Unvermögen
Eine BDSM-Geschichte von hexlein
ER ist gelandet.
Lange war er wieder im Ausland. ER hatte nicht immer Internetanschluss, und auch das Handy funktionierte nicht immer so, wie SIE sich das gewünscht hätte.
Aber nun, da ist er wieder da. Sie holt ihn ab am Flughafen und still und mit gesenktem Kopf steht sie in der Menge und wartet, bis er aus der Zollabfertigung kommt. Mit schnellen Schritten eilt er auf sie zu. Ein Lächeln umspielt seine Mundwinkel. Er freut sich wirklich, sie hier in der Ankunftshalle stehen zu sehen, denn auch er hat sie vermisst. Sie lässt sich von ihm in die Arme nehmen und erwidert seine Umarmung zärtlich und sehr genießerisch. Auch sie lächelt und Tränen der Freude stehen in ihren Augen. Sie hat ihn so sehr vermisst. Sie war nicht mehr ganz da. Oft hingen ihre Gedanken bei ihm, und sie konnte ihrer Arbeit nicht mehr konzentriert nachgehen. Doch nicht nur Sehnsucht liegt in ihrem Blick. Da ist noch etwas anderes, etwas, dass die Tränen vor seinem Blick verbergen.
Gemeinsam fahren sie in seine Wohnung, die jetzt nach der langen Zeit fast unpersönlich und kalt wirkt. Er räumt seinen Koffer erst mal ins Gästezimmer und geht ins Bad, um sich frisch zu machen nach dem Flug. Sie eilt in die Küche, damit gleich ein frisch aufgebrühter Kaffee auf dem Tisch steht.
Nach einer kleinen Weile betritt er die Küche und bleibt erstaunt stehen. Sie steht dort, mitten im Raum. Den Rücken ihm zugewandt und die Fäuste an den Seiten geballt, die Schultern zitternd. Eine seltsame Stimmung hängt im Raum.
Ein paar Schritte und er ist bei ihr. Dreht sie um. Gewaltsam fast, denn sie steht stocksteif. Als er in ihr Gesicht blickt, erschrickt er. Wahre Sturzbäche an Tränen laufen über ihre Wangen. Aber keine Freudentränen. Tränen der Wut und der Enttäuschung. Tränen des Kummers, der Sorgen und der Sehnsucht. Tränen, die in den langen Wochen ohne ihn ungeweint geblieben sind, weil sie ja ach so stark sein muss für die Anderen, die nicht wissen dürfen, dass sie so ist, wie sie ist.
Er legt seine Finger unter ihr Kinn und hebt ihr Gesicht an, das sie versucht vor ihm zu verbergen. Auch hier muss er fast grob mit ihr umgehen, denn ihr Stolz will es nicht zulassen, dass er ihre Tränen sieht. Sie kämpft mit sich und versucht, die Tränen hinunter zu schlucken und aufzuhalten. Es gelingt ihr nicht. Es ist paradox. Nur, weil sie so froh ist, dass er wieder bei ihr ist und sie so sein darf, wie sie ist, sie ihre wahren Gefühle zeigen kann und darf, weint sie so haltlos, und dann will sie aber nicht, dass er ihre Tränen sieht. Er soll doch stolz sein auf seine starke schwache Kleine.
Ganz behutsam und zärtlich nimmt er sie in die Arme, streicht ihr liebevoll übers Haar, und sie hört an ihrem Ohr ein leises „Ssschhht... Ich bin doch wieder da... bei dir!“. Sie schmiegt sich in seine Arme und versucht fast in ihn hinein zu kriechen, um ihm noch näher sein zu können. Wieder ein Teil von ihm zu werden.
Aus dieser zärtlichen Umarmung reißt sie ein Klingeln. Es ist das Mobiltelefon... seines. Er dreht sich um, geht zum Telefon, liest eine SMS... und setzt sich auf den Küchenstuhl, um zu antworten.
