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Ihr Lächeln

Eine BDSM-Geschichte von high time.

Hausnummer 7, 9, 11. Er blieb stehen, fand ihren Namen, läutete, schob nach dem Summen die Tür auf.

Sie stand in der Diele. Lächelte. Er hatte es noch nicht oft gesehen, dieses Lächeln. Aber oft genug, um nicht genug davon haben zu können.

Niemand sonst lächelt so, dachte er. Gleichermaßen schüchtern und offen. Bei anderen vielleicht ein Gegensatz, nicht bei ihr.

Alle Fältchen um ihre Mundwinkel und Augen lächelten mit. Sie trat einen Schritt zurück, ließ ihn eintreten. Er umarmte sie. So zerbrechlich fühlte sie sich an seiner Brust an. Sie lehnte sich an ihn, ließ die Stirn an seine Schulter sinken.

Dann löste sie sich, zog ihn durch die Diele in die Küche. Es roch nach frischem Kaffee. Sie fuhr fort mit den Verrichtungen, bei denen sie sein Läuten unterbrochen hatte. Stellte Milch in einer Kanne auf den Tisch.

Er sah sich um. Betrachtete die Einrichtung, alles schaute er an. Aus allem schloss er auf sie. Sah Sorgfalt, Bescheidenheit, Echtheit, das Fehlen jeder Angeberei. Kein Trend, keine Mode, kein Design. Nur sie.

Er mochte es nicht, wenn in Wohnungen zu viel Aufbewahrtes herumstand. Zeugen längst überholter Lebenszeiten. Er mochte es nicht, wenn Menschen sich nicht trennen konnten, aus jeder Zeit Dinge in die nächste trugen, Erinnerungen, als ob man für das Schöne im Erlebten Eselsbrücken bräuchte.

Sie schenkte Kaffee ein, er packte zwei Hörnchen aus. Sie setzten sich gegenüber.

Sie redeten und lachten, manchmal vergaß er zuzuhören, seine Aufmerksamkeit verlief sich in ihrem Lachen. Er bröselte mit seinem Hörnchen.

Dann stand sie auf, verließ die Küche, kam zurück. Auch er hatte sich erhoben, erwartete sie stehend.

Sanft drückte er sie an die Wand. Küsste sie. Seine Hände hielten ihren Kopf, lagen an ihren Wangen, streichelten ihren Hals, ihre Ohren. Ihre Augen lachten weiter, während ihr Mund zurückküsste. So verspielt ihre Zungenspitze, so neugierig.

Sie trug ein eng anliegendes schwarzes Kleid. Schlicht. Etwa bis zu ihren Knien reichend. Ihre Brustwarzen zeichneten sich unter dem Stoff ab.

*

„Ich möchte, dass du mir nicht in Jeans und Pulli öffnest.“

„Was soll ich denn für dich tragen?“, hatte sie gefragt.

„Rate, wie ich dich sehen will!“

„Einen kurzen Rock? Leder? Nichts darunter?“ Sie hatte ihr Lächeln gelächelt.

Er hatte den Kopf geschüttelt.

„Nein!“

„Nachthemd?“

„Egal was“, hatte er geantwortet. „Aber nur ein Stück!“

„Nur ein einziges Stück?“

Er hatte gelacht. „Es darf auch ein Mantel sein. Und Wollsocken sind erlaubt, wenn der Boden kalt ist. Zusätzlich.“

„Ich weiß schon, was ich anziehe.“ Hier hatte sie ihr Lachen gelacht, ihr fröhliches Mädchenlachen, und er hatte gesehen, wie schelmisch diese Augen zwinkern konnten.

*

Es war dieses Kleid geworden, das eng an ihr lag, ihren schmalen langgliedrigen Körper zeichnete und ihn sehen ließ, dass ihre Brustwarzen groß und erregt waren.

Langsam ergriff er ihre Handgelenke. Breitete ihre Arme aus, presste sie an die Wand.

Etwas von ihrem Lächeln war noch da, ein Rest, eine Erinnerung an die Fröhlichkeit, die jetzt unter seinem fordernden Blick verflog. Wieder küsste er sie. Sie küsste nicht mehr zurück. Öffnete ihren Mund für ihn.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

The Sin

Gelöscht.

07.11.2022 um 01:18 Uhr

So sollte es sein.

Hast mich gepackt und eingesponnen in die Geschichte. 

Danke

Tony Baigu

Gelöscht.

