Flügelschäden
Eine BDSM-Geschichte von Nachtasou.
Wenn ich als Kind die Dachbodentreppe hinauf schlich, wurde es nicht nur kalt und zugig. Es begann, nach Ruß aus dem Kamin zu riechen, der am Dachfirst die Dachziegeln durchbrach. Das gemauerte Geviert musste wohl in einer Höhe enden, auf die mir der Blick auf ewig verwehrt bleiben würde. Denn wenn ich unser Haus von der Straße aus betrachtete, wirkte es klein und niedrig, und konnte nicht dasselbe sein, in dessen Innereien ich mich verlaufen konnte. Am eindrücklichsten ist mir das Giebelfenster in Erinnerung mit der staubgrauen Gardine, die zerbröselte, wenn ich sie anfasste, und die nach Oma roch.
Auf dem Fensterbrett lagen im Winter tote Fliegen. Dutzende, dicke Fliegen, deren Schwärze die abblätternde Farbe in der Laibung geradezu sauber wie Schnee erscheinen ließ. Bis ich mit dem Finger darüber strich und mich vom Gegenteil überzeugte.
Manchmal, ganz selten, einmal flatterte ein Schmetterling vor dem Glas und versuchte, nach draußen zu gelangen. Was sollte ich tun, wusste ich doch, dass ich ihn nicht anfassen durfte, denn davon würde die Farbe seiner Flügel abgestreift und er würde nicht mehr fliegen können. Ich schaute ihm in seinem immerwährenden Bemühen zu, als wollte er es nicht glauben, dass es schon kurz vor Weihnachten war und er einfach zu spät oder zu früh zum Leben erwacht war. Ich mochte ihn nicht verenden sehen und schlich mich wieder zurück in die Welt, die in Ordnung und in Adventstimmung war.
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