Meister Y
"Ich muss gestehen, ..."
... sonst passiert was?
Bester Meister,
ich beneide Dich um diese Souveränität in Sub-Sprech zu kommentieren. Und ich schwelge, weil ich den Satz mit dem Gestehen so gern in Verhörspielen vernehme. Andererseits höre ich ihn auch wieder nicht so gern, weil ich ja lieber habe, wenn das Verhör ein wenig länger dauert und ich mich gezwungen sehe, andere Saiten aufzuziehen.
Wenn ich dommig kommentiere, schreibe ich so:
"Ohne Zweifel ..."
"Wer mir widerspricht, hat nicht richtig gelesen, ..."
"Jetzt sperrt mal die Ohren auf, ..."
oder so ähnlich.
Ich beneide auch Mirador, weil er so eine sprühende Erzählphantasie hat. Ich müsste mich zügeln, um mich darin nicht zu verheddern und brauch es schlichter. Es ist schade, dass er nicht mehr schreibt (glaube ich). Die Ideen fliegen ihm nur so zu. Oder er sammelt vor dem Schreiben jahrelang. Eins von beidem. Wahrscheinlich die erste Variante.
Und dann ist da noch die Frage mit dem Realismus, oder der Glaubwürdigkeit. Im Bereich der Fantasy gehört zum Deal zwischen Autor und Leser, dass auch das Unwahrscheinliche glaubwürdig ist. Ich persönlich finde Fantasy-Settings im Bereich der Erotik zu künstlich und sie degradieren sich schnell zur Gebrauchsliteratur.
Mirador mixt dann noch ganz reales, soziales Milieu hinein, was das mit der Fantasy dann doch wieder Lügen straft.
Da flirrt einfach alles. Köstlich.