Silvi liegt in der Zelle und schläft. Sie ist nackt und hat sich in die kurze graue Decke eingerollt. Ein Bild des Friedens und der Stille. Die braucht sie auch, denn die vergangenen Tage waren hart für sie. Auf meinem Monitor lese ich den Entwurf von Tollkühn an das Gericht.
Die meinen es ernst und wollen sie wirklich zurück in den Bau stecken. Die Bewährungshelferin war hier und hat uns einen kurzen Ablauf der folgenden Ereignisse dargelegt, ohne dabei zu verhehlen, dass sie wenig Aussicht auf Änderung sieht. Wo diese Leute den Anspruch „Helferin“ ableiten, ist mir ein Rätsel. Silvi hat gegen keine der Bewährungsauflagen verstoßen. Sie ist tapfer zu jedem Termin erschienen und hat sich so zeitnah wie möglich um eine Arbeit und Wohnung bemüht. Bedauerlicher Weise sieht der Staatsanwalt das völlig anders.
Sie dreht sich herum und das Halsband zerrt an der Kette. Sie hat sich selbst angekettet. Als ich sie runter bringen wollte, war sie bereits eingeschlafen.
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Eine Entlassung nach mehrjähriger Haft ist nicht so einfach, wie man es sich vorstellt. Denn Freiheit kann auch bedrohlich wirken. Gerade dann, wenn man am Tor erwartet wird von einem Mann, den man gar nicht richtig kennt. Und der Vorlieben hat, vor denen man im Knast gewarnt worden ist. Wie findet man Frieden, wenn man das gewohnte Umfeld verlassen hat?
Silvi fällt es nicht leicht, sich in ihr neues Leben nach der Entlassung hineinzufinden. Die Neigungen dieses Mannes erscheinen zunächst seltsam, aber in überraschender Weise tragen sie ein Stück des vertrauten Gefühls der vergangenen Jahre in sich. Eine seltsame Faszination ergreift sie. Beschützt. Behütet. Nur irgendwie auf andere Weise.
Noch immer fällt es Silvi nicht leicht, wirklich frei zu sein. Tag für Tag wächst sie in das neue Leben hinein und fühlt sich am Ende wohl. Trotz Fesseln, Schweiß und eingesperrt sein. Sie hat wieder eine Aufgabe, eine Zukunft, eine Liebe. Silvi findet wieder ein Leben. Vorerst.
Zwanghaft (Teil 4)
Es wäre zu schön gewesen: Ein schwieriger, aber gelungener Start in ein neues Leben nach der Entlassung aus der Haft. Doch es dauert nicht lange, bis Silvi die Schatten der Vergangenheit spürt. Ihre Hingabe als Sklavin, die Liebe zu ihrem Herrn und alles, was sie in den letzten Wochen für sich gewonnen hat, scheinen ihr wieder aus den Händen zu gleiten.
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Gefallen mir ausnehmend gut, alle vier Teile. Es kommt alles drin vor, was ich so schätze. Der Autor hat viel eigene Meinung, aber auch eigene Wunschvorstellungen in diese Geschichte gepackt. Auch wenn mir Silvis Reaktionen zum Teil nicht schlüssig erscheinen - die Erklärungsversuche des Doms sind es um so mehr. Ein modernes Märchen ohne Anspruch auf umfassende Realitätsnähe. Wegen der zahlreichen Seitenhiebe wirkt die Story weit über das Thema BDSM hinaus. Dank dem Autor. Meine Neugier ist geweckt.
Ich hoffe es wird mi verziehen, dass ich nur eine Rezension schreibe.
WOW! zu dieser Geschichte. Ich habe alle 4 Teile nacheinander gelesen und ich konnte einfach nicht aufhören.
Ich liebe genau solche Arten von Storys und damit meine ich nicht das Happy End.
Oft wird alles stilisiert und dies ist hier nicht der Fall. Am meisten mag ich wie toll die Selbstfindung von Silvi hier beschrieben wurde, der Versuch sich aufeinander einzulassen, das Vertrauen gewinnen, wie schwer der Kampf mit der eigenen Akzeptanz erörtert wird, die ganze Steigerung der Situation, die dramatische Wendung und das am Ende doch soviel möglich ist.
Ich habe beim lesen mitgefühlt und konnte mich super hineinversetzen.
Das die Geschichte aus beiden Perspektiven geschrieben wurde finde ich ebenso toll, das fehlt mir oft.
Ein ganz großes Dankeschön und ich freue mich darauf weiter Geschichten von dir zu lesen!!
Mal ganz ehrlich, das geht ja gar nicht , uns mit so einem Ende allein zu lassen. Jetzt wo doch so viel beginnt...
Nein, mal ehrlich, eine der besten Geschichten, die ich hier auf den Schattenzeilen lesen durfte! Auch der letzte (wie schade...) Teil hat mich überzeugt. Ein klasse Mix aus zwei Erzählperspektiven, gemischt mit vielem, was im wahren Leben keine Seltenheit ist. Gerade jemand, der diesen "Behördenumgang" bestens kennt, kann all das nachvollziehen, weiß, dass da nichts als Wahrheit verarbeitet ist.
Ich mag Geschichten, die BDSM in eine nachvollziehbare, reale Umgebung einbinden, die Geschichten aus dem Leben erzählen. Auch mein Bauchgefühl, dass es da doch etwas gab, was mit Silvi nicht stimmte, hat Recht behalten.
Danke für eine absolut lesenswerte, tolle Geschichte die ich nur weiterempfehlen kann