Sie fand ihn toll, den Typen, der da am Tresen der Bar stand, ihr gegenüber. Ein markantes rechtsseitiges Profil, sehr männliche, kräftige Hände, breite Schultern. Er bewegte sich kaum, außer, wenn er das Whiskyglas aufnahm.
Sie war gerade erst herein gekommen, auf dem Heimweg von der Arbeit. Sie war oft hier auf einen schnellen Drink, bevor sie in die Einsamkeit ihres kleinen Appartements zurückkehrte, das ihr seit Hartmanns Tod und der Zwangsversteigerung ihres gemeinsamen Hauses als Bleibe diente. Runterkommen nannte sie das für sich. Ihre Arbeit war stressig, die Mitarbeiter reserviert. Freunde hatte sie hier auch keine, war in diesen Ort nur gezogen des Jobs wegen, den sie dringend benötigte. Nur mit einer Kollegin verstand sie sich leidlich, die ihr heute beim Weggehen eine Visitenkarte in die Hand gedrückt hatte, die sie jetzt noch einmal aus ihrer Handtasche kramte.
Whipped Cream Club las sie da. Ihr Englisch reichte aus, um das als Schlagsahneclub zu übersetzen, allerdings waren rechts und links von diesem Logo je zwei gekreuzte Reitgerten abgebildet, die eindeutig auf eine andere Bedeutung dieses Begriffs schließen ließen. Darunter stand: Special Event: Spiel der Masken. Darunter eine rote und eine schwarze Maske, das heutige Datum, die Uhrzeit: Einundzwanzig Uhr. Meine Güte, dachte sie, lädt sie mich zu einem SM-Club ein? Ausgerechnet Sonja? Das hätte ich ihr nie zugetraut.
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Was für eine schöne Geschichte, so feinfühlig und bildhaft beschrieben. Ihre Neugier und Nervosität ist so greifbar, so schön. Durch deine bildhaften Beschreibungen ist man selbst im Club anwesend, sieht die Sklavin an der Stange tanzen herrliches Kopfkino.
Mir gefällt die Geschichte sehr gut. Man überlget sich, wie es weitergehen könnte. Man erfühlt ihre Unsicherheit und ihre Zweifel. Es klingt wie der Anfang von etwas größerem.
Gelöscht.
18.10.2020 um 12:44 Uhr
Ich hätte definitiv gerne erfahren, wie es weiter geht. Etwas gestört hat mich, dass dadurch das man erfährt, wo sie die Visitenkarte verliert weiß, wenn sie im Club treffen wird.
Gelöscht.
12.09.2017 um 23:52 Uhr
Ja, die Geschichte ist gut für das Kopfkino. Ihre Nervosität und Neugierde ist gut beschrieben. Der Dom ist einfühlsam und beruhigend.
Aber nach meinem Empfinden geht das alles viel zu schnell. Sie ist ausgesprochen leichtsinnig. Die Fantasie, das selber zu erleben stellt sich deswegen bei mir leider nicht ein.
In flüssiger Erzählweise nimmst Du uns mit in ihr "erstes Mal", lässt uns an Empfindungen, Fragen, Unsicherheiten teilhaben. Zeigst uns, dass sie das große Glück hat, einen sanften, einfühlsamen Dom kennenzulernen. Einen, der ihr Ängste nimmt, sie ruhig aber konsequent an sich selbst heranführt.
Zeilen, die sofort das Kopfkino angeworfen haben, wirklich schön.
Ein wenig allerdings möchte ich mich Kaoru anschließen, bin doch auch ich etwas über das Ende gestolpert. Auch bei mir blieben Fragen. Die, nach dem woher weiß er wo sie wohnt. Die, nach dem woher kannte er sie. Die, nach dem wie konnte er sie trotz Maske identifizieren.
Diese Fragen allerdings stehen der Schönheit der Zeilen nicht im Wege. Danke für eine wirklich schöne Geschichte.
Es war schwierig zu entscheiden, wie ich diese Geschichte bewerten soll. Der Inhalt hat mit sehr gut gefallen und natürlich bin ich ein großer Fan von überraschenden Wendungen am Ende. Der Anfang der Geschichte hat mich sehr stark an den "Sommernachtstraum" erinnert und solche Szenarien mit Masken und nackter Haut kann man gut verwenden und ausschmücken.
Leider war der Schreibstil jedoch nicht ganz so das meine. Nicht etwa von der allgemeinen Qualität oder Rechtschreibung an sich, sondern mehr der ständige Wechsel zwischen subtiler und weniger subtiler Beschreibung und Ausdrucksweise.
Und obwohl sie eigentlich keine Erfahrung hat, beschreibt der Hauptcharakter Dinge, die sie so eigentlich nicht kennen oder deren Bezeichnung sie zumindest nicht wissen dürfte. Das wirkte auf mich dann so, als ob Autorenwissen und Charakterwissen sich vermischen würde.
Auch fehlt für mich irgendwie wenigstens der Ansatz einer Erklärung am Ende, woher er weiß wo sie wohnt, ihre Sachen hat und vor allem die wichtigste Frage. Wie konnte er sie trotz der Maske und noch bevor er ihre Augen gesehen hat erkennen?
Gelöscht.
25.10.2013 um 23:15 Uhr
Tiefgang in der Beschreibung der Charaktere und der Emotionen...