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Sechs unter Null

Joline streicht ihr Röckchen glatt. Legt ihre Handflächen vorsichtig auf den Stoff, der ihr nur bis knapp unter den Hintern reicht. Beißt sich auf die Unterlippe. Fühlt die Striemen. Wie lange hat sie darauf gewartet.

Eine BDSM-Geschichte von Jona Mondlicht.

  • Info: Veröffentlicht am 24.12.2017 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

 

Joline streicht ihr Röckchen glatt. Legt ihre Handflächen vorsichtig auf den Stoff, der ihr nur bis knapp unter den Hintern reicht. Beißt sich auf die Unterlippe. Wie lange hat sie darauf gewartet. Ihr größter Wunsch. Zu Weihnachten, wenn es draußen kalt ist, wenn Scheite im Kaminfeuer platzen. In einer einsamen Blockhütte. Vanilleplätzchen auf Papierservietten. Buchseiten im Kerzenlicht. Und eben dieser Wunsch.

Draußen hört sie Schritte. Schwere Schuhe knirschen über eiskalten Schnee. Das Licht des Mondes projiziert einen flüchtigen Schatten auf Fensterglas. Erst im Wohnzimmer, dann im Flur.

Auf dem Absatz poltert es. Sohlen werden abgeklopft. Quietschend öffnet sich die Tür. »Ho ho ho! Bin ich hier richtig?«

Sie tritt lachend beiseite, lässt ihn mit den dicken, kantigen Holzscheiten im Arm passieren. »Dass du so frierst ...« Lange war er doch gar nicht draußen, denkt sie. Dann schließt sie die Tür.

»Sechs unter Null«, stellt er sachlich fest. Hockt sich neben den Kamin und schichtet das Holz auf. Ein Scheit rutscht zu Boden. Mit klammen Fingern schiebt er ihn zurück. »Draußen hat die Schneelast den Stapel mit Holz und Reisig gekippt. Ich musste den Weg wieder freiräumen.« Er reibt sich die Hände, legt sie aneinander, bläst warme Luft zwischen die Handflächen.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

21.04.2021 um 05:06 Uhr

eindringlich romantisch sehnsüchtig

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied. Förderer.

19.10.2018 um 21:38 Uhr

Miss Dracula

 Gilt jedwege Aktnion als Ü18? Ich bin einbisschen enttäuscht.

Hallo Miss Dracula,

 

auf den Schattenzeilen wird sehr auf den Jugendschutz geachtet - was ich richtig finde. Da die Freischaltung für die geschützten Texte kostenlos und ohne großen Aufwand zu erreichen ist, sollte das auch niemanden mehr stören.

 

Viele Grüße

Jona

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Gelöscht.

19.10.2018 um 19:01 Uhr

Innteresannt. Gilt jedwege Aktnion als Ü18? Ich bin einbisschen enttäuscht. Aber ist sehr gut geschrieben. Nur ein bisschen verwirrend wegen diesem Sprung.

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Gelöscht.

27.09.2018 um 14:47 Uhr

Es ist erst September - aber gerade wünschte ich Weihnachten würde schon vor der Tür stehen. Es feines leises Geschichtchen...

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Gelöscht.

04.08.2018 um 14:40 Uhr

Hallo Jona,

 

mir gefallen die doppeldeutigen Metaphern. Sehr gelungen. Und bei 30 ° C über Null, lese ich diese Geschichte besonders gerne.

 

Henri

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Gelöscht.

10.07.2018 um 06:43 Uhr

zu flach und nichts sagend. ein bischen aktion würde nich schaden.

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15.03.2018 um 13:20 Uhr

geheimnisse des universums... wer weiß?

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

01.03.2018 um 22:46 Uhr

Was weiß man schon von Weihnachtswundern, großen und kleinen, die ganz unverhofft geschehen, als wäre die Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat, doch noch nicht vorbei.

 

Vielleicht war es ja doch der Weihnachtsmann, oder Knecht Ruprecht. Wer weiß. Ist das wichtig? Es gibt eben Geschenke, die lassen sich nicht in Schleifenpapier einwickeln. Und hinterlassen doch einen tieferen Eindruck, weil sie etwas bedeuten.

 

So ist das.

 

Danke für die Glut im Kamin und davor.

hanne

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Kater M

Förderer.

18.02.2018 um 19:34 Uhr

Es gibt ihn also doch, den Weihnachtsmann.

Eine feine Geschichte mit zwiespältigen Gefühlen für Joline - Weihnachten ist halt nur einmal im Jahr.

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Meister Y

Autor. Förderer.

19.01.2018 um 14:15 Uhr

geändert am 19.01.2018 um 15:46 Uhr

Der Sturm hat sich gelegt, draußen schneit es heftig und soeben habe ich eine wunderbare Geschichte gelesen.

 

Lieber Jona,

wieder hast Du es geschafft, mit Worten zu zaubern, aus Sätzen eine Traumwelt zu schaffen. 

Es stimmt, Jolines Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Nicht nur sie fragt sich wohl, wessen Stiefelspur sie da im Schnee gesehen hat. Vom Gartentor bis zur Haustür. Und zurück. Fragt sich, was es wohl mit dem Stapel mit Holz und Reisig auf sich hat. War er es, oder war es er nicht? Gibt es ihn, oder gibt es ihn nicht?

Eine schöne Glut gab es offensichtlich, im Kamin und auf Joline. Wunderbare Gedanken bei mir auch.

 

Danke für diese tollen Zeilen.

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