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Verkauf - Eine Rückblende

Eine BDSM-Geschichte von Sü Sü.

Fast im Dunkeln, lediglich von ein paar Kerzen in einer Ecke beleuchtet, lag sie regungslos in der Badewanne und starrte an die Decke. Hätte jemand ihren Blick sehen können, so hätte er erkannt, dass dieser leer und apathisch war. Sie blinzelte kaum und je mehr die Wärme aus dem Wasser wich, desto mehr Wachs verteilte sich von den Kerzen auf dem Fliesenfußboden. Ihr war schon länger das Gefühl für Zeit und Raum entglitten und so vermochte sie auch nicht zu beurteilen, wie lange sie hier schon lag. Sie konnte ihre Erinnerungen einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommen, egal, was sie tat. Auch jetzt, wo sie so abwesend, kühl und ruhig wirkte, tobte es doch in ihrem Inneren und zerfraß sie förmlich.

 

Es war heute genau zehn Tage her, dass sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Es fing alles so harmlos und fast spielerisch an. Er ließ sie ihre Koffer packen und mit all ihren wenigen Habseligkeiten eine Ewigkeit auf dem kalten Boden im Flur warten. Er sprach irgendetwas von einer Versteigerung, einer Auktion und davon, dass er sie ja verkaufen könne, wenn man ihm eine entsprechende Summe bieten würde. Sie wusste, nein, sie war sich sicher, dass er das nur sagte, um ihr Angst einzujagen. Es war Teil des Spiels, eine Androhung, die es interessanter und realistischer machen sollte, ebenso, dass er von ihr verlangte, all ihre Sachen einzupacken. Kontrollierend lief er nun von Zimmer zu Zimmer, um zu überprüfen, ob sie auch nichts zurückgelassen hatte und ohrfeigte sie dann, weil sie noch etwas im Bad vergessen hatte, nachdem er ihr den Lippenstift und einen Kamm vor die Füße geworfen hatte. In dem Moment ahnte sie noch nicht, dass dieses das letzte Mal gewesen sein sollte, dass er sie berührte. 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

10.05.2019 um 12:24 Uhr

Boah! Du hast mich voll erwischt!

Ich hätte jetzt eine erotische Geschichte erwartet. Eine, die gut ausgeht. Ich konnte gar nicht fassen, was der Protagonistin da angetan wurde. Und das Ende - alles andere als gut. Sie hat wohl keinen anderen Ausweg mehr gesehen.

 

Nachdem ich den Schock verdaut habe, danke ich Dir für diese lehrreiche Geschichte. Wer sich mit BDSM befasst, sollte sich die Menschen, mit denen er sich einlässt und denen er sein Vertrauen schenkt, sehr genau anschauen. Und gut auf sich aufpassen.

Gelöscht.

09.05.2019 um 02:58 Uhr

Sehr bedrückend geschrieben, die Erotik bleibt ein wenig auf der Strecke. Gefällt mir trotzdem.

27.04.2019 um 00:11 Uhr

Sprachlos

betroffen

 

Mit steigendem Bangen hab ich die Geschichte gelesen.

So eindringlich und klar die Gefühle und Verzweiflung der Protagonistin beschrieben... bis zum bitteren Ende.

 

Hatte auch ich zuerst eine erotische Geschichte erwartet, die die Erfüllung einer Fantasie beschreibt, wurde schnell klar, das hier ein ganz anderer Weg eingeschlagen worden ist.

15.04.2019 um 01:19 Uhr

Die Geschichte nimmt mit und ist gut geschrieben, aber sie ist für mich definitiv nicht erotisch. Vielleicht war das auch gar nicht beabsichtigt.

1 Stern für die Erotik, 4 für die Intensität.

Meine Erwatung war allerdings Erotik.

11.05.2018 um 12:01 Uhr

Eine Geschichte, ja, möglicherweise. Nein, eben nicht!!.

Es gibt leider abertausende Frauen, die genau so etwas erdulden müssen tagtäglich... HEUTE!!

Sei es durch Blauäugigkeit "selbst verschuldet" oder von Anfang an erzwungen.

 

Und ich finde es äußerst befremdlich, zu lesen "ist ja nur eine Geschichte, nur Kopfkino" ... "das ist doch nur eine Geschichte, hoffentlich?".

So viel Naivität?

 

Mahnend, die eigenen Grenzen zu achten und sich nicht etwas einreden zu lassen. (und das gilt für BDSM genauso wie für Vanilla)

Appellierend, die Augen offen zu halten und einzustehen für alle Menschen und ihre Freiheit. (es gibt auch versklavte Männer)

hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

28.09.2017 um 22:52 Uhr

Was schreibt frau zu so einer Geschichte?

Ich habe beim ersten Lesen bis zum Schluss darauf gewartet oder gehofft, dass sich die Situation auflöst, dass sie zurück kommt - Spiel vorbei, alles gut.

Aber war nicht. Einvernehmliches Handeln geht anders. Falls ich nichts übersehen habe.

 

Man könnte jetzt den Realismusgehalt beleuchten - kann ein Mensch einfach so verschwinden, ohne dass es jemandem auffällt. Jeder hat doch Nachbarn, Bekannte, Freunde. Damit kommt man doch nicht durch.

 

Andererseits ist es reizvoll, eine solche Konstellation - kompromisslose Hörigkeit- zu Ende zu spielen und zu schauen, was daraus wird/ werden kann. Konsequent zu Ende gedacht.

 

Danke für die virtuelle Grenzüberschreitung

hanne

Gelöscht.

03.09.2017 um 03:10 Uhr

Sehr spannende und gute Geschichte...

Gelöscht.

07.11.2016 um 04:09 Uhr

Gut geschrieben.

Gelöscht.

23.04.2016 um 23:45 Uhr

Eine sehr bewegende Geschichte, die mich abgeholt hat und mich emotional berührt und ja tatsächlich auch schockiert hat.

Im Gegensatz zu einigen anderen habe ich mich nie gefragt, ob diese Geschichte real ist. Warum sollte sie auch? Nur weil es die Autorin geschafft hat, eine Atmosphäre zu schaffen, die einem unter die Haut geht? Ein Autor, der sich eine nicht alltägliche Situation ausdenkt und dabei allein mit Worten solche Emotionen weckt, hat meinen höchsten Respekt verdient.

Meister Y

Autor. Förderer.

25.07.2015 um 21:41 Uhr

Zeilen die mich erschaudern ließen. In der Hoffnung, dass es "nur" eine Geschichte ist muss ich aber sagen, dass mich die Art wie sie geschrieben ist wirklich mitgenommen hat.

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.