Tante Cat
Eine BDSM-Geschichte von Nachtasou.
Der blonde Ruben ist gerade 18 Jahre alt und steht kurz vor dem Schulabschluss. Seine Eltern planen eine längere, kinderlose Urlaubsreise. Ruben und seine kleine Schwester Rita bedürfen der Aufsicht. Nur gut, dass Tante Catalina aus Chile sowieso zu einem Aufenthalt beruflicher Art nach Deutschland anreist.
Catalina ist Vaters kleine Schwester, ein spätes Adoptivkind. Sie hat das Elternhaus schon früh wieder verlassen gehabt, und es hat sie wieder nach Südamerika verschlagen.
Ruben ist von der Sitting-Idee seiner Eltern nicht begeistert. Doch ihn erwarten spannende Tage und ein Frühlingserwachen.
Ruben ist Stubenhocker, etwas scheu und sein bester Freund heißt Sven, mit dem er häufig in einem Clan im Multiplayer-Modus unterwegs ist. Ruben pflegt ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, bis auf den Umstand, dass sie seinen Schulabschluss erzwingen wollen.
Seine Schwester Rita ist noch klein, fleißig, hat viele Freundinnen, ist pferdenarrisch und hat alles, was Ruben nicht ist. Rita wird während der sturmfreien Zeit öfter in der Familie ihrer Freundin sein, die auf einem Hof mit Pferden in der Nähe lebt.
Ferien stehen an. Von wegen!
»Und, was läuft?«
Ruben trägt sein Headset und sitzt liegend in seinem Gaming-Stuhl, in dessen Rückenlehne Lautsprecher eingelassen sind, die gerade auf stumm geschaltet sind. Seine Plaudereien mit den Kumpels möchte Ruben nicht zum Familiengespräch werden lassen. Insbesondere Rita schnappt manchmal etwas auf und trägt es taufrisch zu den Eltern. Seine Diskretion ist unberechtigt. Niemand würde die schnell hingeworfenen Codes verstehen, der nicht zum Clan gehört. Die Jungs sind Kombattanten. Und ob Mädchen überhaupt eine Rolle darin spielen, ist unbekannt. Alle Gamer tragen martialische Nicks. Sie leben stundenweise in einer Welt auf den Bildschirmen, in der sie ähnlich Mad Max ihre Fahrzeuge aufrüsten, um in einer trockenen Welt Ressourcen zu ergattern, damit sie überleben können.
Ums Überleben geht es auch in den Prüfungsvorbereitungen, die mindestens genauso trocken sind wie die Savannen, die Ruben abends und des Nachts durchfährt, während seine Eltern davon ausgehen, dass er lernt. Nein, tatsächlich wissen sie, wie leicht Ruben abschweift. Aber sie können ihm ja nicht den Stecker ziehen. Hauptsache, er kommt durch. Aber allein lassen geht nicht, und deswegen haben sie Catalina gebeten, für die kritischen zwei Wochen einzuziehen. Sie ist auf Recherche in Deutschland, schreibt an einem Artikel, und will ihren großen Bruder sowieso mal wieder besuchen. Das letzte Mal ist lang her und war zu Ritas Taufe. Auch zu Rubens Taufe reiste sie an. Ruben erlebt seinen Vater überhaupt nur fürsorglich, wenn seine kleine Schwester Catalina anreist. Er überschlägt sich dann. Rubens Mutter ist in diesem Fall eifersüchtig, weil Catalina alles von ihm bekommt, was sie sich von ihrem Gatten ansonsten wünscht: Essen gehen, Pünktlichkeit, Zuvorkommenheit, Freundlichkeit, Frühstück.
Der kleinen Rita ist das alles egal. Sie ist Pferdenärrin und mit einer Stefanie in Fußweite befreundet, die Ruben nur in Reiterhosen kennt. Dort nächtigt seine kleine Schwester auch häufiger. Die beiden Mädels stehen zum Striegeln zu einer Zeit auf, in der Ruben gerade mal seine erste Schlafphase absolviert hat. Rita ist der Eltern Augenstern. Und Ruben ist froh darum, dass seine kleine Schwester wenigstens all die Eigenschaften hochhält, an denen es ihm mangelt. Wie könnte er auf ein kleines Mädchen neidisch sein. Mädchen in ihrem Alter existieren für ihn nicht, man mag sie, wie man Haustiere mag, und ihre Existenz wird überhaupt erst spürbar, wenn sie nicht anwesend sind, zum Beispiel auf Klassenfahrt.
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