Zimmer 561
Eine BDSM-Geschichte von Zoe Stern
Ein letztes Mal überprüfe ich das Sideboard auf Flecken oder Staub, dann schließe ich das Fenster und ziehe die transparenten Vorhänge zu. Das nervige Geräusch der hupenden Autos vom mittleren Ring verstummt endlich. Mit den Fingern massiere ich meinen verspannten Nacken.
Ich ziehe den Stecker aus der Steckdose und lasse das Kabel im Staubsauger mit einem Rutsch verschwinden. Als ich mich aufrichte, merke ich, dass mein unterer Rücken schmerzt.
Ich hole das Handy aus der Hosentasche und schaue auf die Uhrzeit. Meine Pause beginnt in zehn Minuten und ich bin jetzt schon mit Zimmer 561 fertig.
Ein kurzes elektrisches Piepsen, die Tür öffnet sich und im Augenwinkel sehe ich Herrn Mathisen in Jeans und grauem Poloshirt eintreten. Mein Herz rumpelt gegen die Brust.
„Oh. Ich hoffe, ich störe nicht. Darf ich?“, fragt er mit seinem stark skandinavischen Akzent.
„Sehr gerne. Ich bin gerade fertig geworden. Brauchen Sie noch etwas?“, antworte ich und muss mich zugleich räuspern. Mein Mund ist trocken und die Stimme versagt mir.
Er tritt ungewöhnlich nah an mich heran.„Ich hätte gerne etwas zu trinken. Du auch, nicht wahr?“
Ich nicke stumm. Er duzt mich, das hat er bis jetzt nie getan.
Seine Augen sind strahlend blau, die Haare schwarz und leicht ergraut. Er müsste um die fünfzig sein. Immer wieder bleiben meine Augen an seinem markanten Kinn hängen. Sexappeal hat er, denn sein Gesichtsausdruck verrät mir, dass da etwas mehr ist. Ich kann nicht beschreiben, was es ist, aber er ist anders. Die Männer, die ich sonst kenne, sind berechenbarer, denke ich manchmal, wenn ich Herrn Mathisen sehe. Er strahlt etwas Mächtiges aus und das lässt mich tief erschaudern. Gleichzeitig bewundere ich ihn.
Viele Male hat er in unserem Hotel übernachtet. Immer wieder sind wir uns auf dem Flur begegnet. Eines Tages verlangte er nach frischen Handtüchern. Sein Blick haftete auf meiner Halskette. Eine einfache silberne Kette mit einem Ring.
Du möchtest diese BDSM-Geschichte weiterlesen?