Den Text habe ich heute entdeckt. Etwas älter, etwas angestaubt, aber durchaus zum Nachdenken verleitend.
Es ist ein Brief, keine Geschichte. Die Situation, in der dieser Brief übergeben wird, die Beziehung, in die er trifft, das was folgt, bleiben unbeschrieben, genauso der Absender, als auch der Empfänger.
Sprachlich ist das ohne Stolperfallen, lesbar, ohne literarischen Anspruch - Gebrauchsliteratur.
Was mich zum Nachdenken bringt, sind die Unstimmigkeiten im Text, verbunden mit der Frage, warum schreibt der Autor das und was will er damit sagen. Das ganze Geschenk klingt wie eine anstrengende Aufgabe, als ob hinterher Dankbarkeit gefordert wird. Für Unterwerfung kommt das ganze zu dominant daher.
Die einzige in sich schlüssige Deutung, die sich für mich ergibt, ist dass ein dominanter Mann, ohne erste Erfahrungen, sich eine unerfahrene Geliebte erträumt, die ihm diesen Brief schreibt. Und er nun immer und immer wieder träumt, was er tun muss, damit, aus diesem einmaligen eher zögerlichen Geschenk, dessen Größe dermaßen betont wird, echte Unterwerfung wird. Ob Realität oder nur Kopfkino ist unerheblich.
Mit der Einbettung dieses Briefes in eine Geschichte von einem Paar, dass sich dadurh besser zusammenfindet oder danach getrennte Wege geht, hätte mir der Text besser gefallen.