Rot
Eine BDSM-Geschichte von Knurrwolf
Es gibt einige Dinge, die ein Dom zu einem gegebenen Zeitpunkt gerne hören möchte. Entweder weil er ganz bewusst eine bestimmte Situation provoziert hat, um sich an den Auswirkungen zu erfreuen. Daran, dass er seiner Sub Laute der Lust, des Schmerzes oder einfach nur der willigen Unterwerfung entlocken konnte. Oder auch, weil eine verbale Bestätigung mitunter notwendig ist und von ihm erwünscht wird. Wenn er abschätzen möchte, wie seine Partnerin auf das reagiert, was er ihr angedeihen lässt.
Doch dann gibt es jene Dinge, die in jener seltenen Grauzone existieren. Auf der einen Seite will man sie eigentlich nicht hören, auf der anderen ist es mitunter notwendig, sie zu hören, und sei es nur, um Probleme nicht aufkommen zu lassen oder diese zumindest nicht zu verschlimmern. Doch wenn er nur ein einziges Wort hört, schlägt die Stimmung und Haltung eines Doms sofort um. Egal, ob es laut hinausgeschrieben oder noch so leise geflüstert wird, wenn er es hört, ändert es die Situation vollkommen.
„Rot! Rot! Rot!“
Im Fall von Wolfgang war dies das allgemein genutzte Ampelwort, das seine derzeitige Sub mit einem angsterfüllten Zittern in der Stimme hervorbrachte. Selbst über die Hintergrundgeräusche der kleinen BDSM-Veranstaltung war es mehr als deutlich zu hören und ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Sofort drängte sich die Frage auf, ob er einen Fehler begangen oder etwas übersehen hatte, doch drängte er diese in den Hintergrund. Im Moment lag seine Priorität darin, das Problem zu beheben, die Ursache zu finden, kam erst an zweiter Stelle.
Schon beim ersten Mal hatte er sich in Bewegung gesetzt, und noch bevor der Flogger den Boden berührte, war er um den Pranger herumgetreten. Während seine Hand bereits den Verschluss löste und den oberen Balken anhob, suchten die hellbraunen Augen des Psychologen ihre meergrünen Gegenstücke. Groß waren diese, und starr erwiderte sie den Blick, als er ihr auf die Beine half.
Doch diese schienen jeglicher Kraft beraubt worden zu sein, und als Manuela drohte zu stürzen, hob Wolfgang sie auf seine Arme.
„Ganz ruhig, ich hab dich Kleine.“
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