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Ertüchtigung

Sie hat mir ihre Wahrheiten direkt ins Gesicht gesagt. Ich sei ein unnützer Mensch. Eine Besserung meines Körpers und Geistes müsse von einer konsequenten Person unterstützt werden. Sie sagte, dass sie mich zu einem persönlichen Betreuer schickt.

Eine BDSM-Geschichte von Söldner.

Urheberrecht: Eine Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung darf nur nach Zustimmung durch Söldner erfolgen! Mehr dazu ...

Bild: Midjourney

 

Was denn nun, soll ich erzählen oder nicht? Ja, du hast ja Recht, wir haben uns seit über vier Monaten nicht gesehen. Was sagst du? Ich sehe ganz gut aus? Klar, passendes Hemd, Jeans, glatte Rasur, alle Klamotten zwei Nummern enger, Muskeln, wo früher Fett war. Wie bitte? Sogar meine Kinnpartie ist kantiger? Na ja, vielleicht habe ich ja später etwas davon, wenn wir beide heute Abend noch ein wenig durch die Clubs ziehen. Pass auf, du entspannst dich jetzt, trinkst deinen Kaffee und ich berichte dir kurz, wie die Sache ablief.

Du erinnerst dich an den Tag, als ich mich bei dir abgemeldet habe? Richtig, das ist jetzt gute vier Monate her, ich habe mich vor meinem Einstieg in diese Sache bei verschiedenen Leuten abgemeldet, auch bei meinen Kumpels, ja, natürlich zuerst bei dir. Die Notlüge mit der Selbstfindung in Indien wirst du mir verzeihen. Es war auch nur halb gelogen, eine Selbstfindung war es für mich letztendlich doch und zwar in einer Form, die ich mir nie vorstellen konnte.

 

Hallo, bringen sie für den Herrn hier bitte noch einen Kaffee.

 

Ich bin ganz offen, wir sind schließlich seit vielen Jahren Freunde, aber auf was ich mich tatsächlich eingelassen habe, konnte ich dir vorher nicht erzählen. Ich wusste es einerseits selbst nicht und hätte andererseits auch nie gedacht, dass ich mich mal in so einer Art behandeln lasse. Gut, der Reihe nach.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

01.03.2018 um 12:09 Uhr

'radikal' ist der erste Begriff, der mir zu der Geschichte einfällt.

Als zweites das Thema Grenzen verschieben bzw. überschreiten und dabei die Vermengung von Behandlung und Sport in denen sich Grenzen finden lassen und auch das Spiel.

Gewöhnungsbedürftig ist für mich die nüchterne Erzählweise.

Mich würde der Wechsel von Behandlung, Sport und Schlaf nicht derart emotionslos lassen. Im Gegenteil, gerade bei Grenzerfahrungen in der Physis kann es zu einem sog. Sektkorkeneffekt kommen. Aber vielleicht wurde er in der Behandlung ja wieder 'eingenordet' ( auch da schön, die 'Grenzerfahrung' durch einen Mann)

Das auszuführen wäre eine Idee.

Mich jedenfalls inspiriert das gewählte Thema sehr!

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

09.05.2017 um 22:25 Uhr

Wieso habe ich den Eindruck, dass dieser Text vor Sarkasmus trieft. Keine Ahnung. Noch nicht, aber ich komme noch drauf. Dauert nur manchmal ein bisschen.

Auf jeden Fall ist der Held kein Sympathieträger. Nicht, weil er die gerechte Strafe für Völlerei mit Kreditkarte bezahlt und auch nicht wegen des wenig attraktiven Äußeren. Er ist einfach jemand, mit dem ich nichts zu tun haben möchte. Er verwaltet Zahlen, vielleicht noch Kontakte, Verantwortung für Mitmenschen kennt er nicht. Anererseits - oder deswegen - hat er was rührend Unbeholfenes, was mich ärgert, denn es erscheint mir nicht angemessen.

 

Schatz, wenn du in die Küche gehst, kannst du mir die Schokolade mitbringen?

 

Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich hier Leute getroffen haben, die sich verdienen. Wieder ein feines Streiflich auf Mitmenschen. Sehr gut beschrieben.

 

Ich bestelle den Salat meistens auch ohne Dressing, aber aus ganz anderen Gründen.

 

Danke für das Aufzeigen von Grenzen

hanne

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Gelöscht.

07.05.2017 um 16:52 Uhr

Ganz ehrlich? Am Anfang dachte ich an Satire. Dann dachte ich, nein, am Ende kommt es richtig dick. Es verlief sich aber ein wenig im Sande. Und das liegt keinesfalls an Deiner Geschichte oder Deinem Schreibstil, sondern daran, dass ich mich wohl in männliche Subs, ihre Bedürfnisse und Bedarfe wenig einfühlen kann.

