Social Bondage: Textnummer 972 |
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Dieser Text besteht aus mehreren Teilen.
Dies ist der erste Teil.
Drachenblut (Teil 01)
Ein Text von Sisa
Wer hätte gedacht, dass ich jemals hierher zurückkommen würde...
Mit einem Lächeln sah ich mich auf der Burg um und grinste vor mich hin. Es war jetzt etwas über zwei Jahre her, dass hier das große Autorentreffen von den Schattenzeilen stattgefunden hatte - und seither hatte sich Burg Schattenstein, wie ich fand, kein bisschen verändert. Selbst die Auffahrt zur Burg war noch genauso holprig wie damals und wie vor Monaten hatte ich um die Stoßdämpfer meines Wägelchens gebangt...
Aber nun stand ich erneut hier, am Fuße der trutzigen Wehrmauer, legte den Kopf in den Nacken und schaute hoch zu den Zinnen des Burgfrieds. Die Sonne stand schon tief am Himmel, denn meine Ankunft hatte sich etwas verzögert, weil zuviel Verkehr auf der Autobahn gewesen war.
Nicht die Burg war mein eigentliches Ziel... ich war so gesehen auf der Durchreise. Unterwegs zu einem Fortbildungsseminar nach Braunschweig und hatte den kleinen Abstecher über Schattenstein gemacht. Hatte es einfach nicht lassen können... zu viele gute Erinnerungen verbanden sich mit diesem Ort hier.
War schon schön gewesen, die Party damals... mit den ganzen Freunden aus den Schattenzeilen, die sich mittlerweile leider fast alle verlaufen hatten. So mancher Kontakt war eingeschlafen... geblieben waren die Erinnerungen...
Was fast ausschließlich an mir lag. So viel - zu viel - hatte sich in den letzten zwei Jahren verändert. Nicht nur Lebensumstände - auch ich war einem ständigen, steten Veränderungsprozess unterlegen... war aus der Asche meines alten Lebens schließlich aufgestiegen, wie einst der Sagenvogel Phönix.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Schön geschriebene Geschichte, voller Selbstreflektionen. Leider fehlt mir das nötige "Backgroundwissen" um der Story folgen zu können. Mehr Fragen als Antworten bleiben. Ist wie eine Diavorführung mir fremder Personen über ihren letzten Ostseeurlaub. Sehr schön und poetisch geschrieben (man erkennt eine gewisse künstlerische Routine) Dank dem(der) Autor(in)
Oh, schön, Fantasy! Bin gespannt, wie es weiter geht ...
Toller stil!
Fantasievoll :)
uuuhh! Sehr spannend! :D
Direkt weiter zu Teil 2!!
Ein spannender und aufregender Anfang - ich lese gleich weiter...
spannend, aufregend und Kopfkino fördernd
weitergeht`s
Toller Anfang einer Neverending Story.
Ich freue mich auf die anderen Kapitel.
Genau das Richtige für einen stürmischen Herbsttag - vielen Dank!
Herrlich dieser Rückblick in die vergangen Tage auf der Burg,
traurig der Mittelteil, der mir Tränen in die Augen trieb
und am Ende verlangt nach mehr...
... auf zu Teil II
Danke
Sehr spannend! Ich mag deinen schreibstil. Und ich liebe Drachen :D Dachte nicht dass sich andere Menschen auch sowas ausdenken
Schon in diesem Teil beginne ich zu träumen, bin gespannt wie es weiter geht.
Super geschrieben.
Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.
Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.

Alle veröffentlichten Teile dieses Textes
Drachenblut (Teil 01)
Wer hätte gedacht, dass ich jemals hierher zurückkommen würde. Beim letzten Mal wurde der Innenhof der Burg von unzähligen, flackernden Fackeln erleuchtet. Heute waren die Schatten unter mir schon dunkel und wurden immer schwärzer, je tiefer die Sonne am Horizont sank. Die Wolken hatten sich Purpur verfärbt, durchbrochen von neonfarbenem Orange und flippigem Zitronengelb. Und inmitten dieser Farbenpracht schwebte ein bronzefarbener Drache am abendlichen Himmel. Ein Drache?
Der Schmerz kam so jäh, so unvermittelt, dass ich im ersten Schreck laut aufschrie und mich krümmte, krümmen wollte. Sein Blick erlaubte es nicht, er bannte mich auf der Stelle, jagte weiter Schmerzwellen durch meine Nervenbahnen und ließ mich in diesem See aus geschmolzenem Gold versinken. Zog mich immer tiefer hinein in den Strudel aus Verwirrung, Schmerz und Angst. Angst vor dem Feuer speienden Drachen, der plötzlich vor meinem geistigen Auge auftauchte.

