Noch ohne Titel
Eine BDSM-Geschichte von high time
Ich habe keine Ahnung, wohin diese Geschichte mich führen wird. Obwohl ich das Ende erlebt habe und auch das, was danach kam. Den Kaffeesatz kann man sich ja erst anschauen, nachdem man die dunkle Brühe geschlürft hat. Bitter, süß, schwarz oder hell. Egal! Erst danach sieht man, was übrigbleibt.
„In liebevoller Erinnerung“ hatte ich ihr geschrieben. Aber das war, bevor sie gekommen war.
Vielleicht führt mich die Geschichte in eine leise Traurigkeit, vielleicht in einen lauten Zorn auf sie oder auf mich selbst, vielleicht auch in eine stumme Gleichgültigkeit. Vielleicht wird ein Annehmen daraus oder ein Aufräumen. Wer weiß? Vielleicht bleibt sogar etwas Gutes.
Der Titel der Geschichte könnte „Matschbirne“ lauten. Oder „Kopf und Bauch“. Oder auch „Für Lisa“. Sie ist ja schließlich die Hauptfigur. Sie und meine bescheuerte Matschbirne, die unaufhörlich redet und beständig meinen Bauch und tiefere Regionen übertönt.
Das mit dem Titel kläre ich am Ende.
Ich hatte ihr mal zum Spaß gesagt, wenn bei einer Entscheidung Kopf, Bauch und Schwanz oder Muschi mitreden, könnte niemals ein Patt entstehen. Es kann nur 3:0 oder 2:1 enden.
Was für ein Irrtum! Mein dummer Kopf hat drei Stimmen.
Das Ende hätte sie sich und mir ersparen können.
Ich wollte ein letztes Treffen. Kaffee und Kuchen bei mir. Den schriftlichen Abschied hatten wir hinter uns. Aber ich wollte nochmal Nähe, Herzlichkeit, vielleicht eine kleine gemeinsame Trauer um das, was hätte sein können, aber nicht geworden ist. Eine Schnapsidee, aber hinterher ist man immer klüger. Sie hatte sofort zugesagt.
„Ja, ich finde auch, dass wir noch keinen richtigen Abschied hatten. Ich musste nicht lange nachdenken darüber, ob ich komme, bin froh, dass du mich gefragt hast. Ich freue mich.“
Dabei hatte ich ihr geschrieben: „Sag Nein, wenn es für dich nicht mehr passt. Wenn du schon zu weit weg bist. Sag Nein, wenn du fürchtest, ich wollte dich nochmal gewinnen. Sag Nein, wenn du neu fündig geworden und eigentlich mit deinen Gedanken und Gefühlen ganz woanders bist.“
Ich hatte ihr alle Nein-Brücken gebaut, die mir eingefallen waren.
Alle trafen sie zu. Alle! Sie kam trotzdem. Ich weiß bis heute nicht warum.
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