23.07.2022 um 19:15 Uhr

Im Wesentlichen würde ich Devana zustimmen. Der Tenor ist bei manchen ähnlich. Trotzdem scheint mir eine Kleinigkeit zu fehlen. Warum? Vielleicht ist es genau das, was in den beiden Fragen im Anschluss steckt? Die "Geschichte"? Werde mal intensiver darüber nachdenken. Versprochen.

29.05.2022 um 00:11 Uhr

Tolle Geschichte Freu mich auf Deine nächste .

28.05.2022 um 21:20 Uhr

Gefällt mir gut

Zoe Stern

Autorin.

14.03.2022 um 01:06 Uhr

Mit wenigen Worten finde ich mich gedanklich selbst in der Wohnung.

Die Erotik zwischen den Beiden erzählt viel und lässt doch Raum für eigene Fantasie.

Sophie Amalia

Autorin.

28.02.2022 um 19:46 Uhr

Da glaubt man auf dem ersten Blick eine nette kleine Geschichte einer Session vor sich zu haben, mit Kaffeetrinken zu Beginn und Sex als Abschluss und dennoch lag für mich der Fokus eher auf dem was zwischen den Zeilen steht. Viele Emotionen konnte ich wahrnehmen. Danke für die Geschichte.

poet

Autor.

25.02.2022 um 21:27 Uhr

Ich ziehe meinen fiktiven Hut vor dieser Sprache: Präzise, nicht ausschweifend, auf den Punkt. Du gehst damit weit über reine Beschreibung hinaus und lässt Mitfühlen entstehen. Gut, auch mir ist wie anderen hier die Handlung etwas zu dürftig, aber deine Sprache hat mich fasziniert, sie zaubert zwischen die Zeilen mehr, als andere mit vielen Worten schaffen. Ich hoffe, mehr von dir zu lesen in der Zukunft!

Devana

Autorin. Korrektorin. Teammitglied.

23.02.2022 um 20:39 Uhr

Mir gefällt diese kleine Geschichte ausgesprochen gut.

 

Oberflächlich betrachtet geschieht nicht viel: Er kommt zu ihr, sie trinken Kaffee, etwas Popohaue, er nimmt sie, fertig. Eigentlich eine Handlung zu der ich sagen würde: Nichts für die Schattenzeilen. Wichsgeschichten veröffentlichen wir nicht.

 

Aber du verstehst es, diese geringe Handlung in ganz feine und tiefsinnige Worte zu packen. Die Handlung wird zur Nebensache, dafür entsteht ein großartiges Bild aus Emotionen und Atmosphäre. Da verzeihe ich sogar (beinahe) die Wörter "ficken" und "hartes Glied".

 

Ich hoffe, du bleibst uns erhalten und schreibst noch weitere Texte. Gerne auch länger und von der Handlung raffinierter.

 

Devana

Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

22.02.2022 um 11:01 Uhr

Es ist schwierig, eine Geschichte zu kommentieren, die man lektorierend bereits auf links gedreht hat. Deswegen mache ich das eher selten, heute aber schon, was vor allem daran liegt, dass in diesem eher kurzen Text so vieles steckt.

 

Der zartharte Anfang von etwas Neuem, an dem wir lesend teilhaben dürfen. Neu auch, dass der Dom das Hörnchen am Küchentisch zerbröselt, zumindest dass so eine Kleinigkeit beschrieben wird, die in aller Regel verschwiegen oder eher mit einer nervösen Sub assoziiert würde. Auch sein Eindruck von ihrer Wohnung. Kurz war ich versucht zu fragen, welche Rolle das spielt. Dabei sagt es viel mehr über sie und ihn aus als Haarfarbe und Figur. Man ahnt, dass es bei den beiden um mehr gehen wird als nur um eine besondere körperliche Nähe.

Sexy wird es außerdem.

Mindestens ebenso wichtig für mich: die Sprache. Schnörkellos bis hin zum Ein- und Zwei-Wort-Satz. Letztere müssen sitzen und das tun sie hier. Sprachliches Highlight für mich sind die  gegenständlichen Erinnerungen als Eselsbrücken, obwohl ich das anders sehe als der Er (und/oder der Autor?).

 

Jedenfalls: Während er sich in ihr Lächeln verliebt hat, habe ich mich in Ihr Lächeln verliebt.

 

Herzlich Willkommen im Kreis der Autoren high time

Wölfin

22.02.2022 um 00:47 Uhr

Hut ab! Eine Geschichte, die sich vor vielen Jahren sehr, sehr ähnlich bei mir ereignet hat!

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.