Sie möchte sich für immer verabschieden. Und um Vergebung bitten. Bei einem Freund, mit dem sie vor längerem einen Streit hatte, und von dem sie sich so nicht trennen möchte. Sie will es ihm überlassen, ob und wie er ihre Entschuldigung annimmt. Als er dann seine Form der Entschuldigung wählt, ist sie überrumpelt: Breitbeinig und geknebelt hatte sie sich in seinem Wohnzimmer nicht gesehen an diesem Tag.
Endlich ist es soweit, ihr Ticket in der Tasche lässt sie auf eine bessere Zukunft hoffen. Irland - Land ihrer Träume - morgen wird sie es wiedersehen! Die Koffer sind längst gepackt, die ersten Tränen des Abschieds getrocknet, nun bleibt ihr nur noch eins zu tun. Ein schwerer Gang für sie, aber sie wird es schaffen. Er war einst ein Freund, wie man ihn sich nicht besser wünschen kann. Heute - ist er ihr fremd, man grüßt sich, aber geht sich aus dem Weg. Und sie hat Schuld daran!
Mit zitternden Knien steht sie vor seiner Tür - wie wird er reagieren? Wird er sie überhaupt anhören wollen? Schon will sie sich umdrehen und gehen, da hört sie die Schritte, die Tür öffnet sich - zu spät nun. Er schaut sie an: »Ja bitte?«
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Ich hätte mir gewünscht, zu lesen, woraus eine solch harte Bestrafung resultiert. Hätte gern etwas darüber erfahren, warum sie sich bei ihm entschuldigen will. Wieso ihr dies so wichtig ist.
Die Session an sich liest sich gut und flüssig. Auch wenn ich übertriebene Härte nicht mag, fand ich sie gut beschrieben. Auch ihren Willen, zu akzeptieren was kommen mag. Aber wofür?
Vielleicht bieten meine Fragen und die von verschiedenen Vorrednerinnen Anhalt und Stoff für eine Geschichte vor der Geschichte.
Die Geschichte wirkt auf mich im ersten Moment mitreißend, und geil. Allerdings bleibt einiges ungeklärt. Wir erfahren, dass sie ihn in der Vergangenheit mehrfach und über längere Zeit massiv verletzt haben soll. Hmm, dazu gehören immer zwei. Er hat sich eben auch verletzen lassen, anstatt eine so unerfreuliche Beziehung zu beenden. Natürlich gibt es Beziehungen, in denen man sich schlecht behandeln lässt, weil man nicht loskommt, in gewisser Weise abhängig ist. Das spräche eher für einen submissiv geprägten Mann (mit Selbstwertproblemen oder anderen seelischen Verletzungen), der sich von einem "Blauen Engel" verbrennen lässt. und nicht für einen Mann, der so einiges SM-Equipment in seinem Wohnzimmer vorrätig hält, scheinbar um es öfter mal zu benutzen.
Worüber wir gar nichts erfahren, ist die interessante Frage, was in ihrem Leben passiert ist, dass sie nun alles in einem völlig neuen Licht betrachten kann, sehen kann, wie sehr sie ihn verletzt hat und dies nun bedauern und bereuen kann. Aber das würde den Rahmen der Geschichte sprengen und darf in einer Kurzgeschichte sicher auch unerwähnt bleiben, wenn die Geschichte in sich stimmig ist.
Wieso sinkt sie nach der Entschuldigung auf die Knie? Das passt an der Stelle für mich nicht. Eine ehrlich vorgebrachte Entschuldigung wäre für mich im Stehen oder Sitzen glaubwürdiger.
Die letzte Ungereimtheit ist für mich, dass ein BDSM-erfahrener Mann seinen Zorn und Schmerz ausraucht, indem er die Protagonistin, die bisher offensichtlich nicht in diese Richtung orientiert ist, malträtiert. Geht für mich gar nicht und spräche, wenn es wirklich passierte, für einen gefährlichen Mann, den man am besten schnell weit hinter sich lässt.
Also alles in allem: Von der psychologischen Warte aus gesehen quietscht die Geschichte arg und bekommt von mir die Bewertung: anregend, ansonsten eher schwach.
Ich mag lieber Geschichten, die sich komplett auf BDSM-Terrain, mit ebensolchen Regeln bewegen, oder aber Geschichten, wo aus dem Kontext hervorgeht, dass es sich dabei um eine ganz andere Beziehungsform dreht. Wenn dann uneinvernehmliche Gewalt eine Rolle spielt, möchte ich (wenigstens andeutungsweise) gerne erfahren, wie es dazu kommt und wo die seelischen Verletzungen der Protagonisten liegen. Eine Mischform aus beiden Varianten hat vielleicht im ersten Moment eine anmachende Wirkung auf mich, dann bin ich aber irritiert, weil es einfach nicht "passt" und im "Abgang" hat eine solche Geschichte für mich einen faden Nachgeschmack.
Ich kann ihre Beweggründe verstehen, sie will ohne "Altlasten", mit reinem Gewissen gehen, sie scheint ihre Buße angenommen zu haben und geht, nein fliegt mit guten Gewissen. Was aber offen bleibt, ist die Frage, was vorgefallen war, das es diese harte, fast schon brutale Strafe rechtfertigte. Ich mochte aber ihren Mut, sich ihm zu stellen und alles anzunehmen. Deine Art zu schreiben und mich mit Deinen Worten in diesem Erlebnis zu fesseln gefiel mir sehr gut.
31.12.2024 um 10:59 Uhr
Tolle Geschichte.
Inhaltlich super auch wenn ich Meister Y recht geben muss, denn auch mir fehlt es zu erfahren warum sie sich entschuldigt und warum er sie bestraft.
Es ist nur eine kleinigkeit und dennoch finde ich die Geschichte inhaltlich super und aufregend geschrieben
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