Es regnete. Es regnete seit Anfang Juli, und es hatte die ganze erste Augustwoche hindurch geregnet. Im Garten standen Pfützen, und Marc lief täglich hinunter in den Keller, um zu sehen, ob nicht wieder das Grundwasser durch die Wände des Spielzimmers gekommen war. Der rote Teppichboden war hinüber, und von den aufgequollenen Füßen der Streckbank blätterte der schwarze Lack ab. Einen halben Meter hoch war das Wasser gestanden. Marc hatte darauf verzichtet, den Schaden seiner Versicherung zu melden, sich einen Trockner gekauft und den alten Heizkörper vom Speicher in den Keller geschafft. Trotzdem würde es Wochen dauern, bis der feuchte, muffige Geruch verschwunden war und er und Lisa im Spielzimmer wieder das tun konnten, wofür es da war. Ausgerechnet jetzt. Im letzten Sommer, als es drei Wochen lang 30 Grad hatte, waren sie zum Spielen in die Wälder gegangen. Aber diesen Sommer regnete es, und sie konnten nicht einmal in den Keller hinunter.
„Traurig?“ Unbemerkt war Lisa hinter ihn getreten. Sie lief barfuß, wie immer im Haus. Kälte kannte sie nicht, nicht einmal auf dem Betonboden des Kellerflurs. Er mochte es, wenn sie ihre nackten Füße zeigte. Sie hatte sich ein weißes Leinenkleid übergeworfen, ihre schwarzen Haare flossen über die Schultern herab. Um den Hals trug sie einen verschlossenen Silberreif, den sie anlegte, wann immer sie konnte, und zu dem nur er den Schlüssel hatte.
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Habe wirklich mitgefiebert. Aber sich auch noch so schlechtes Wetter, für ein solches Vorhaben auszusuchen. Na, ich weiß nicht? Nur weil das Spielzimmer außer Betrieb war? Das Alles hätte auch schief gehen können.
Ihre Verzweiflung und Angst empfand ich schon als angemessene Strafe. Außerdem war sie stundenlang im Wald und nass geregnet. Sehr spannend geschrieben.