Who Can Say
Eine BDSM-Geschichte von Jona Mondlicht
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Diese Geschichte widme ich allen Opfern, deren Angehörigen und allen Menschen der Welt, die am 11. September 2001 von dem grauenvollen Terroranschlag auf New York betroffen waren.
Ihr Himmel ist grau. Er hat sich eingetrübt in einem Moment, der an ihr vorüberstrich, ohne dass sie bemerkt hätte, wie dunkel es um sie geworden war. Ein einziger, kurzer Moment. Seitdem sinkt trauriger Nieselregen in ihre wunde Seele und lähmt ihre Sinne.
Sie hat sich einen unscheinbaren Platz gesucht auf dem Fußboden, höher mag sie nicht sitzen. Die Zeit ihrer großen Flüge ist vorüber. Ihre Hände ruhen flach auf dem Boden, ergeben, resignierend, und sie ahnt, dass sie sich nie wieder erheben wird.
"Who Can Say..."
Sie hat seit Tagen nicht mehr schlafen können. Die dunklen Grübchen unter ihren Augen schimmern feucht, weil sie weint. Weil sie seit Tagen weint. Nicht nur aus ihren Augen, sondern auch mit ihrer Seele.
Eine kleine Kerze spendet ihr Licht. Es reicht nicht, um in die tiefe Nacht hinein zu leuchten, die sie umgibt. Ein hilfloses, einsames Flackern in endloser Leere. Es gibt nichts Wirkliches, was es zu sehen lohnt.
"Who Can Say..."
Ihr Blick führt ins Leere. In Gedanken ziehen die Bilder an ihr vorüber, die sie noch erreicht haben, bevor es Nacht wurde.
Ein Vogel streicht lautlos durch die Luft zwischen gespenstischen Skeletten aus Eisen und Beton. Eine Wüste aus staubigem Schutt, über der eine Ruhe liegt wie nach einer letzten, verlorenen Schlacht. Immer und immer wieder hört sie die flehenden Rufe der Verlorenen, die oberhalb des Feuers eingeschlossen waren. Immer und immer wieder sieht sie, wie sich aufgebende Menschen vom Himmel fielen. Immer und immer wieder. Es hilft nicht, die Augen zu schließen. Das hat sie bereits gelernt. Sie entkommt den Bildern nicht. Immer und immer wieder.
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