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Tanja

Eine BDSM-Geschichte von Tigertatze.

Ich stehe im Badezimmer und schaue in den Spiegel. Meine Wangen sind bleich, meine Mundwinkel zucken. Ich schließe die Augen und balle meine Hände zu Fäusten. Langsam zähle ich von Zehn an rückwärts. Es ist eine Art Selbsthypnose, die ich mir im Lauf der letzten beiden Jahre angeeignet habe. Die Methode ist schlicht, aber sie funktioniert. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die einem dabei helfen, mit dem Leben zu Recht zu kommen.

Als ich bei Null angelangt bin, öffne ich die Augen wieder. Mein Herzschlag und mein Atem haben sich normalisiert und die Welt um mich herum erhält ihre Farben zurück. Das hinter meiner Stirn lodernde Feuer glimmt nur noch. Selbst meine Hände zittern nicht mehr.

Ich küsse das an meinem Hals baumelnde Kreuz, schiebe die Zeigefinger unter mein Halstuch und ziehe es nach oben. Ein Paar blauer Augen, struppige blonde Haare, mehr ist von meinem Gesicht jetzt nicht mehr zu sehen. Ich drehe mich zum Lichtschalter, lösche die über den Spiegeln befestigten Badezimmerleuchten und drehe langsam den Knauf. Ein schmaler Lichtstreifen fällt ins Bad. Ich lasse eine Sekunde verstreichen, dann stoße ich die Tür auf. 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Christina Saphir

Förderer.

26.08.2023 um 09:41 Uhr

Ich finde die Geschichte spannend und mitreißend. All die unterschiedlichen Stimmungen in einer kurzen Geschichte unterzubringen, ist wirklich gut gelungen.

09.10.2020 um 00:12 Uhr

Ein anregender Anfang, der leider zu dem deprimierenden Ende führt. Aber gut geschrieben.

Gelöscht.

22.09.2019 um 23:39 Uhr

Verrückte Geschichte, erst dachte ich wirklich an Einbruch, dann kam ein hübsches einvernehmliches Spiel das in einem Abschied endete, wäh. Die Dame hat den Tiger wirklich nur benutzt und zum Schluss das Fell weggeworfen.

Meister Y

Autor. Förderer.

16.02.2016 um 08:26 Uhr

geändert am 16.02.2016 um 13:18 Uhr

Auch ich bin ein bisschen zwiegespalten.

Der Beginn der Story, die gespielte Einbruchs-/Vergewaltigungsszene hat mir richtig gut gefallen. Realistisch geschrieben, klasse Kopfkino, wirklich toll. Dann kommt ein Bruch in eine einvernehmliche, nicht minder erotische Spankingsession, in der man das wahre Spiel sieht.

Weniger gefallen hat mir der Schnitt am Ende. Hier drängt sich auch mir der Gedanke auf, dass sie wohl ein letztes Spiel von langer Hand geplant hat. Genau weiß, dass sie ihn danach regelrecht abserviert. Wobei sie ihm auch noch das Gefühl gibt, nicht wirklich etwas wert zu sein. Schön, dass es wenigstens Tiger schafft, mit Stolz zu gehen.

Danke, dass ich diese Zeilen lesen durfte. 

Knurrwolf

Profil unsichtbar.

04.10.2015 um 01:02 Uhr

Es war nicht leicht mich zu entscheiden, wie ich diese Geschichte beurteilen soll. Im Grunde genommen tendiere ich dazu einigen anderen Kommentaren beizupflichten, es wirkt auf mich so, als ob das zwei unterschiedliche Geschichten wären, die hier miteinander verknüpft worden wären.

 

-) Zuerst der gespielte Überfall/Vergewaltigung, bei der die Thematik durchaus gut gelungen ist und man sehr schön in die Szene eintauchen und sich auf die weitere Entwicklung freuen kann.

-) Dann kam jedoch der etwas harte Wechsel zu einer einvernehmlichen Session, der es für meinen Geschmack irgendwie an Rhythmus mangelt. Es wirkt für mich nicht so, als ob die beiden schon länger eine Affäre hätten, sondern irgendwie wie eine recht geschäftsmäßige Zusammenkunft. Ausgehend vom Anfang könnte man fast vermuten, dass er nur ein Callboy ist, den sie sich hat kommen lassen. Was widerum zu dem kühlen Ende hin passen würde.

 

Auf mich hat der "zweite Teil" und das Ende so gewirkt, als ob sie ihn einfach nicht für gut genug/fähig genug hält und daher kurzerhand abserviert. Die Leidenschaft aus dem "ersten Teil" geht für mich irgendwie im Übergang zur einvernehmlichen Session verloren.

Gelöscht.

31.07.2014 um 00:29 Uhr

Das Ende deprimiert mich und passt irgendwie nicht zur Geschichte davor. Nicht ganz stimmig.

Rote Sonne

Profil unsichtbar.

16.04.2014 um 19:47 Uhr

Den ersten Abschnitt las ich mit schrecken, fast schon mit Mitleid für die Arme Frau. Dann kam ein abrupter Wechsel zu seiner Geliebten, was erst verwirrend dann beruhigend wurde und zum Schluss kam das Biest in ihr zum Vorschein. Cooler und würdiger Abgang von ihm, Respekt! Ein Geschichte voller Überraschungen und einer tollen Achterbahnfahrt der Gefühle. Danke!

Gelöscht.

26.10.2012 um 17:28 Uhr

warum geht diese Geschichte schlecht aus, wo sie am Anfang so aufregend und gut war

ansonsten gut geschrieben, ohne Schnörkel

Schattenwölfin

Autorin. Lektorin. Förderer.

13.10.2012 um 14:36 Uhr

Wenn ich mir vorstelle, man zwänge mich so von einem erotischen Höhenflug zu einer Bruchlandung… puuuh, das ist schon heftig, was dem Tigerchen da pasiert. Doch der gibt weiter den Tiger, der Tanja seine Schwächen nicht zeigen mag, den Leser aber daran teilhaben lässt.

hexlein

Autorin.

17.05.2012 um 16:07 Uhr

welch eine hinterhältige Schlange...

 

die Wechsel zwischen den Perspektiven, die dem Leser da aufgezeigt werden sind abrupt und fast widersprüchlich. Aber genau das macht den Reiz des Textes aus.

 

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.