Deine Augen - aus dem Bild kopiert und auf einen halben Meter vergrößert. Unscharf waren sie so, aber manchmal schien der Blick aus diesen Augen im Halbdunkel der flirrenden Hitze der Hochsommernächte um so mehr mit einer Macht gesättigt, die mir den Schlaf raubte und mir folgte in die Momente des Halbtraums hinein, wenn ich, die Bilder anstarrend, wegdämmerte.
Weil dein Blick mich schon viel tiefer bindet, als ich spüren will, schnüre ich Knoten aus rotem Seidentuch um deine Handgelenke und um die Pfosten des Bettes. Dein Lidschlag und ein Lächeln sagen mir, dass es so für dich gut ist, nicht zu fest, nicht zu locker. Dann schickst du mich mit einer Bewegung deines Kopfes zum Fußende des Bettes, wo ich um deine nackten, schimmernd weißen Füße die schwarzen ledernen Fesseln lege, die du mitgebracht hast mit den Worten:
"Schau. Und stell dir vor... "
Vielleicht erst vor ein paar Minuten hast du an meiner Tür geläutet, ich habe dir aufgemacht, sofort, ich lauerte ja, dass du endlich kommst. Zweifelnd, ob du überhaupt kommen würdest. Enttäuscht, als die vereinbarte Zeit da war und verstrich und jede weitere Minute mir sagte: so ein Blödsinn, sie kommt sowieso nicht. Und dann...
Ich sehe dich stehen in meiner Tür und sehe, wie du statt einer Begrüßung gleich die Fesseln aus deiner Tasche ziehst und sie langsam vor mir schwenkst, hin und her, hoch erhoben, begleitet von der Andeutung eines Lächelns und dem fragenden Heben einer Augenbraue.
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05.09.2015 um 14:49 Uhr
Ein fast schon beklemmendes Szenario, das ich gut umgesetzt fand. Dieses Hoffen, dieses Bangen. Das ewig zu scheinende Warten. Eine Situation, die wohl viele kennen, die so manche(r) von uns durchgemacht hat. Das Ende fand ich etwas unrealistisch, sozusagen wahllos. Gelesen jedenfalls habe ich diese Story gern.
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