Ich behaupte es nicht nur, ich bin eine Sklavin! Und wenn du einen anderen Eindruck von mir hast, dann liegt das wohl einzig und allein an dir und deiner Unfähigkeit, die Sklavin in mir ans Tageslicht zu kitzeln! Ich reagiere halt nur auf richtige Männer devot, nicht auf solche Traumgespinste und Weicheier, wie du eines bist!

Über die Flammen hinweg starrte ich dem Drachen in die Augen. Ich war wie gelähmt. War nicht in der Lage, auch nur mehr einen Finger zu bewegen. Ich sah den Drachenschweif zucken, durch die Luft peitschen und war gerade noch in der Lage, mit den Armen mein Gesicht zu schützen. Er ließ mich aufschreien und jagte mir eine Welle solchen Schmerzes durch die Nerven, dass ich fast in die Knie gebrochen wäre. Ich konnte es nicht nachvollziehen, was da gerade geschah. So viel Schmerz, so viel Qual konnten nur real sein.

Zum ersten Mal fragte ich mich bewusst, was eigentlich von mir erwartet wurde. Ich war hier, auf dieser Burg, in eine Geschichte hinein getrudelt, die weit jenseits meines Fassungsvermögens lag. Drachen. Magie. Feuer, das heiß war und doch nicht verbrannte. Ein Drachenschweif, der wie eine Bullwhip peitschen konnte, ein Mann mit goldenen Augen, der Gedanken las - was sollte ich in dem Ganzen? Was war meine Rolle?

Ich sage es dir hier und jetzt ein letztes Mal: Ich will nicht deinen Tod! Dein Tod nützt mir nichts! Du musst keine Angst haben, ich will dich auch nicht verletzen! Ich will etwas anderes von dir. Ich will die völlige Verschmelzung unserer Seelen. Es gibt bereits eine Verbindung zwischen uns beiden, die mich hierher, an deine Seite geführt hat! Und diese Verbindung müssen wir intensivieren. Wir müssen eins werden, ein Leib, eine Seele. Unsere Gedanken müssen sich verbinden.

Was erwartest du denn von einem Drachen, kleines Schweinchen? Drachen sind Feuer, Drachen sind Gestalt gewordene Lava! Natürlich brennen wir innerlich, und unsere Körpersäfte sind heißer als Glut. Wenn ich wollte, könnte ich dich verbrennen, weißt du das nicht?

Natürlich hatte ich mir vorgestellt, wie es sein würde, wenn er und ich - aber in diesen Vorstellungen war es anders gewesen. Ich war ich gewesen, ich hatte mich lockend und verführerisch gesehen und begehrt gefühlt. Ich hatte gewollt, dass er mich will. Aber ich hatte nicht gewollt, dass er dieses jämmerliche Etwas, das er aus mir gemacht hatte, vor Augen hatte dabei. Ich hatte nie gewollt, dass er mich dabei brechen würde, vernichten. Nein, so hatte ich es mir nicht vorgestellt!

Und das war alles, was nötig war? Warum bist du dann noch hier - und nicht längst wieder in deinem eigenen Reich? Ich bin doch schon durchs Feuer gegangen. Und habe, wie du sagtest, den Schmerz besiegt. Sogar den Wahnsinn, wenn man dir glauben darf. Und - wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, dann habe ich mich dir auch hingegeben. Was fehlt denn noch?

War es nicht meine eigene Bestimmung von dem Tag an, an dem ich meine Neigung zum ersten Mal erkannt hatte, sich Macht zu ergeben? Sich Stärke zu beugen? Und jedes Mal aufs Neue, bei jedem Spiel, jedem Inszenario diese perfekte Symbiose von Devotheit und Dominanz einzugehen? Immer waren die Positionen klar umrissen gewesen - der Herr in seiner machtvollen Stärke weit über mir und ich klein und demütig zu seinen Füßen. Auch diesmal war es so. Ich hatte es nur nicht erkannt, weil die Umstände einfach zu ungewöhnlich waren.
