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Drachenhöhle

Eine Fantasy-Geschichte von Sizilia Luber.

Torik saß mit einem Teller Eintopf vor einem fröhlich prasselnden Feuer in seiner Hütte. Die Wärme legte sich wie eine Decke über seine kalten Gliedmaßen, das Essen rann wie flüssige Hitze durch seine Adern, bis jede Erinnerung an Schnee und Eis verblasste. Erschöpft von den Anstrengungen des Tages schlief er ein und wurde von einem Klopfen aufgeweckt. Die Holzscheite waren zu glühenden Kohlen zusammengefallen und das Essen auf seinem Teller kalt geworden.

Das Klopfen wiederholte sich. Torik stellte die Schale auf den Tisch, schälte sich aus der Decke und erhob sich schwerfällig.

Ein drittes Mal klopfte es, diesmal klang es ungeduldig und fordernd.

»Ja, ja«, murmelte er, beschleunigte seinen Schritt jedoch nicht. Es war Nacht und Menschen, die des Nachts an fremde Türen klopfen, bedeuteten Ärger. Er nahm ein Messer zur Hand und hielt es so, dass er bei Bedarf schnell würde zustechen können.

»Wer da?«, rief er. Dunkel hallte seine Stimme in dem karg eingerichteten Raum wider.

»Magnus«, antwortete eine Stimme, die er überall erkannt hätte. Die Hoffnung, sie noch einmal zu hören, hatte er allerdings schon lange aufgegeben.

Torik riss die Tür auf und vergaß alle Vorsichtsmaßnahmen. Magnus, sein Waffenbruder, grinste ihn verschmitzt an. Er war schmutzig, sein Haar lang und verfilzt, aber seine blauen Augen strahlten.

Wahrlich, wie in alter Zeit.

»Magnus!«, rief er und zog ihn in die Hütte. »Ich dachte, du seist gestorben!«

Magnus lachte ein heiseres Lachen, bar jeglicher Freude. »Das wäre ich auch um ein Haar.«

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Queeny

Förderer.

27.03.2022 um 21:22 Uhr

Die Geschichte war schon im Adventskalender!

Und wenn sie nicht gestorben sind...!

Dankeschön Sie hat mir sehr gut gefallen, hatte etwas von die "Schöne und das Biest".

Queeny

Gelöscht.

27.03.2022 um 21:16 Uhr

Mal eine "märchenhafte" Betrachtungsweise des Themas , die mir sehr gefallen hat. Bin auf das nächste Märchen gespannt.

Gelöscht.

27.03.2022 um 20:32 Uhr

Bei FSK10 Geschichten sollte unbedingt auf Gewaltdarstellungen verzichtet werden. Ansonsten ist es eine

nette geradlinige Geschichte von Freundschaft, Treue, Gewalt und ein ganz klein wenig Sex. Danke dafür, ich habe geschmunzelt.

Ranja

Gelöscht.

26.01.2022 um 20:31 Uhr

Das ist ein tolles Märchen und die Handlung ist so schön unvorhersehbar. Danke, dass ich es lesen durfte

Robert S

Autor.

26.01.2022 um 17:05 Uhr

Abenteuerliches Märchen und von der sexuellen Ausrichtung so gar nicht an die märchenmäßigen Maßstäbe gehalten. Schöne Fantasy.

25.01.2022 um 21:58 Uhr

Für mich ist es eine richtig gemütliche und unterhaltende Geschichte. Ich mochte die Länge nge und das Tempo, fand das Thema interessant und mein homophober Anteil durfte auch kurz einmal zucken und zeigen das er existiert.

Meister Y

Autor. Förderer.

08.01.2022 um 09:33 Uhr

Liebe Sizilia Luber guten Morgen.

Wenn es draußen Frau Holle gut mit uns meint, ist zum Frühstück Zeit, gute Geschichten zu lesen. Märchenhafte, die schon im Adventskalender versteckt waren, so wie diese. Diese, die uns zeigt, wie stark Liebe sein kann. Liebe zwischen Menschen aber eben auch die zwischen Fabelwesen und Freya, die es zu beschützen gilt.

 

»Wir tun es, weil es uns gefällt...«

Besser kann man Innigkeit, mit oder ohne Fesseln wohl kaum beschreiben. Danke für diesen wunderschönen Start ins Wochenende.

Maren

Autorin.

02.01.2022 um 15:49 Uhr

Ein schönes Märchen über die Gefahr der Verwechslung vom BDSM mit Gewalt. Märchen sind zeitlos wie dieses Thema. Gute Umsetzung eines scheinbar schwierigen, aber ganz einfachen Themas.

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.