Karoline von Langen, die sich selbst Karo nannte, Chemiestudentin im sechsten Semester, war an diesem sommerlichen Samstag Morgen die große Runde durch den Park gejoggt, hatte heiß und kalt geduscht und saß nun im Bademantel am Küchentisch ihres Appartements. Sie trank mit Genuss einen Milchkaffee, aß dazu das Croissant, das sie auf dem Weg gekauft hatte, und blätterte in der Gratis-Zeitung mit den Job-Angeboten, die sie beim Bäcker mitgenommen hatte.
Ihre finanzielle Situation war kritisch: BAföG bekam sie keines mehr, denn sie hatte wichtige Klausuren verhauen und durfte froh sein, überhaupt weiter studieren zu dürfen. Das Lernen fiel ihr schwer, obwohl sie die Chemie interessierte: Sie fand es enorm faszinierend, wie eine Mischung von zwei harmlosen Substanzen plötzlich explodieren konnte...
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" ... wie eine Mischung aus zwei harmlosen Substanzen plötzlich explodieren konnte."
Besser kann man diese Geschichte eigentlich nicht zusammenfassen. Geht ja auch nicht mit allen harmlosen Substanzen, das muss schon passen. Maler und Muse.
Und dann der Kontrast im heimischen Bett. Da explodiert nix, da wird nur abgeladen.
Schon mal gegoogeld: Rainegger Maler? Gratuliere! Das finde ich gute Deutsche Gründlichkeit.
Malerhaft beschrieben.Eine sublieme Geschichte, auch vom Dialog her.
Ich entdeckte eine neue Qualität mit welcher ich bisher noch keine Bekanntschaft gemacht hab bei einem Schattenzeilen-Autor: eine Art recherchierende Schreibweise. Die feinen Pinselstriche mit den grossen Malflächen. So wahrhaft beschrieben, dass ich dachte: diesen Maler gibt’s wirklich.
Einen Satz sprang mir besonders ins Auge: animalische Spannkraft.
Es gibt zwei Sorten Widerstand:
a) die Katze die kratzt
b) die Schildkröte welche sich zurückzieht
für welchen Widerstand wählt Karo und warum? Und wie sieht das bei mir aus?
„Der Blick des Malers war scharf, analytisch, konzentriert, frei von jeglicher Lüsternheit“, so charakterisiert die Autorin die Haltung des Malers Rainegger zu seiner Arbeit. Genau das könnte auch über die Autorin und ihre Erzählung gesagt werden. Die Autorin beschreibt, was mit dem Modell geschieht, und welche Gefühle dieses Geschehen bei ihr auslöst. Sie verschweigt auch nicht, dass das Motiv für die Arbeit des Modellstehens das Geld ist. Nichts wird beschönigt, nichts verheimlicht. Wir erhalten die Fakten, nüchtern, ohne Pathos, ohne zu predigen. Wir erleben die Ambivalenz in der Haltung der Frau - da sind einmal die traditionelle Vorstellungen von persönlicher Würde und Moral, andererseits aber auch die Lust, Tabus zu durchbrechen, Grenzen zu überschreiten, Gefühle der Unterwerfung auszukosten - das alles in einer klaren Sprache glaubhaft zu beschrieben zu haben - scharf, analytisch, konzentriert, frei von jeder Lüsternheit - ist das große Verdienst der Autorin. gez. Werder
Wenn die Geschichte mit "... Sag bloß, dir hat das gefallen?“, geendet hätte, wäre sie nach meinem Geschmack noch besser gewesen. Der Wie-bring-ich-es-schnell-hinter-mich-Sex mit Karis Freund entzaubert "Das Aktmodell" ein wenig.