Die beiden Menschen, die sich gegenseitig mit trägen Liebkosungen aus dem Halbschlaf ins Erwachen trieben, kannten sich erst seit dem gestrigen Abend. Ihr Aufeinandertreffen hatte ungewöhnliche Folgen. Schließlich ging es um nicht mehr und nicht weniger als 168 Stunden.
Info: Veröffentlicht am 01.10.2016 in der Rubrik BDSM.
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Bild: Schattenzeilen, Dall-E
Als die Sonne über die Dächer stieg, filterte ihr Licht durch die schleierartigen Vorhänge einer Wohnung und hätte ihre Bewohner sicherlich geweckt, wenn diese nicht bereits wach gewesen wären. Ein Umstand, der jedoch nichts mit etwaigen Terminen zu tun hatte, sondern allein in der Tatsache begründet lag, dass dies ein ungewöhnlicher Morgen war.
Denn die beiden Menschen, die sich gegenseitig mit trägen Liebkosungen aus dem Halbschlaf ins Erwachen trieben, kannten sich erst seit dem gestrigen Abend. Gut, das war nicht ganz korrekt, sie hatten sich schon zuvor gesehen, aus Besuchen in einem Club, der ihre gemeinsame Leidenschaft ansprach. Aber erst durch eine hinterhältige Manipulation des Besitzers waren die Beiden aufeinandergetroffen, mit ungewöhnlichen Folgen.
Ein neu erwachtes Gefühl der Vollständigkeit erfüllte Jack, als er sich schließlich aus dem Bett erhob und zur morgendlichen Visite im Badezimmer antrat. Doch erst, nachdem er unter ihrem aufmerksamen Blick die Prothese angelegt hatte, die ihm den linken Unterschenkel sowie Fuß ersetzte. Mit Ende Dreißig war er immer noch gut in Form, mit rabenschwarzem Haar und meergrünen Augen. Zumal die Blockade, die einen Teil seines Selbst nach dem Unfall verschloss, aufgebrochen worden war. Es würde noch Zeit brauchen, bis alles wieder vollkommen im Gleichgewicht war, doch es war ein Anfang. Und den hatte er niemand anderem zu verdanken als der hübschen Frau, die mit ihm aufgewacht war.
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Da sind zwei Menschen, die das Leben schon etwas gebeutelt hat und die sich mutig auf den Weg begeben, um vergangene Schatten zu besiegen. Sie zasten sich langsam und mit Bedacht aneinander heran.
Die Geschichte eird einfühlsam und sehr anschaulich erzählt, ich hötte auch daneben sitzen können.
Ich finde, dieser Text ist eine sehr gute Einführung in die Gefühlswelt eines beginnenden Dom-sub-Verhältnisses. Und noch mehr als das: Man könnte ihn auch jemandem zu lesen geben, dem diese Welt noch unerschlossen ist und der einfach eine Wissenslücke schließen möchte.
Darüber hinaus kribbelt's auch ganz schön erotisch, ohne dass es irgendwelcher expliziter Beschreibungen bedürfte.
Eine schöne runde und sinnliche Geschichte, das Ende greift auf den Anfang zu, sehr gut. Die Spieler sind unterschiedlich und doch gleich, das gefällt mir sehr.
Toll beschriebene Stimmung wie üblich bei dir, danke.
Erst einmal bedanke ich mich für die sehr umfangreichen Kommentare zu meiner Geschichte.
@Doro: Ja das mit der Gefühlswelt versuche ich etwas besser darzustellen, ist allerdings nicht immer so leicht.
@Delna: Doppelt gemoppelt vielleicht, aber ich gebe zu ich bin kein Fan dieser schlichten Ergänzungen ala "er sagte/sie sagte". Vor allem wenn das dann zwanzig Mal steht.
In jedem Fall danke ich noch mal für die Kritik und freue mich darüber.
Schließlich möchte ich meine Leser nicht enttäuschen und weiterhin dafür sorgen, dass die Vorteile meiner gefühlvollen Texte überwiegen
diese Gespräche, in denen der Rahmen für die gemeinsame Zukunft abgesteckt wird, sind nicht meine Welt. Aber du hast das in so schöne, oftmals melodisch klingende Sätze hinein beschrieben, dass ich deinen Text gerne und mit Genuss gelesen habe. Danke dafür!
Kleine Abzüge in der künstlerischen Note muss ich in der Nutzung der wörtlichen Rede vergeben. Ich mag es nicht, wenn mir nach - oder vor den Anführungszeichen - noch mal erklärt wird, was Sache ist, also z.B.
„Und auch verlassen, nehme ich an?“, fügte er hinzu, ...
Warum "fügte er hinzu"? Aus dem Text heraus wird klar, dass das dort Gesagte eine Hinzufügung ist, es nun auch noch in Worten zu sagen, ist doppelgemoppelt und also unnötig. Ich weiß, die Bestseller sind voll solcher Konstruktionen, aber das heißt ja nicht, dass man so etwas auch machen muss. Texte, die das - ja, ich weiß, oftmals überstrapzierte - "show, don't tell" nicht beherzigen, haben für mich schnell etwas von einem Holzhammer. Immer feste druff, damit es auch jeder versteht.
Aber wie oben geschrieben, mit deinen wundervoll feinfühlig gedrechselten Sätzen machst du das locker wieder wett. Sehr gut!
15.09.2017 um 00:29 Uhr
Ich habe soeben festgestellt, dass diese Geschichte eine Fortsetzung ist. Das finde ich ganz großartig, denn ich habe sie mir gewünscht!
Komtmt da noch mehr?
Ich mag einfach Deine Art, zu schreiben.Als Sub muss man keine Angst haben, sondern kann sich quasi fallen lassen. Das ist gut, zu wissen!
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