Ich finde das Thema sehr gut gewählt. Tatsächlich habe ich bisher noch keine BDSM-Story gelesen, die sich mit der Situation befasst, wenn das Sicherheitswort "Rot" verwendet wurde. Man möchte ja oft den Idealfall darstellen und vermeiden, dass so etwas überhaupt passiert. Wie man in einer solchen Situation dann reagiert, ist vom Charakter der Personen abhängig, wo sie sich befinden, ob sie allein dort sind, u.s.w. Ich bin neu hier und die Kommentare meiner Vorredner haben mir bewusst gemacht, wie aufmerksam die Leser/innen hier sind. Das ist erfrischend und anregend.
Die Geschichte löst in mir Ambivalenz aus. Einerseits wirkt das Verhalten von Wolfgang professionell, andererseits kommt bei mir kein wirklicher tiefgehender Kontakt zur Sub an.
Trotzdem finde ich das Verhalten und das Beispiel, das mit der Geschichte gegeben wird, sehr gut. Danke!
Sehr gut geschrieben!
Danke für die Hinwendung zu diesem wichtigen Thema!
Sehr sehr schöne Geschichte! Superintensive Formulierungen wie "besorgte Strenge des Doms". Da kann man die Subbie nur beneiden!
Danke!
Was ich nicht verstehe ist der letzte Satz. Sicherheit geht vor Kleine?
Viele Grüße
thea
Bei so vielen intensiven Vorkommentaren fällt es mir jetzt sehr schwer einen Kommentar hinzuzufügen.
Ich könnte es jetzt ganz lassen, aber der Respekt vor den Autoren verbietet es mir.
Mir gefällt das Thema.
Die beschriebene Erste Hilfe bei einem Absturz finde ich bemerkenswert. Auch wenn vielleicht manches unstimmig ist, wie bereits ausführlich kommentiert wurde.
Die Verantwortung dieses Doms gegenüber seiner Sub ist sehr schön dargelegt.
Vermutlich ist das nicht immer eine Selbstverständlichkeit.
Hier wird BDSM gelebt wie es sein sollte. SSC... und auf Augenhöhe mit Respekt.
Da kann Sub sich fallen lassen ohne unnötige Ängste zu erleiden.
Irgend eine Erinnerung oder ein verirrtes Gefühl können immer plötzlich auftauchen und den Abgrund gefährlich nahe heran kommen lassen.
Darauf sollten beide Spielpartner immer eingestellt sein und wissen wie man damit umgehen könnte.
Wenn das das eigentliche Anliegen der Autorin war, ist ihr das gut gelungen.
Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.
Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.