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Rezension: "Gejagte" von Phoebe Müller

Wie weit darf man gehen, um seine geheimen sexuellen Obsessionen auszuleben? Dieser Frage forscht Phoebe Müller in ihrem Roman nach. Sie nimmt uns mit in die Welt der namenlosen Ich-Erzählerin.

Ein Blogbeitrag von Devana.

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  • Inhalt: Blogbeiträge bilden die Meinung der Autorin oder des Autors ab.

Wie weit darf man gehen, um seine geheimen sexuellen Obsessionen auszuleben? Dieser Frage forscht Phoebe Müller in ihrem Roman »Gejagte« nach. Sie nimmt uns mit in die Welt der namenlosen Ich-Erzählerin.

 

Eine Kleinstadt in Deutschland. Gehobene Mittelschicht. Ein toller Mann an ihrer Seite. Viele befreundete Paare. Weinproben. Smalltalk. Treffen in Restaurants. Ein interessanter Job als Lektorin in einem Erotikverlag. Kurz gesagt: Ein gutes Leben. Nichts scheint zu fehlen. Selbst das Liebesleben wird durch die Bondageleidenschaft ihres Partners Rich aufgepeppt. Später entdecken sie ihre Vorliebe für Latex. Abseits ihres gewöhnlichen Freundeskreises bewegen sie sich in Clubs und Bondagevorführungen. Und doch ist sie unzufrieden. Ihr fehlt etwas, ohne dass sie benennen könnte, was genau. Ihre Umwelt betrachtet sie wie eine Außenstehende, die nur den Anschein erweckt, dazu zu gehören. Die Unzufriedenheit quält sie, treibt sie in eine Suche ohne Ziel, jagt sie immer weiter. Die Eintönigkeit ihres tollen Lebens ist bald greifbar. Die kleinen Fluchten aus dem Alltag - sei es ein heimlicher Döner bei einer Weinprobe oder die Toilettenaffäre mit dem Mann einer Freundin - erscheinen fast zwingend notwendig.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

28.10.2020 um 20:35 Uhr

Klingt sehr interessant! Das Buch werde ich mir auf jeden Fall besorgen.

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

17.09.2020 um 14:04 Uhr

Söldner

Genial, die Beschreibung eines Szeneviertels mit Ökohipstern.

Ja, die Beobachtungsgabe kann man der Autorin wirklich nicht absprechen. Wobei mir die Gedanken zum passenden Schuhwerk für Männer im Swingerclub sogar noch einen Tick besser gefallen haben.

 

Söldner

Frau Müller kann schreiben, kann beschreiben, lediglich einige Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart haben meinen Lesefluss gestört.

Ich habe natürlich gerade im Hinblick darauf, dass die Erzählerin als Lektorin in einem Erotikverlag arbeitet, ein ganz besonderes Augenmerk auf solche Sachen gelegt, und der ein oder andere grobe Patzer war schon dabei. Aber im großen und ganzen fand ich es sprachlich gut.

 

Jedenfalls hat mich hat die Rezension auch neugierig gemacht. Also habe ich mir das Buch besorgt und es nahezu in einem Rutsch gelesen.

Es hat mich nicht wirklich in einen Sog gezogen, aber die Neugierde, was die Erzählerin noch alles erleben würde, war geweckt und hat mich bis zum Schluss „durchhalten“ lassen. Bis dorthin gelangt, hätte ich mir eine andere Aufteilung gewünscht. Mir kam die  „Einführung“ in den Lifestyle mit Weinproben, Bondage und dem (vermeintlichen) Übertypen Rich, dem ich für mich schon den Nachnamen Grey zugeschrieben habe, im Verhältnis zu dem, was dann zum Bruch führt und nach dem Bruch kommt, etwas zu lang vor.

Möglicherweise hat sich so eine Spannung aufgebaut, die dann mehr versprochen als gehalten hat.

Der zweite Teil war sehr gehetzt, was vielleicht sogar beabsichtigt war. Es sind Fragen offen geblieben, was vielleicht auch beabsichtigt war.

Insgesamt hinterlässt mich „Gejagte“ etwas ratlos, aber es ist der erste BDSM-Roman seit langem, den ich nicht nach 20, 30 oder spätestens 50 Seiten der Altpapiertonne übereignet habe.

Insofern: Danke für den Tipp Devana

 

Schattenwölfin

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Söldner

Autor. Korrektor.

16.09.2020 um 22:08 Uhr

Gekauft, gelesen.

Kein Erotikbuch, eher eine Milieustudie mit erotischem Schwerpunkt.

Erinnert mich an "Elementarteilchen" von Michel Houellebecq.

Diese endlose Leere, die satte Bürgerlichkeit, ins Nichts gehende Selbstspiegelung.

Eine Sinnsuche im Leben, nach außen gerichtet, vergebens in ihrem Anspruch.

Genial, die Beschreibung eines Szeneviertels mit Ökohipstern.

Frau Müller kann schreiben, kann beschreiben, lediglich einige Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart haben meinen Lesefluss gestört.

Ich nehme etwas mit aus dem Buch.

Wenn Basis fehlt, wenn Liebe fehlt, ist BDSM keine Lebensmedizin.

Ich will nicht moralisieren, aber wer wissen möchte, wie es nicht laufen sollte, dem empfehle ich das Buch.

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Meister Y

Autor. Förderer.

11.09.2020 um 06:47 Uhr

Guten Morgen Devana, Deine Worte machen wirklich neugierig. Was Du beschreibst hört sich tatsächlich nach einem Sog an, der Obsession, ja Abgründe offenbart. Ich gönne mir eine Leseprobe und entscheide dann, ob ich kaufe.

Danke, dass Du uns auf das Buch aufmerksam gemacht hast.

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Söldner

Autor. Korrektor.

10.09.2020 um 18:43 Uhr

BDSM trägt vom Thema her eine Menge Konfliktstoff in sich, beherrschbar nur in funktionierender, eingespielter Partnerschaft.

 

Danke für Deine Rezension, Devana. Das Buch zeigt, wie Du schreibst, innere Zerrissenheit und Obsessionen, die zu Abgründen führen.

 

Es interessiert mich, ich kaufe das Buch, habe recherchiert, nehme noch andere Bücher von Frau Müller mit. Leider führt der Link direkt zu Amazon. Ich habe geschaut, die Bücher von Frau Müller gibts auch direkt beim Verlag, der sich Konkursbuchverlag nennt.

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Lanika

Förderer.

10.09.2020 um 09:36 Uhr

geändert am 10.09.2020 um 14:11 Uhr

Rezensionen sind eine Hilfe, um zu entscheiden,  ob ich etwas lesen möchte.  Und nun bin ich einerseits neugierig und anderseits zurückgeschreckt, weil ich mit einem duesteren Ende rechne. Die Frage, die hinter der Geschichte steht, wo liegt die eigene Schmerzgrenze und vielleicht auch, was bin ich bereit aufzugeben, um da hinzukommen, beschäftigt mich durchaus. 

 

Der Text hat mir gefallen. Das Getriebenwerden der Heldin ist in Deinen Formulierungen spürbar. Ob ich das lese oder nicht, weiß ich nicht. Eine klare Empfehlung fuer den Text schreibst Du nicht.

Danke fuer die Buchvorstellung.

Lanika

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Gelöscht.

09.09.2020 um 16:55 Uhr

Klingt interessant.

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