Es war leer im Supermarkt. Er schob eilig seinen Einkaufswagen durch den Gang mit den Waschmitteln auf der einen und der Tiernahrung auf der anderen Seite. Als er am Ende rechts einbog Richtung Fleischtheke, fuhr er einer Frau im schwarzen Ledermantel, die mit dem Rücken zu ihm stand, in die Kniekehlen. Sie ließ eine Konservendose fallen, deren Beschriftung sie offenbar gerade lesen wollte. Schuldbewusst „Entschuldigen Sie!“ stammelnd, sank er auf ein Knie und griff nach der Dose. Bevor er sie nehmen konnte, hatte sie ihren Fuß darauf gesetzt. Fuß hieß Stiefel, schwarz, hochschaftig, unter einem engen, schwarzen, knieumspielenden Lederrock verschwindend, dessen breiter Gürtel mit glänzenden Silberconchos verziert war. Darüber eine blutrote Bluse mit einem leicht rüschigen, tiefen Ausschnitt zwischen zwei ansehnlichen Erhebungen, geschmückt von einer schmalen Goldkette mit einem sonderbaren Anhänger. Das Gesicht dezent geschminkt, sehr schön, schmale Lippen, dunkle Augen, im Rahmen ziemlich langer, glatter, pechschwarzer Haare.
„Ist das Ihre Methode?“, fragte sie.
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Seine Methode war es offenbar nicht, aber ihre. Nette, kleine Geschichte über eine ziemlich große Dose mit scharfem Inhalt. Jetzt erklärt sich auch die "Hackenfahrerei" im Supermarkt. Dachte immer an eine Racheaktionen, dafür, dass man in der Schlange weiter vorn steht. In Wirklichkeit ist das also ein ganz perfider Plan. Danke, habe mich gut amüsiert.
Und da wird immer behauptet, einkaufen solle langweilig sein...
Hier war es einfach nur eine klasse beschriebene Begebenheit. Eine, die irgendwo im Land, in irgendeinem Supermarkt geschehen sein könnte. Eine, die ein zufälliger Beobachter niemals als das bemerkt hätte, was es vielleicht wird, ein Anfang. Fein geschrieben, trotz oder gerade wegen der wenigen Zeilen in sich geschlossen. Eine gelungene Momentaufnahme eben, die ich gern gelesen habe.