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Fenja (Teil 10)

Ich spüre kein Verlangen, es mit ihr zu machen. Sie ist meine Göttin, und mit Göttinnen hat man keinen Sex. Zumindest keinen normalen.

Eine BDSM-Geschichte von poet.

Bild: Schattenzeilen, Midjourney (2025)

 

Gestern ist meine Probezeit abgelaufen. Fenja hat mir gesagt, dass sie durchaus zufrieden mit meiner Entwicklung ist und sich vorstellen könne, mich als dauerhaften Sklaven zu nehmen. Und dann kam die zweite Frage, ob ich dieses Leben unter diesen Bedingungen weiterhin führen wolle? Ich habe ihr die Hand geküsst und sie gebeten, ihr immer dienen zu dürfen. Dann hat sie sich von mir eine Flasche Schampus bringen lassen, und ich durfte auch ein Glas mit ihr trinken.

»Du weißt, was morgen ansteht?«, war ihre dritte Frage.

»Nein, Madam, sollte ich das?«

»Ich habe es dir mal angekündigt!«

»Es dämmert mir etwas.«

»Aha?«

»Sie wollten mich mit einem Tattoo zeichnen lassen!«

»Na, hast du doch noch ein brauchbares Gedächtnis!«, spöttelte sie.

 

Heute ist es also so weit. Ich darf Ballstretcher und Geschirr weglassen, die ich beide bis gestern täglich tragen musste. In letzter Zeit hatte ich sie fast nicht mehr gespürt.

Fenja zieht ein kleines Blatt Papier aus einer Schublade ihres Schreibtisches und zeigt es mir. »Schau mal, das wirst du auf deine Haut bekommen, genau in dieser Größe!«

In schwungvoller Schrift steht da Fenja, der obere Querstrich des F ist bis zum Punkt des j gezogen, dessen unterer Bogen bis fast unter das F reicht. Und unter ihrem Namen steht s01. Die gesamte Vorlage ist knapp drei Fingerbreit hoch und gut drei Finger lang, also doch ganz ordentlich groß.

»s01 ist ab sofort dein normaler Name. Ich bin noch am Schwanken, ob ich Primus als Namen für dich weiterverwenden, ganz streichen, oder ihn für offizielle Anlässe behalten werde. Ich freue mich jedenfalls erst einmal darauf, dich endlich gezeichnet zu sehen!«

»Es gefällt mir auch, Madam!«

»Unwesentlich, s01. Ungefragte Kommentare hattest du dir eigentlich schon fast abgewöhnt! Ich werde es dir auf deine linke Pobacke schreiben lassen. Du wirst dann für immer als mein Eigentum gezeichnet sein.«

Immer! Das Wort löst ein kleines Beben in mir aus. Für immer mein Eigentum! Ich weiß, dass es so sein wird. Aber noch gibt es die letzte Möglichkeit, ein STOP zu äußern, diese Endgültigkeit abzubrechen. Gibt es die jedoch wirklich, oder ist diese Entscheidung längst gefallen, eigentlich schon seit meinem ersten Augenblick zu ihren Füßen, als der Stuhl zusammengebrochen war?

Sie steckt das Blatt in ihre Handtasche.

Gespannt darauf, wie es weitergeht?

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