Sanft fährt der Bus, beinahe geräuschlos, Zeit um Zeit, Strecke um Strecke. Alle paar Kilometer stehen Schilder aus Blech am Rand der Straße, auf denen Zahlen die gefahrene Strecke anzeigen. Neben der Straße wiederholt sich seit Stunden die Gegend. Mannshohes Gestrüpp, kleine Bäume, Termitenhügel, hin und wieder ein Weg, der irgendwo in der Weite am Horizont versinkt.
Zufrieden sitze ich im fast leeren Bus. Hier hinten ist niemand, nur vorn sitzen verstreut ein paar Passagiere, Menschen auf ihrer Zeitschiene, auf dem Weg von Ort zu Ort. Reisen ähnelt dem Schreiben. Ruhe ist wichtig, die Entfernung von den Einschränkungen der alltäglichen Welt. Hier im Bus darf ich gelassen in den Polstern hängen, es gibt nichts abzuarbeiten, hier sind keine Jobs zu machen, ich muss keine Verpflichtungen erfüllen, keine drängenden Lasten abtragen, keine Aufträge erledigen, keine Mails beantworten, keine Termine konstruktiv durchkommunizieren.
Die Leute vorn im Bus dämmern vor sich hin, Statisten meiner Reise. Es ist auch völlig unnötig, dass hier jemand redet, sich darstellt oder gar versucht geistvoll zu sein. Es gibt keine Interaktion, auch nicht mit dir da, du freches Ding, drei Reihen vor mir auf der anderen Seite des Ganges. Ich empfinde es schon als anregend, wie du so dasitzt mit den übereinander geschlagenen Beinen.
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Dein Text hat mir einen einsamen Sonntagvormittag versüßt. Danke dafür.
Der Text liest sich gut, ist schön durchgearbeitet. Die Personen werden plastisch. Der Leser wird in die Fantasie hineingezogen und erlebt eine schöne Busreise - auch wenn absehbar ist, das es sich um einen Tagtraum handelt.
Ich habe schon oft bedauert, dass es für meinen Arbeitsweg keine sinnvolle Busverbindung gibt.
Es gleitet so sanft dahin wie der Bus und unmerklich steigert sich Spannung, bewegt sich in Wellen wie das Auf und Ab der Erregung, entsteht ein Bild. Kleine Pausen zum Genießen. Bin ich als Leser mittendrin und kenne die Geschichte der Frau.
Danke für das Kunstwerk
hanne
Gelöscht.
17.08.2018 um 02:57 Uhr
Schöner Tagtraum mit dem halt üblichen Schluss bei Träumen
Ein toll erzählter Abriß von Dominanz, wie man ihn wohl kaum besser machen kann. Wäre nicht das Ende so wie es ist, wäre das Ganze nicht ein Tagtraum, der es in sich hat, hätte man wohl die staunenden oder auch angewiderten Blicke der anderen Fahrgäste vor Augen gehabt.
Mit Spannung gelesen, immer den Gedanken, er kann doch nicht wirklich und er machte immer weiter, zauberte sein eigenes Bild, das ich durch Deine Worte auch sehen konnte. Saustark geschrieben und am Ende konnte ich nur sagen Volltreffer!
Danke für diese spannende Gedankenreise!
Gelöscht.
11.02.2013 um 00:28 Uhr
Die Beschreibung läßt Raum für Fantsie, nur von dem Erlebnis von Frau ist nichts beschrieben, wie Sie dies empfindet. Die Beschreibung über das Aufsetzen der Sauger auf die Nippel und die Wirkung fehlt mir etwas, kann Du da nicht mehr beschreiben? Der Traum war leider sehr kurz.
Gelöscht.
31.12.2012 um 01:08 Uhr
Ach ja, die Freiheit der Tagträumerei ... und wachen wir auf, fesselt sie uns mit festem Zug ... ich denke, wir alle träumen gerne und diese Geschichte erinnert uns daran, unsere eigenen Träume zu würdigen.