Der Text ist wunderbar geschrieben. Ich habe noch nicht alle Deine Texte gelesen, aber es drängt sich mir der Eindruck auf, dass Du Männer häufig als etwas grossspurige, selbstsichere Unternehmer charakterisierst. Ein wenig unsympathisch kommt Dein Protagonist meiner Meinung nach daher, der bezahlt eine Wendung seines Lebensstils erreichte. Und mir drängt sich der Eindruck auf, dass man dafür nicht immer submissiv sein muss, bedenkt man Personal Trainers und Co, sowie die derzeitige Gesundheitsbewegung. Nur passierte es hier in Kombination mit seinen Neigungen.

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Meister Y

Autor. Förderer.

05.04.2016 um 08:13 Uhr

geändert am 05.04.2016 um 13:02 Uhr

Selten haben mir emotionslose Zeilen so gut gefallen wie diese.

Höre ich dem Gespräch der Beiden zu, sitze still am Nachbartisch erlebe ich sozusagen eine Beichte unter Freunden. Okay, seine Besuche bei Petra scheinen dem Gesprächspartner vertraut, dass er sich aber auf diesen Drill eingelassen hat, ist offensichtlich doch neu. Mehr und mehr offenbart er dann, öffnet sich, erzählt. Baut durch gezieltes Weglassen Spannung auf, die ihr Ziel erreicht. Der Gesprächspartner (wir Leserinnen und Leser auch) will wissen, wie weit die Sache gegangen ist. Ein klein wenig stört, das hier wieder der Verdacht aufkommt, S/M mit Therapiecharakter zu sehen. Der Geschichte aber, tut dies für mich keinen Abbruch. Ich fand die Zeilen wirklich gut. Schon weil sie so völlig anders daherkommen, als die meisten Geschichten, einen völlig neuen Aspekt beleuchten.

Danke für Zeilen, die mir richtig gut gefallen haben.

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eileen

Profil unsichtbar.

24.04.2015 um 21:25 Uhr

Die Art, wie die Geschichte geschrieben ist, hat mir gefallen, hat mich an "Dolores" von Stephen King erinnert. Auch die Idee dahinter ist mal was Neues. Ich fand es etwas hart und natürlich ist es nicht das große Gefühlskino, aber bei der Handlung und der Beziehung der Figuren zueinander hätte das auch nicht gepasst. Auf jeden Fall unterhaltsam und spannend geschrieben, danke dafür.

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

23.05.2014 um 06:35 Uhr

Witzig, wie unterschiedlich Wahrnehmungen sind: Ich habe im Laufe meines Lebens eine Reihe von Leuten kennengelernt, auf die genau das zutrifft, dass sie schmierig und fett sind, sich gehenlassen (bitte nichts gegen ein gepflegtes, gut sitzendes Feinripp!!) und unverschämt viel Kohle machen.

 

Allerdings war keiner dabei, wem ich eine solche Verwandlung zugetraut hätte - den Dominabesuch schon eher.

 

Wölfin

 

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Rote Sonne

Profil unsichtbar.

23.05.2014 um 00:03 Uhr

Ich weiß noch nicht wie der Erzähler und sein Zuhörer oder seiner Zuhörerin in Verbindung steht, auf der einen Seite möchte er sich seine letzten vier Monate von der Seele reden, rückt aber nur mit wenigen Details heraus und immer dieses "...das kann ich dir nicht erzählen...", "...das glaubst Du nie..." und "...lach nicht...", also meine Freundin hätte sich so nicht aus der Affäre ziehen können. Dann hatte ich am Anfang dieses Berichtes einen kleinen Gedankenfehler, lag vielleicht an der Beschreibung vor seiner Verwandlung, fett, starker Raucher und Trinker, ich bekam ein Bild in meinen Kopf von einem kleinen, schmierigen, fetten, heruntergekommenen Mann im dezenten Feinrippunterhemd, passte aber vollkommen nicht mit der Aussage, dass er für vier Monate seine Geschäfte vorplanen sollte und das er sich eine Domina leisten konnte.

Untern Strich fand ich Deine Geschichte gut geschrieben, auch wenn vielleicht ein paar Details und vor allem die Gefühle gefehlt haben.

Danke für dieses Bootcamp der etwas anderen Art.

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Gelöscht.

21.10.2012 um 07:57 Uhr

Mir gefällt die Geschichte auch wie sie geschrieben gut.

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Da Wüst

Profil unsichtbar.

04.07.2012 um 00:38 Uhr

Daß in der Geschichte zwischen den Beteiligten keine persönlichen Gefühle vorkommen, finde ich nicht schlecht. Es geht schließlich um den Bericht über eine verordnete Drillphase. Drill erfolgt ohne emotionale Bindung. Sie wäre auch hinderlich.

Daß SM hier als Lebenshilfe verwendet wird, empfinde ich persönlich nicht gut. Aber es ist ja nur eine Geschichte.

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Quälgeist

Autor.

28.06.2012 um 18:25 Uhr

gut und hart formuliert, aber richtig: gesunder Körper ist immer gut, und sei es unter Zwang.

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