Still ruht dein Kopf in meinem Schoß und ich höre auf deinen ruhigen Atem. Leise dringt das Ticken der Uhr in mein Bewusstsein, aber es scheint immer dieselbe Sekunde zu sein, die sie erneut und erneut anzeigt. Mit meinen Fingern zeichne ich zärtlich die Bahnen deiner eingetrockneten Tränen nach.
»Wirst du mich hart schlagen?«, hast du mich bei unserem ersten Treffen gefragt. Ich sah die ängstliche Neugierde in deinem Blick, hörte die Frage hinter der Frage. Ich ließ mir Zeit mit meiner Antwort. »Wir werden gemeinsam herausfinden, wie du geschlagen werden möchtest. Doch einmal - und vielleicht nur dieses eine mal - werde ich dich hart und rücksichtslos schlagen, egal, wie du jammerst und bettelst!«
Wieder habe ich hier auf den Schattenzeilen einen wirklichen Schatz gefunden.
Wunderbar erzählt, in wirklich schöne Worte verpackt beschreibst Du uns hier den schwierigen Weg des Erkennens. Besser des Sich-Erkennens. Des Ankommens in dieser wunderbaren, in dem Fall gemeinsamen Welt. Ganz besonders, wirklich ganz besonders fand ich den letzten Satz! Suchen ohne tatsächlich finden zu wollen ist wohl etwas, was nicht jede(r) kann. Zu welchem Ergebnis es führen kann, durfte ich gerade lesen.
Danke für wirklich beeindruckende Zeilen über einen ganz besondefen Moment.