Da explodiert sie. Sie zerrt ihm das Telefon aus der Hand, legt es auf den Küchentisch und fängt an, ihn mit beiden Händen zu traktieren. Sie ist wütend. Er sagte doch gerade, er sei jetzt bei ihr, und dann ist das Telefon auf einmal wichtiger wie sie. All ihre aufgestaute Wut über die gefühlte Vernachlässigung der letzten Wochen, die kleinen und die großen Enttäuschungen, die inneren Zweifel über seine Liebe, all das bricht sich mit einem Mal seine Bahn und entlädt sich in einer Schimpftirade. Fäusten, die auf einen Brustkorb hämmern. Füßen, die aufstampfen.
Er steht im ersten Moment völlig perplex da und weiß gar nicht, was da passiert. Er greift nach ihren Handgelenken, um sie zu bändigen. Sie wehrt sich verzweifelt und voller Wildheit. Er greift fester zu und hält ihre Hände ganz ruhig. Doch noch gibt sie nicht nach. Sie windet sich wie eine Schlange und versucht, sich aus seinem Griff zu lösen. Sie schimpft und keucht und weint und schluchzt. Alles auf einmal. Und er hält sie fest. Er lässt sie nicht los. Im Gegenteil. Je mehr sie probiert, sich aus seinem festen Griff zu entwinden, um so fester hält er sie. Sie tritt nach ihm und er geht einfach und ruhig einen Schritt zurück, so dass sie ihn nicht erreichen kann, aber er sie weiter festhalten kann. Immer verzweifelter und wilder wird sie. Und er bleibt eine ganze Weile ruhig und lässt sie toben. Lässt Platz für Wut, Trauer, Zorn.
Doch dann entscheidet er, dass es genug ist. Er dreht sie trotz ihres heftigen Widerstandes um, dreht zuerst den rechten Arm auf ihren Rücken und dann den linken. Beide hält er mit der linken Hand in seinem unnachgiebigen Griff. Er drückt sie nach vorne und schiebt sie vor sich her. Er geht zu dem Stuhl zurück, auf dem er vorhin seine SMS begonnen hat zu schreiben. Mit dem Gesicht nach unten drückt er durch die Hebelwirkung der Arme ihren Oberkörper auf die Lehne des Stuhls. Mit seiner freien Hand schiebt er ihren Rock hoch. Sie trägt erwartungsgemäß kein Höschen. Der Wust des Stoffes liegt auf ihrem Rücken und durch ihre verzweifelte und trotzige Gegenwehr rutscht er wieder herunter. Doch dies stört ihn nicht. Er verstärkt den Hebelgriff und presst sie fester auf die Lehne. Jetzt liegt ihr Hintern entblößt vor ihm. Er holt aus und die flache Hand landet auf den Rundungen.
Sie ist völlig in ihren Gefühlen gefangen, so dass sie erst gar nicht merkt, was da mit ihrem Po vollzogen wird. Erst, als weitere Schläge sie treffen, dringt der Schmerz zu ihr vor. Sie keucht erschrocken auf und versucht nun, fast bedauernswert, noch stärker ihm zu entkommen. Doch seine Hände liegen wie ein Schraubstock um ihre Gelenke. Und sein Griff ist erbarmungslos. Fast hemmungslos schlägt er jetzt auf ihren Hintern. Mal die rechte Backe, dann wieder die linke. Ohne Pause prasseln die Schläge auf sie ein. Immer wieder.
Und da. Endlich spürt er, wie sie nachgibt. Wie der Schmerz durch die Mauer ihrer Gefühle zu ihr durchdringt und sie ihn empfängt. Erst noch mit Widerstand. Doch nach einigen weiteren Schlägen verändert sich ihre Atmung. Längst schon hat sie aufgehört zu schimpfen wie ein Rohrspatz. Doch nun hört er das leise Keuchen, dass er so gern hört. Ein Keuchen, dass ganz tief aus dem Bauch heraus zu kommen scheint. Fast klingt es wie das Fauchen einer rolligen Katze. Und genau dazu wird sie jetzt. Sein lustvolles und hingebungsvolles Kätzchen. Er weiß es. Aber er weiß auch, dass sie nach diesem Erlebnis werden reden müssen. Über sie. Über ihre Gefühle. Und ihr Unvermögen, mit ihm darüber normal zu reden.